Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Das Problem der Welser Sportvereine ist die politische Einflussnahme"

Von Erik Famler, 22. Juni 2020, 00:04 Uhr
"Das Problem der Welser Sportvereine ist die politische Einflussnahme"
Gernot Fellinger vertritt den LASK in der Öffentlichkeit. Bild: LASK

WELS. Der Welser Gernot Fellinger will als Generalsekretär den LASK neu strukturieren.

Mit Gernot Fellinger (62) wurde ein Welser zum neuen LASK-Generalsekretär bestellt. Was ihn antreibt, bei seinem Lieblingsklub eine führende Rolle zu spielen, und warum er sich nicht im Welser Fußball engagiert, beantwortete der ehemals leitende Wirtschaftskammer-Mitarbeiter und frühere ÖVP-Mandatar im Gespräch mit der Welser Zeitung.

Welser Zeitung: Wie kam es zum Engagement beim LASK?

Gernot Fellinger: Ich bin Ende des Vorjahres in Pension gegangen und hatte immer vor, mich irgendwo zu engagieren, solange ich noch gesund bin. Es gab Optionen in der Wirtschaft. Ich hatte aber auch Anfragen von Sportvereinen. Mit LASK-Präsident Siegmund Gruber stehe ich seit zwei Jahren laufend in Gesprächen. Als er mir sein Angebot unterbreitete, musste ich nicht lange nachdenken.

Was sind Ihre Aufgaben?

Meine Funktion ist eine Schnittstelle zwischen Präsidium und Geschäftsführung. Meine Hauptaufgabe ist die Entlastung des Präsidiums. Der LASK ist als Unternehmen gewachsen, die Aufgaben haben sich vervielfacht. Nur zum Vergleich: Bei Salzburg sitzen 80 Leute in der Verwaltung, bei Rapid sind es 75. Der LASK zählt nur 15 Beschäftigte. Da bröselt es. Der internationale Erfolg macht neue Strukturen notwendig.

Was verbindet Sie mit dem Fußball generell und mit dem LASK speziell?

Ich war Fußballer von Jugend an und spielte zehn Jahre in der Kampfmannschaft der Union Peuerbach, wo ich ursprünglich herkomme. Seit ich denken kann, war ich LASK-Fan. Als Bub habe ich mir auf der Gugl die Matches angesehen. Die Namen der Meistermannschaft von 1965 schrieb ich auf einen kleinen Zettel, der in meiner Geldbörse steckte. Der LASK ist meine Herzensmannschaft. Ich bin ein echter Schwarz-Weißer.

Das erklärt auch, warum Sie als Sportfunktionär nicht in Ihrer Heimatstadt Wels tätig sind.

Ich war eine Zeitlang Obmann des UTC Wels. Mit einem Welser Fußballverein aus der Fußball-Regionalliga und einem anderen Sportverein gab es jeweils ein Gespräch. Aber die Möglichkeit, im Profifußball einen Beitrag zu leisten, noch dazu bei meinem Lieblingsklub, konnte ich nicht ausschlagen.

Es engagieren sich auffallend viele Persönlichkeiten aus dem Raum Wels für der Linzer ASK. Jürgen Werner ist Vizepräsident, Helmut Oberndorfer aus Gunskirchen einer der Hauptsponsoren, um die wichtigsten zu nennen. Dieses Potenzial fehlt den Welser Fußballklubs.

Das Grundproblem der Welser Sportvereine sehe ich darin, dass die Politik möglicherweise zu viel mitmischt. Über Jahrzehnte gab es politische Einflussnahme. Das ist zuletzt besser geworden. Der Eindruck und das schlechte Image sind geblieben. Unternehmer scheuen davor zurück.

Der LASK kämpft gerade in zweiter Instanz gegen die aufgebrummten sechs Strafpunkte wegen des aufgedeckten Corona-Trainings. Wie stehen Sie dazu?

Durch diese Geschichte ist eine ungute Situation für die gesamte Bundesliga entstanden. Die Sorgfaltsverpflichtung setzt freilich voraus, dass die Vereinsspitze vom Unternehmen LASK Schaden abwendet. Der eigentliche Fehler liegt beim Senat 1, der mit seinem Urteil in erster Instanz in die laufende Meisterschaft eingegriffen hat.

Gibt es Spielräume für einen Kompromiss?

Ob wir in die dritte Instanz ziehen und damit ein Durcheinander riskieren, hängt ganz vom Urteil des Protestkomitees ab, das wir diese Woche erwarten. Es wäre klüger und weitsichtiger gewesen, eine etwaige Strafe für die beginnende neue Saison auszusprechen. Dann wäre nicht so ein Chaos entstanden. Der ÖFB könnte dann die Europacup-Teilnehmer in Ruhe nominieren. Das ist aus jetziger Sicht sehr schwierig, weil der Senat 1 so entschieden hat. Ich hoffe, das Protestkomitee wird hier in zweiter Instanz eine Korrektur vornehmen.

Zur Person

Der gebürtige Peuerbacher absolvierte nach acht Pflichtschuljahren in seiner Heimatgemeinde die Welser Handelsakademie. Von 1978 bis 2019 arbeitete er in der WKOÖ, davon 18 Jahre als Geschäftsführer der Sparte Information und Consulting. Von 1997 bis 2003 war Fellinger ÖVP-Mandatar im Welser Gemeinderat. Der im Welser Stadtteil Vogelweide lebende LASK-Generalsekretär ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.

mehr aus Wels

Fußgängerin (83) auf Schutzweg in Hartkirchen angefahren

Sturz auf der B122: Motorradunfall bei Sattledt forderte 2 Verletzte

Nationalrats-Kandidatin: Sperz will Stimme ihrer Generation sein

Welser (24) bei Sturz von Golfwagen schwer verletzt

Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen