Breitenau: Internetausbau wird zu einem Geduldspiel
MOLLN. Bürgerinitiative wirft Bürgermeister Fritz Reinisch (VP) vor, mit Hinhaltetaktik örtlichen Anbieter zu schützen. Der widerspricht.
Jüngst habe ihm eine Frau aus der Breitenau geschrieben, dass sie einen Job in Linz habe und mit einem brauchbaren Internetzugang von zu Hause arbeiten könne, was für die Kinderbetreuung ganz toll wäre. Bürgermeister Fritz Reinisch (VP) will das Ohr bei der Bevölkerung haben und mit Vollgas die Verkabelung des hinteren Tales mit Fiberglaskabeln beschleunigen.
Eine Bürgerinitiative, die bereits in der Streusiedlung 20 Unterschriften von Anschlusswerbern gesammelt hat, glaubt ihm das nicht mehr. "Es sieht so aus, dass der Bürgermeister vor allem Zeit gewinnen will", sagt Sprecher Franz Oberauer. Und auch SP-Gemeindeparteivorstand Martin Schober sieht sich selbst seit einem Jahr nutzlos die Schuhsohlen für einen Breitbandanschluss der Breitenau abzulaufen: "Wir sind hier im ländlichen Raum, trotzdem ist das Projekt realisierbar." Favorit der Bürgerinitiative und der SP im Gemeinderat ist die Energie AG als Bereitsteller der Datenkabel. Einziger Haken daran ist, dass der oberösterreichische Energieriese auch Internetkunden im Zentrum von Molln anwerben möchte, damit sich in Summe die Großinvestition in eine Erschließung der Streulage in der Breitenau rechtfertige. Damit aber käme die Energie AG dem Platzhirschen und der örtlichen Brandstetter Kabelmedien GmbH ins Gehege.
Warum sich die VP nicht für das Projekt mit der Energie AG in der Breitenau und im Ortskern von Molln erwärmen könne, erklärt sich nicht nur Baumann, sondern die anderen Proponenten mit "Protektion", mit der Reinisch den ortsansässigen Brandstetter vor einer mächtigen Konkurrenz beschützen möchte. "Die Energie AG hat so viele Projektanfragen, dass sie Vorhaben, die in Gemeinden derzeit strittig sind, zurücklegt und nach hinten reiht", sagt Baumann, "dann könnten wir aber schon um die Fördermöglichkeit gestorben sein." Bürgermeister Fritz Reinisch widerspricht einer Verschleppung des Breitbandprojektes für die Breitenau vehement: "Ich unternehme alles Menschenmögliche", beteuert er, "aber natürlich will ich, dass unser ortsansässiges Unternehmen dabei ist und keinen Schaden nimmt." Er sei derzeit in konkreten Verhandlungen mit der landeseigenen Fiber Service OÖ GmbH, die derzeit das Projekt prüfe.
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Für Alle die es noch nicht wissen, wenn man irgendwelche Bedenken hat, das manches nicht so gut läuft wie vorgesehen,
dann frage man diverse Gemeinderäte direkt nach, die können in diverse Protokolle Einblick nehmen, oder man frage halt den Bürgermeister so lange, bis man seine Antwort versteht.
merkt euch was !
in der Politik geht es NICHT um das Wohl des Volkes ,das ist immer nur zweitrangig ,es geht um die Vertretung der eigenen politischen Interessen und um die Stärkung des Persönlichkeit und um Prestige !
das war so , ist so und wird immer so bleiben !
Selten wurden in einem Artikel über Breitband in OÖ mehr Fehler geschrieben als hier. Die Überschrift sollte ehrlicherweise lauten "Wenn Redakteure und Breitband als politischer Spielball der Fraktionen missbraucht werden"
Genau die selbe Situation stellt sich im inneren Almtal da. Dort müssen Betriebe mit 0,9 mbit arbeiten! Die Jungen gut ausgebildeten Grünauer müssen wegziehen um ihre Jobs ausüben zu können. Das macht einen wirklich wütend. Da wir, die aus Linzer sicht angeblich hinter dem Mond lebenden, genau so viel Steuer zahlen wie alle anderen Staatsbürger hätten wir auch gerne die selben digitalen Infrastruktureinrichtungen wie sie zB. in der Landeshauptstadt .
@almtal: Für Unternehmen gibt es (egal ob Fördergebiet oder nicht) eine 50%ige Förderung für die Glasfaseranbindung. Nicht jammern sondern einfach Offerte bei den Betriebern einholen... Im Almtal gibts immerhin 4 Anbieter , die da Bandbreite via Gas oder lizensierten Richtfunk liefern können: Energie AG, A1, UPC und LinzNet )
Vor vielen Jahren habe ich ein ganz anderes, überraschendes Argument gehört, wieso ein Bürgermeister die Netz-Wünsche der Bürger zurückgehalten haben soll...
Dann hätte nämlich die Volksschule und die Hauptschule so einen teuren Anschluss erhalten und den hätte die arme Gemeinde zahlen müssen.
Das ist aber seltsam, denn genau das wurde vor ein paar Jahren vom Land OÖ massiv gefördert, bzw. schon fast vorgeschrieben.
Lesen bildet
Vor ein paar Jahren != vor vielen Jahren.
Leider sind auf Grund des Datenschutzes Gemeinderatssitzungsprotokolle nicht mehr öffentlich im Internet zugänglich. Denn sonst könnten sie nachlesen, dass es vor ca. 5 Jahren war, wo sich eine jede Gemeinde anschließen musste. Nur die Freigabe des Netztes auch für private war bzw. ist nicht vorgesehen. Das hat aber auch nur den Grund, weil sich das die entsprechenden Betreiber Firmen allen voran die Energie AG und A1 das ganze natürlich fürstlich entlohnen lassen.
Mehr Unwahrheiten finden sich nur mehr im Zeitungsbericht. Aber die Dichte hier ist auch nicht schlecht...
Unter https://www.netztest.at/de/Karte finden auch sie ALLE Netztests FREIGEGEBEN für alle Regionen in Österreich.
Breitbandausbau finden in fast allen Gemeinden in OÖ statt... zu finden unter https://breitbandatlas.info/ und dann auf Ausbaugebiete klicken. ALle schraffierten Flächen sind im ZUge der Breitbandmilliarde für Privathaushalte gefördert worden....