Für menschliche Politik: Vor EU-Wahl zieht "Uns reichts" wieder durch Steyr

"Wir zeigen uns in der Öffentlichkeit, um zu zeigen: So wollen wir die Politik nicht", sagt Alfons Rodlauer, einer der Initiatoren von "Uns reichts – Initiative für eine menschliche Politik". Die überparteiliche Bewegung hatte bereits am 23. März rund 1500 Menschen dazu animieren können, bei einer Demonstration gemeinsam durch Steyr zu ziehen und Flagge zu zeigen. Vor der Europawahl am 26. Mai sollen mit mehreren Veranstaltungen in Steyr nun möglichst viele Menschen dazu animiert werden, ihre Stimme abzugeben und gegen den Nationalismus zu erheben.

Ängste hören, Chancen erklären

Die Demo am 23. März sei eine Sternstunde der Demokratie gewesen, ein starkes Zeichen der Zivilgesellschaft in einer Zeit, in der es schwierig sei, am politischen Diskurs teilzunehmen, sagt Rodlauer. "Wir kämpfen für ein Europa, das für Frieden, Humanität und Menschenrechte, für Demokratie, Vielfalt und Meinungsfreiheit steht. Wir überlassen Europa nicht jenen, die es gar nicht wollen."

Auftakt der Veranstaltungsserie vor der EU-Wahl ist am Freitag, 10. Mai, um 19 Uhr ein Vortrag von Raimund Löw im Dominikanerhaus. Unter dem Titel "USA, China, Russland – wo bleibt Europa?" diskutiert der renommierte Historiker und Auslandsjournalist mit dem Publikum und stellt sein neues Buch "Weltmacht China" vor.

Am Donnerstag, 16., und Samstag, 18. Mai, steht dann jeweils von 9 bis 13 Uhr erstmals ein EU-Camp in der Enge auf dem Programm. "Wir wollen den Menschen bewusst machen, worum es geht", sagt Organisator Georg Neuhauser. Es gehe auch darum, die Ängste, Sorgen und Gedanken der Menschen zu hören und über Chancen und Vielfalt zu informieren.

Krönender Abschluss sollen am Sonntag, 19. Mai, "Demo & Fest: Ein Europa für alle" sein. Ab 10 Uhr startet der Demonstrationszug diesmal am Wieserfeldplatz und führt über die Sierningerstraße und den Wehrgraben auf den Stadtplatz, wo es ab 11 Uhr zu einer Abschlusskundgebung und einem Fest für Europa kommen wird. "Wir schweigen nicht mehr", sagt Ruth Polhammer und spricht damit vielen aus der Seele.