Betriebsratschefs besuchen Kleinfirmen
STEYR. Belegschaftsvertreter der FSG wollen Kollegen in Klein- und Mittelbetrieben überzeugen.
Am Verhandlungstisch sitzen ihnen Manager der Automobilindustrie gegenüber. Die getroffenen Betriebsvereinbarungen kommen als spätere Gesetze und Kollektivverträge auch den Arbeitnehmern an den Werksbänken kleiner und mittlerer Betriebe zugute. Mit dieser Botschaft steuern die Arbeiterbetriebsratsvorsitzenden im MAN-Lastwagenwerk und bei BMW Erich Schwarz (FSG) und Andreas Brich (FSG) im Wahlkampf für die Arbeiterkammerwahl auch die kleineren Fabriken und Handwerksfirmen auf dem Land an. "Natürlich sind die Verhältnisse anders als in der Großindustrie", sagt Brich, "aber manche mit den Konzernführungen getroffene Lösungen wären auch für die Kollegen und Kolleginnen in kleineren Unternehmen hilfreich."
Wichtig ist den SP-Gewerkschaftern, dass die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hochgehalten werde. "Wir müssen daher verhindern, dass der Einfluss der Arbeitnehmerseite zurückgedrängt wird", sagt Schwarz. Eine Arbeitnehmerschaft ohne Mitgestaltung nur als Spielball der Wirtschaft würde letztlich allen schaden.
Gelungen sei es, mit weltweit einzigartigen Kollektivverträgen für Leasingkräfte, Unternehmen die Übernahme der Leiharbeiter in den Stamm schmackhaft zu machen. "Wenn das das Controlling dem Vorstand vorschlägt, haben wir für die Leute gewonnen", sagt Brich. Der Forderung der Christgewerkschafter FCG/ÖAAB, dass Leiharbeiter nach 18 Monaten von einer Firma übernommen werden müssen, können die FSGler wenig abgewinnen. "Das ist nicht neu und wäre wünschenswert, nur leider unrealistisch: Wir selber sind damit schon x-mal gescheitert", sagt Brich. Aus der Region kandidieren für die FSG an wählbarer Stelle auch SKF-Betriebsratschef Leopold Seyrlehner und Wolfgang Hirscher (BMW). Bei den Kundgebungen plädieren die roten Gewerkschafter für die 35-Stunden-Woche und die sechste Urlaubswoche, die es in Frankreich und Deutschland zur Verteilung der Arbeit schon gebe.
Die Hackler in der Industrie als auch in den Kleinbetrieben sollen einmal nachdenken, wer sie vertritt, wenn Kollektivverhandlungen, Rechtsangelegenheiten etc. nötig sind.
Ein Denkanstoss: Die Türkisblauen sicher nicht !