Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Politischer Schlagabtausch zum Wahlkampffinale

Von Michaela Krenn-Aichinger, 20. September 2021, 05:37 Uhr
Politischer Schlagabtausch zum Wahlkampffinale
Welser "Elefantenrunde" (v. l.): Markus Hufnagl (Neos), Andreas Weidinger (VP), Bürgermeister Andreas Rabl (FP), Petra Wimmer (SP) und Thomas Rammerstorfer (Grüne) Bild: krai

WELS. Sachthemen dominierten die Diskussion der Welser Spitzenkandidaten zur Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl.

"Elefantenrunde" nennt es sich gemeinhin, wenn die Spitzenkandidaten im Endspurt vor der Wahl in TV-Konfrontationen aufeinandertreffen. In Wels verlief die Diskussion mit Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ), Petra Wimmer (SPÖ), Andreas Weidinger (ÖVP), Thomas Rammerstorfer (Grüne) und Markus Hufnagl (Neos) über weite Strecken sehr sachlich. Integration, Sicherheit und Verkehr waren die dominierenden Themen.

Integration: SP-Spitzenkandidatin Petra Wimmer hielt Bürgermeister Andreas Rabl bei der Debatte vor, dass die FPÖ viele Integrationsmaßnahmen zurückgenommen habe. Bei der Wahl 2015 habe das Flüchtlingsthema alles dominiert, es seien Erwartungen geweckt worden, die nicht erfüllt wurden. "Heute leben 5310 mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Wels als 2015." Rabl konterte, dass der starke Zuzug von Migranten nach Wels vor 25 Jahren unter SP-Regierung begonnen habe, "als Sozialwohnungen für Drittstaatsangehörige geöffnet wurden". Seit 2015 seien sechs Millionen Euro für Integrationsmaßnahmen investiert worden, Rabl nannte als Beispiel die 40 Sprachpädagoginnen in den Kindergärten.

Sicherheit: Beim Thema Sicherheit wurde die Diskussion emotionaler. VP-Spitzenkandidat und Polizist Weidinger warf FP-Sicherheitsreferent Gerhard Kroiß vor, seine Aufgaben nicht zu erledigen. Er tritt für einen Sicherheitsgipfel ein. Bei der Videoüberwachung müsse in bessere Technik investiert werden, er fordert Qualitätstaxis und ist gegen eine "Stadtpolizei", wie sich das die FPÖ wünscht, die sich um Delikte wie Vandalismus, Lärmerregung oder Raserei kümmern soll. Rabl hielt Weidinger im Gegenzug vor, das Problem mit den Rasern nicht in den Griff zu bekommen. Die FPÖ habe sehr wohl wichtige sicherheitspolitische Maßnahmen gesetzt wie den Ausbau der Videoüberwachung oder die Ansiedlung der Polizeischule anstatt eines zunächst geplanten Asylzentrums. Wimmer wünscht sich mehr Polizeipräsenz, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen. Rammerstorfer sieht die beste Kriminalprävention darin, in Soziales und die Bildung zu investieren. Neos-Spitzenkandidat Markus Hufnagl wünscht sich neben mehr Polizei mehr Streetworker und Gewaltprävention an Schulen.

Verkehr: Rammerstorfer beklagt die vielen Baustellen beim Thema Verkehr: "Vor Schulen droht die Situation wieder zu eskalieren, die Eltern haben teils berechtigte Sorgen, ihre Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen. Wir bräuchten gescheitere Radwege und breitere Gehsteige und müssen dafür auch den einen oder anderen Parkplatz opfern." Geht es nach ihm, soll der Stadtplatz bald autofrei sein. Rabl warnt davor, dass man "einen Platz auch zu Tode beruhigen kann".

Messegelände Ost: Thematisiert wurde bei der Diskussion auch der "Central Park" in Wels anstelle der alten Hallen im Osten des Messegeländes. Weidinger sprach von Luftschlössern, die Bürgermeister Rabl so kurz vor der Wahl ohne konkrete Umsetzungspläne präsentierte, die ÖVP habe bereits vor sechs Jahren den Abriss der alten Hallen gefordert. ÖVP, SPÖ und Grüne wünschen sich eine Bürgerbeteiligung. Die Neos haben ein eigenes Traunstadt-Konzept mit City-Beach, Hundefreilaufzone, junges Wohnen und Gastroboot an der Traun entworfen. "Bei dem Thema ist in den vergangenen Jahren leider nicht viel weitergegangen", beklagt auch Hufnagl.

Mögliche Koalitionen: "Mit mir wird es keine Deals im Vorfeld geben, das Wahlergebnis wird die Mehrheiten zeigen", sagt Petra Wimmer über mögliche Allianzen. Dass es bereits Gespräche mit der SP gebe, sei "Humbug", sagt Rabl und warnt gleichzeitig vor einer linken Allianz von SPÖ, Grünen und Neos. Neos-Kandidat Hufnagl sagt, Letzteres sei unwahrscheinlich, und legt sich fest: "Wir wollen weiterhin konstruktive Opposition sein." Spitzenkandidat Andreas Weidinger sagt offen, dass die ÖVP als kleinerer Koalitionspartner von der FP bei manchen Entscheidungen an die Wand gedrückt wurde, etwa bei parteipolitischen Personalentscheidungen. Dass das Welser Rathaus kein Rothaus mehr sei, sondern immer mehr zum Blauhaus werde, wie das der früherer ÖVP-Obmann Peter Csar in einem OÖN-Interview sagte, pflichtete Weidinger bei.

Wahlziele: Auf die Frage nach den Wahlzielen nannte Neos-Spitzenkandidat Hufnagl drei Mandate, Rammerstorfer hofft, dass die Grünen in den Stadtsenat einziehen. Andreas Weidinger möchte in die Bürgermeisterstichwahl und den zweiten Stadtsenatssitz für die VP zurückerobern. Petra Wimmer und Andreas Rabl erheben beide den Anspruch auf den Bürgermeistersessel. Am 26. September sind nun die Wähler am Wort. Demokratiepolitisch wünschenswert wäre jedenfalls eine hohe Wahlbeteiligung. 2015 lag diese bei der Welser Gemeinderatswahl bei nur 70,9 Prozent, bei der Bürgermeisterstichwahl zwischen Andreas Rabl und Hermann Wimmer (SP) zwei Wochen später ging diese noch um zehn Prozentpunkte zurück.

  • Zu sehen ist die Debatte der Welser Spitzenkandidaten ab heute auf WT1 (wt1.at), Moderator ist Stefan Schiehauer.
mehr aus Wels

"Tag der Streuobstwiese" im Obst-Hügel-Land

Walkerinnen mit einer Botschaft gegen Gewalt

Pkw krachte in Steinerkirchen in Linienbus: 32-jähriger Autofahrer verletzt

Welser Radfahrer erkundet Europas äußerste Winkel

Autorin
Michaela Krenn-Aichinger
Lokalredakteurin Wels
Michaela Krenn-Aichinger

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
MartinH (1.117 Kommentare)
am 21.09.2021 15:26

Ich finde die Briefe vom Team Rabl, welche an die Jugend und die Pensionierten verschickt wurden entbehrlich. Lauter Versprechungen wie bei der letzten Wahl. Damals wurde ein Traunbad versprochen und die Belebung des Traunufers - gekommen ist wenig bis gar nichts. Es wurde geworben für Migration etwas zu tun - wir haben jetzt mehr Ausländer in Wels als 2015.

lädt ...
melden
antworten
Klara2020 (26 Kommentare)
am 20.09.2021 23:52

Ich habe mich festgelegt. Nie mehr FPÖ. Alles versprochen....nichts gehalten. Furchtbar was mit Wels passiert ist. Brot und Spiele. Das Spiel der FPÖ ist leicht zu durchschauen. Corona lässt grüßen.....

lädt ...
melden
antworten
Bridg (42 Kommentare)
am 20.09.2021 20:22

"Rabl warnt davor, dass man "einen Platz auch zu Tode beruhigen kann" (wenn ein Platz autofrei ist)

Stimmt - die Städte, die sich autofreie Stadt- und Hauptplätze gönnen - wie zB der Stephansplatz in Wien, der Münsterplatz in Freiburg, der Hauptplatz in Sienna... sind todlangweilig: man kann dort gemütlich in einem Café sitzen, Schaufenster in Ruhe beobachten, die Luft genießen, Menschen treffen...

Da lob ich mir doch den Welser Stadtplatz, wo die Parkplätze dominieren und die Autokolonnen zu Stoßzeiten sich durchwählen - ist einfach nicht todlangweilig

(Ironie off)

lädt ...
melden
antworten
Obiwankenobi (447 Kommentare)
am 20.09.2021 17:54

Die Baustellen haben Rote und Blaue anteilig zu verantworten. War vor 50 Jahren Praktikant beim Magistrat ( Bauabteilung ), da wurden die Kanäle gebaut. Seither hat keiner hineingeschaut. Als sie dem E-Werk umgehängt wurden, atte dieses zunächst die Baustelle Traunleithen ( erfolgreich ) zu stemmen und kann erst jetzt das STRABAG-Sponsoring budgetieren. Ist halt so.

lädt ...
melden
antworten
tramway (663 Kommentare)
am 20.09.2021 17:40

Das Foto ist lustig. Zählen Weidinger und Rabl grad ihre Fingern nach?

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 20.09.2021 14:09

immer soviel Blah Blah zu Wahlkampfzeiten🥰,
nach der Wahl ist schon wieder alles vergessen😎

lädt ...
melden
antworten
nodemo (2.234 Kommentare)
am 20.09.2021 14:01

Die Strategie der Macht, basiert auf Basis der Machtlosen , die man mit Angst und Schrecken medial beeinflusst. Die unsichtbare schleichende Corona Narkose hat die Bevölkerung bereits geistig willenlos gemacht und mit den aufgestellten Wahlplakaten werden sie in die Impfstrasse und Wahlkabine geführt.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 20.09.2021 11:48

lassen wir uns überraschen ... 😉

In Deutschland scheint die SPD mit Scholz gute Gewinnchancen zu haben.
Der Abgang von Merkel tut der CDU /CSU nicht gut .

lädt ...
melden
antworten
hasta (2.848 Kommentare)
am 20.09.2021 11:17

Einen besseren Bgm. als Dr. Rabl gibt es dzt. für Wels nicht!

lädt ...
melden
antworten
gutmensch (16.710 Kommentare)
am 20.09.2021 13:35

😂😂😂

lädt ...
melden
antworten
Mrs_Valentina (6 Kommentare)
am 20.09.2021 14:08

das ist richtig !

lädt ...
melden
antworten
Aufgezeigt (8 Kommentare)
am 20.09.2021 20:49

Was aber an der schier unfassbaren Schwäche der anderen Spitzenkandidaten als an Bgm Rabl liegt, der leider zunehmend machtprotzende Allmachtsgefühle an den Tag legt.

lädt ...
melden
antworten
Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 20.09.2021 07:06

Man wird sehen, ob die Welser jetzt erkannt haben, dass die FPÖ nix, aber auch gar nix besser gemacht haben, als die zuvor so kritisierten Sozis.

Lediglich die Umfärberei im Rathaus ist den Blauen gelungen und im Sozialamt weht ein eisiger Wind für jene, die auf Hilfe angewiesen wären.

lädt ...
melden
antworten
camouflage (1.288 Kommentare)
am 20.09.2021 10:08

Gäääähn, Mann bist du Langweilig

lädt ...
melden
antworten
Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 20.09.2021 12:21

Mach was dein Nickname aussagt. Bleib verborgen.....

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen