Peuerbacher gibt Kindern eine Zukunft
PEUERBACH. Der 64-jährige August Liska hat vier Patenkinder in Mexiko, die er regelmäßig besucht. In Guatemala hilft er vor Ort bei drei Schulprojekten mit. Eine gelungene Herz-Operation vor sechs Jahren war Anlass für den Peuerbacher, sich noch mehr zu engagieren.
Heuer war Gust Liska „nur“ zwei Monate in Mexiko und Guatemala. Das hatte einen erfreulichen Grund. Er wurde zum ersten Mal Opa und wollte die Ankunft des Enkelsohns keinesfalls verpassen.
Der gelernte Tischler und ehemalige Krankenpfleger schwor sich nach einer erfolgreichen Operation am Herzen jedes Jahr bis zu sechs Monate nach Mittelamerika zu gehen, um zu helfen.
„Ich bekomme von den Menschen so viel zurück. Meine Arbeit dort ist eine große Bereicherung für mein Leben“, sagt August Liska. Mit reinem Helfersyndrom sei das nicht zu erklären. Über den Tellerrand zu schauen, sei ihm wichtig. „Das schärft den Weitblick und den Blick für das Wesentliche.“
Mit finanzieller Hilfe des Peuerbacher Arbeitskreises „EineWeltaktiv“ hat er bereits viele Projekte vor Ort unterstützt. Heuer etwa eine Schule in Rabinal in Guatemala, wo die Wasserversorgung unzureichend war.
Langfristige Hilfe
Langfristige Hilfe entsteht über Patenschaften. Einige Peuerbacher sind dem Beispiel Liskas gefolgt und unterstützen regelmäßig Waisenkinder in Mexiko.
Sein erstes Patenkind in Mexiko ist bereits erwachsen, hat studiert und arbeitet in einer Steuerberatungskanzlei. „Ich habe sehr guten Kontakt zu meinen Patenkindern und besuche sie regelmäßig“, erzählt Liska. Mit im Gepäck hat er dann immer Geschenke, auch jene für die Patenkinder der anderen Peuerbacher. Mit den Jüngeren macht er Ausflüge oder lädt die Kinder ins Restaurant ein.
Liska ist seit 1994 regelmäßig in Mittelamerika. Ganz ungefährlich sind die Reisen nicht. Die Arbeitslosigkeit in den besuchten Regionen und die Armut sind hoch, Grundnahrungsmittelpreise steigen.
Wenn der Peuerbacher bei Bankomaten größere Beträge für die Schulprojekte abhebt, achtet er darauf, dass ihn niemand beobachtet. Oder er fährt dafür schon einmal in ein sicheres Tourismusgebiet. „Ich nehme mir auch nicht ein dickes Leihauto, sondern den Bus“, erzählt Liska von den Vorsichtsmaßnahmen. Er übernachtet in den Schulen oder bei seinen Bekannten vor Ort. „Die Gastfreundschaft in diesen beiden Ländern ist einfach unglaublich. Die Leute geben mir sogar ihre Haustürschlüssel, falls sie einmal nicht zu Hause sein sollten“, sagt Liska.
Das Geld für die Hilfsprojekte stammt zum einen Teil von regelmäßigen Unterstützern, Veranstaltungen und den Verkauf von fair gehandelten Produkten in St. Pius in Steegen.
„Bei größeren Projekten unterstützt uns auch immer wieder die oö. Landesregierung“, sagt Liska. Entstanden ist auch eine Schulpartnerschaft der Hauptschule Steyregg mit einer Schule in Sumpango/Guatemala.
Liska möchte sich noch lange für Bedürftige in Mittelamerika engagieren. „Ich werde es solange machen, solange meine Gesundheit mitspielt.“
Webtipp: www.eineweltaktiv.org