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"Man muss ja kein Kettenraucher sein"

Von Hannes Fehringer, 08. Februar 2017, 00:04 Uhr
"Man muss ja kein Kettenraucher sein"
In einem Raum des Vierkanters in der Einschicht befindet sich die Trafik von Alois Haselmayer: Seit 1950 verkauft er Zigaretten und Rauchwaren. Bild: feh

WOLFSBACH. Eine Zigarre am Feiertag und der blaue Dunst am Stammtisch hat Alois Haselmayer nicht geschadet. Der Neunzigjährige ist bei bester Gesundheit und Österreichs ältester Trafikant.

Alois Haselmayer ist Gelegenheitsraucher. Nur wenn er in Gesellschaft ist und sich im Wirtshaus mit seinen Spezln ein Bummerl ausschnapst, steckt sich der Neunzigjährige eine Zigarette an, an der er mit Genuss zieht.

Bei Gelegenheit hält auch Kundschaft vor dem Vierkanter außerhalb von Wolfsbach (Bezirk Amstetten), an dessen roter Ziegelmauer das Schild der Tabakregie prangt. Seit 1950 ist Alois Haselmayer mit der Trafik auf dem Bauernhof Nebenerwerbslandwirt.

Tabak wurde auf dem Hof immer gehandelt. Der Großvater verkaufte schon den Bauern ringsum das Kraut, mit dem sie ihre Pfeifen stopften. Haselmayer war erst wenige Jahre aus der Kriegsgefangenschaft in England heimgekehrt, als er 1950 die Trafik von seinem Bruder, einem Kriegsinvaliden, übernahm, nachdem dieser verstorben war. Seither führt der Neunzigjährige das Geschäft und hat sich, weil er musste, auch eine Registrierkasse angeschafft. "Raucher werden heute fast kriminalisiert", sagt der Jubilar, der eben erst von der Wirtschaftskammer als ältester Trafikant Österreichs geehrt wurde, "aber der Finanzminister kassiert gerne die Steuer."

Die Schockbilder auf den Zigarettenpäckchen findet Haselmayer "grauslich" und unnötig. "Man muss ja kein Kettenraucher sein", sagt er frohgemut und erfreut sich einer bewundernswerten Rüstigkeit: "Ich hab’s mit dem Rauchen halt nie übertrieben."

Mal halten an einem Tag zehn Kunden, mal nur zwei vor der Trafik in der Einschicht. Haselmayers Kundschaft kennt den Weg, Nicht-Einheimische schickt das Navi und Google-Maps in die Wüste.

Zur "Trafik Haselmayer" fragt man sich als Fremder besser durch. Den meisten Käufern händigt der Inhaber Stangen Zigaretten aus. "Die Einheimischen kaufen sich ja gleich einen Vorrat bei mir", erklärt Haselmayer, der jeden Geschäftsgang feinsäuberlich in einem Heft vermerkt. Nach Jahreswechsel hat er mehr Frequenz als sonst: Er verkauft auch die Autobahn-Vignette, die ist ein Renner. Haselmayer hat noch klassische Zigarettenmarken der Tabakregie wie "Donau", "Austria 3" oder "Flirt" über die Bude geschoben, heute führt er neben Tobaccoland das Sortiment von Phillip Morris. "Es hat sich viel verändert", schmunzelt er, "heute rauchen die Frauen und die Männer schauen zu."

"Man muss ja kein Kettenraucher sein"
Selber ein Genussraucher: Alois Haselmayer, Österreichs ältester Trafikant Bild: feh

Selber ein Genussraucher: Alois Haselmayer, Österreichs ältester Trafikant

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14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
2good4U (17.888 Kommentare)
am 08.02.2017 16:58

Was soll diese schamlose Tabakwerbung?
Wieso wird es so dargestellt dass gelegentliches Rauchen und Passivrauchen eh nicht schadet?

Eine Einzelperson ist für eine Statistik vollkommen irrelevant.
Auch wer wenig raucht oder passiv raucht schadet seiner Gesundheit. Einzelfälle heranzuziehen um Warnungen der Mediziner zu untergraben ist schäbig.

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contra (1.273 Kommentare)
am 08.02.2017 16:07

Der Suchtmittelhandel hat auf mein Posting rasch reagiert - @Einheizer versucht den tödlichen Tabakrauch mit Cholesterin und Schweinsbraten zu vergleichen. Freilich hat die "Tabakmafia" Angst davor, dass die Raucherinnen und Raucher darüber informiert werden, dass Krebserkrankungen nicht etwa durch Nikotin, sondern vielmehr durch Rauchinhaltsstoffe wie Formaldehyd, Hydrazin, Nitrosamine, Benzol, Quecksilber, Vinylchlorid, Benzypren etc. aber vor allem durch RADIOAKTIVE Substanzen wie Polonium 210 und Plutonium ausgelöst wird. Diese Stoffe werden über die Lunge im ganzen Körper verteilt und bewirken auf kurz oder lang Veränderungen der Zellen = Krebs. Der staatlich organisierte Suchtmittelhandel geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen - aber bei mehr als 3 Milliarden Euro Jahresumsatz sind den Dealern die paar Tausend frühzeitig Verstorbenen, plus annähernd 1.000 getötete "tolerante Nichtraucher" "blunzenwurscht"! Rauchen ist KRANKHAFT - es gibt keine UNHEILBAREN RAUCHER!

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ersterkarli (4.673 Kommentare)
am 08.02.2017 16:13

Hast schon recht. Ich bin auch Nichtraucher und achte etwas auf meine Ernährung. Glaube nicht dass ich grantig sterben werde, eher genau umgekehrt. Die Geschichte mit meinem Vater stimmt aber und da ist nichts erfunden.

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misterx (1.665 Kommentare)
am 08.02.2017 15:33

"Man muss ja kein Kettenraucher sein"

Wenn, jeder so wenig rauchen würde er, würde es seinen Laden aber gar nicht überleben....

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ersterkarli (4.673 Kommentare)
am 08.02.2017 14:53

Mein Vater ist auch neunzig. Er hat bis vor kurzem noch mindestens 3 Pkg Zigarretten geraucht. Er fährt tatellos und sicher mit dem Auto, hat sich vor 2 Jahren sein erstes Fahrrad gekauft mit dem er so manche Auslüge macht. Er lebt alleine in einem Haus mit Garten und braucht keine Hilfe, ausgenommen am PC da helfe ich machmal und entferne die Viren welche er sich von den Pornoseiten holte. Was schliessen wir daraus?

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ersterkarli (4.673 Kommentare)
am 08.02.2017 14:55

Und viel besser sieht er auch noch aus!

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 08.02.2017 15:35

LOL!
😀😀😀

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contra (1.273 Kommentare)
am 08.02.2017 15:40

...dass der @ersterkarli ein humorvoller Mensch ist!

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2good4U (17.888 Kommentare)
am 08.02.2017 16:53

"Was schliessen wir daraus?"

Dass man beim Pornogucken aufpassen muss welche Seiten man besucht?! zwinkern

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 08.02.2017 11:49

Bei so einem Artikel rinnt den selbsternannten Gesundheitsaposteln der Geifer aus dem Maul. Gesundheit allgemein und Nichtrauchen im Besonderen als neue Religion .
Askese als neue Lebensmaxime, kein Schweinsbraten , keine Eier, keine Innereien (Achtung: Cholesterin ! ) usw., das soll heißen grantig und verbittert alt werden.
Optimismus und Lebensfreude , das ist des Teufels - aber das hatten wir auch schon im Mittelalter.

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misterx (1.665 Kommentare)
am 08.02.2017 15:30

Nichtrauchen ist keine Religion sondern ganz einfach die Normalität. Selbst Philip Morris sagt, dass es Rauchen bald nicht mehr geben wird.

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contra (1.273 Kommentare)
am 08.02.2017 11:27

Eine gezielte Kampagne der "Tabakmafia" besonders alt gewordene Raucher hervorzuheben, um die Warnhinweise auf den Suchtmittelpackungen ad absurdum zu führen. Dergleichen Sabotage gegen die Bemühungen der Ärzteschaft, die ja mit dem durch Tabakrauch verursachten Elend tagtäglich konfrontiert sind, sollte von - an sich seriösen Printmedien - nicht unterstützt werden. Interessant wäre es zu wissen, welches Gasthaus der Suchtmittelhänder Alois Haselmayer besucht - dort wird nämlich mit Sicherheit gegen die Hauptraum/Nebenraum Bestimmung des Tabakgesetztes verstoßen...

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 08.02.2017 06:35

ein artikel als vorbild und zum beruhigen des gewissens,
rauchen macht ALT, sogar über 90, das muss man wissen !

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athena (3.249 Kommentare)
am 08.02.2017 05:47

solche kleinen läden auf dem land wie dieser tabakladen, finde ich total urig u erinnert mich an meine kindheit wo ich mit meinen eltern oft im mühlviertel war!
ich vermisse diese kleinen läden, bäckereien,greißler und auch wirtshäuser mit sehr überschaubaren waren, - es hatte irgendwas beruhigendes!

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