Jüdische Vergangenheit: Botschafterin von Israel besucht das Salzkammergut
BAD ISCHL. Talya Lador-Fresher besuchte Orte, aus denen Juden von den Nazis vertrieben wurden
Die israelische Botschafterin Talya Lador-Fresher besuchte Ende vergangener Woche die Stadt Bad Ischl und die Gemeinde Bad Goisern. Anlass für ihre Visite im Salzkammergut war ein Konzert des Itamar Borochov Quartet mit israelischen Musikern in der Musikschule Bad Goisern – organisiert von den Jazzfreunden Bad Ischl.
In der Kaiserstadt traf die Botschafterin mit Bürgermeister Hannes Heide im Stadtamt zusammen. Anschließend fand ein Rundgang durch Bad Ischl statt, wobei der Literatenspaziergang des Ischler Heimatvereins auf besonderes Interesse der Diplomatin stieß – vor allem die Gedenktafeln, die an Theodor Herzl auf dem Hotel Elisabeth und Stefan Zweig am Kreuzplatz erinnern.
"Christen in Linz, Juden in Ischl"
In der klassischen Zeit der Sommerfrische zogen das Salzkammergut und besonders seine Metropole Bad Ischl viele jüdische Gäste an, darunter auch namhafte Kulturschaffende und Unternehmer. Etliche von ihnen kauften sich Grundstücke und Villen. Der jüdische Kabarettist und Autor Fritz Grünbaum schrieb dazu folgenden Reim: "Die Ochsen am Land und im Wasser die Fischl, Die Christen in Linz und die Juden in Ischl".
Als 1938 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, ging diese Tradition abrupt zu Ende. Rund 250 jüdische Villen wurden enteignet, davon allein in Bad Ischl 68, in Gmunden 25, in Alt- und Bad Aussee 55. "Im übrigen sind Juden unerwünscht", hieß es nach Österreichs Anschluss an Deutschland in den Bestimmungen der örtlichen Kurkommission.
Die Stadtgemeinde Bad Ischl hat sich in den vergangenen Jahren bemüht, die jüdischen Spuren wieder sichtbar zu machen und die Vertreibung der Juden aus der Stadt historisch aufzuarbeiten.
Heimatvereinsobmann Johannes Eberl, der Historiker Michael Kurz und Stadtpfarrer Christian Öhler sowie der Bürgermeister begleiteten die Botschafterin und konnten die Stadt Bad Ischl und ihre Geschichte vorstellen, vor allem auch viele Fragen zum jüdischen Leben in Bad Ischl beantworten. Der Jazzmusiker Itamar Borochov erzählte bei seinem Konzert, dass seine heute 97-jährige Urgroßmutter, die aus Budapest stammt und heute in Israel lebt, auf ihrer Hochzeitsreise Bad Ischl besucht hatte.
Richtig, die Juden fühlten sich im 1. Weltkrieg sehr wohl im Deutschen Reich und in Österreich. Die Ostjuden freuten sich über den Vormarsch der Mittelmächte im Zarenreich. ( Vergleich Manes Sperber , Die Wasserträger Gottes , Janusz Piekalkiewicz Der 1. Weltkrieg) Das alles hinderte die internationalen jüdischen Repräsentanten 1917 nicht, das Balfourabkommen zu unterschreiben das maßgeblich zur Niederlage der Mittelmächte beitrug. Wie es dann weiter ging, davon redet man ja heute noch täglich in den Medien.
Wie bist Du an Janusz Piekalkiewicz gekommen, Gruenergutmensch?
Gern auch lieberlinzer@t-online.de
Piekalkiewicz war ein sehr namhafter Autor , durch das Zeitung lesen bin ich auf ihn aufmerksam geworden, sein Buch zum 2. Weltkrieg gilt als Standardwerk und auf ähnlich hohem Niveau ist das Buch über den 1. Weltkrieg.