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Brisante Widmung für Bürgermeister: Anrainer reagieren mit Buhrufen

Von Gerhard Hüttner, 02. November 2018, 02:14 Uhr
Brisante Widmung für Bürgermeister: Anrainer reagieren mit Buhrufen
1,2 Hektar groß ist die Fläche in Bergham, die zu einem neuen Wohngebiet umgewidmet werden soll. Bild: gh

GAMPERN. Gemeinderat von Gampern setzt sich über Bedenken der Umwidmungsgegner hinweg.

Die geplante Erweiterung des Wohngebiets in der Ortschaft Bergham treibt die Anrainer auf die Barrikaden. Der Gemeinderat hat die Umwidmung diese Woche mit großer Mehrheit beschlossen. Als sich ein Vertreter der etwa 20 erschienenen Nachbarn vergeblich zu Wort melden wollte, drohte die Situation zu eskalieren. "Das ist beschämend für die Demokratie in Gampern", machte er seinem Ärger Luft.

Das Brisante an der Umwidmung des 12.050 Quadratmeter großen Grundstückes ist, dass dahinter Bürgermeister Hermann Stockinger (VP) steht. "Ich will nicht mehr Rechte als jeder andere Bürger, aber auch nicht weniger Rechte", sagte er als Widmungswerber vor der Gemeinderatssitzung zu den OÖNachrichten.

Die Abteilung Raumordnung hat in ihrer Stellungnahme die gewünschte Baulandwidmung nicht gutgeheißen und bezieht sich vor allem auf das agrarfachliche Statement: Es würde sehr gutes Ackerland der landwirtschaftlichen Produktion nachhaltig entzogen.

13 Anrainer sind dagegen

Vor allem gibt es aber 13 negative Stellungnahmen von Anrainern. Sie befürchten eine Zunahme des Verkehrs und dadurch eine erhöhte Gefährdung der Kinder, eine Überlastung des Kanals, Probleme bei der Schneeräumung und nicht zuletzt Konflikte mit landwirtschaftlichen Betrieben. VP-Vizebürgermeisterin Evelyn Schobesberger wohnt selbst in Bergham und bat um eine objektive Gleichbehandlung aller Widmungswerber. Ein Bebauungsplan sehe vor, dass nur Einfamilienhäuser errichtet werden dürften. "Das nimmt Ängste heraus", sagte sie.

"Es gibt kein Recht auf unverbaubare Aussicht", betonte Markus Vogtenhuber (SP). Die Letztentscheidung liege beim Land, er sei aber für die Einleitung der Umwidmung. Allerdings stellte Vogtenhuber den Zusatzantrag, dass ein Gehsteig errichtet werde, wenn die Hälfte der Häuser steht.

Die Sitzung schrammte haarscharf an einem Eklat vorbei, als sich ein Vertreter der Anrainer zu Wort meldete. "Ich muss dir das Wort entziehen", erklärte Vizebürgermeisterin Schobesberger mit Verweis auf die Geschäftsordnung. "Da wird’s dir aber nicht mehr gut gehen", drohte ein verärgerter Anrainer. "Unglaublich"- und Buhrufe kamen von den 20 Zuhörern, die an den Gemeinderäten kein gutes Haar ließen. "Die sind einfach über uns drübergefahren", schimpfte ein Berghamer im OÖN-Gespräch.

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22  Kommentare
22  Kommentare
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strasi (4.410 Kommentare)
am 04.11.2018 20:09

Der Bürgermeister lässt seinen Grund in Bauland umwidmen und die
Vizebürgermeisterin, die selbst in Bergham wohnt, muss das verteidigen.
Ja und die Aussage, der geht's dann nicht mehr gut, klingt ja wie eine
Drohung.
Das alte Bauerndorf hat sich schon zur Industriezone und Wohngemeinde
entwickelt, was ja nicht negativ zu sehen ist.
Aber braucht der Bürgermeister Geld oder schafft er Siedlergründe aus
reiner Nächstenliebe????

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azways (5.842 Kommentare)
am 03.11.2018 09:30

Ressourcenschonende Bauweise würde bedeuten:

- keine Einfamilienhäuser
- hohe Geschossflächenzahl
- zentrale Steuerung der Flächenwidmung
- verantwortungsvolle Entscheidungen über (Gemeinde)grenzen hinweg

Welche Gemeinde will das ?

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pepi1 (813 Kommentare)
am 02.11.2018 17:51

sandkistenschreck
dasselbe kann man auch auf der Fahrt von Munderfing (Bez.Braunau) nach Mattighofen sehen. KTM hat Riesenflächen zubetoniert, Bauern freuen sich momentan über eine Haufen Geld für ihren verkauften Grund, vergessen aber, dass sie sich selbst um ihr Einkommen bringen.Und der VP-Bürgermeister lobt sich selbst über den grünen Klee. Jetzt kommt noch ein Haufen Häuser -werden auch von KTM-Pierer gebaut - dazu. Die Anrainer werden in diesem Fall auch übergangen. Einen grossen Dank an die Jasager vom Gemeinderat, speziell an die Roten.

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Sandbank (2.806 Kommentare)
am 02.11.2018 15:00

Falls sich jemand dort ansiedelt, dann weiß er hoffentlich, dass dort jeden Frühling und jeden Herbst geadelt wird.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 02.11.2018 16:35

Land-Adel mit rustikaler Duftnote . . .

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reibungslos (14.524 Kommentare)
am 02.11.2018 17:32

Nicht mehr lange, wenn alles zugebaut wird.

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il-capone (10.408 Kommentare)
am 02.11.2018 17:46

g'odlt wiad an Summa ah.
Kiah host koa ... ?

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 02.11.2018 13:47

Vermutlich ist oder war der Herr Bürgermeister selber Bauer, dass er 12.050 qm landwirtschaftlichen Grund anzubieten hat. Er regiert die Gemeinde mit absoluter VP-Mehrheit, daher wirkt es schon es schon befremdlich, wenn er sich auf "Rechte" beruft. Dabei geht es nur um das Antragsrecht auf Prüfung seines Widmungswunsches, aber keinesfalls darum, dass er auf dessen Erfüllung ein Recht hätte.
"Die Abteilung Raumordnung hat die gewünschte Baulandwidmung nicht gutgeheißen und bezieht sich auf das agrarfachliche Statement: Es würde sehr gutes Ackerland der landwirtschaftlichen Produktion nachhaltig entzogen."
Wenn er also selbst das "sehr gute Ackerland" nicht mehr bewirtschaften will, könnte er es u. a. auch seinen Gemeindebürgern und -innen zur Pacht anbieten, um ein gesundes Selbstversorger-Paradies zu schaffen.

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markusde (1.914 Kommentare)
am 02.11.2018 13:37

Schlimm finde ich das Demokratieverständnis dieser "Anrainer" mit deren Wunsch nach unverbauter Aussicht: Wenn's um unser privates Wohl geht, soll Demokratie auf einmal nicht funktionieren? Und die Aussage "Da wird’s dir aber nicht mehr gut gehen" finde ich schon strafrechtlich bedenklich. Da sollte eine Anzeige folgen.

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klettermaxl (6.842 Kommentare)
am 02.11.2018 12:16

Also wenn die Demokratie nicht einmal auf Gemeindeebene funktioniert in dem Sinne, dass man berechtigterweise angesprochene existierende Probleme ohne übertriebene, kleinliche Formalitäten in Ruhe ausdiskutiert, ggf. in einer Verhandlungspause (was haben die Bauern eigentlich den ganzen Tag zu tun, Erntezeit ist vorbei), dann kann der Staat ohnehin einpacken, denn die Leute lassen sich heute von der Politik nicht mehr alles hineindrücken. oft zu Recht.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 02.11.2018 13:10

Sie haben völlig recht, die Demokratie kann nur funktionieren, wenn sich alle an die Spielregeln halten. Daher muss es auch jemanden geben, der darauf achtet, dass die Spielregeln eingehalten werden. Bei einer Gemeinderatssitzung ist dies der Bürgermeister und im Verhinderungsfall der Vize. Und die Spielregeln stehen in der Gemeindeordnung, die sowohl für die Gemeinderäte als auch für allfällige Zuhörer gilt.

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 02.11.2018 13:23

In einer Dorfgemeinde wie Gampern sollte ein Bürgermeister die diversen Interessen nicht nur mittels §§ (euphemistisch "Spielregeln" genannt) regulieren wollen, sondern in einer Bürgerversammlung im Vorfeld einer Justament-Abstimmung alle Für und Wider abklären.
So wie es hier gemacht wurde, sieht es einfach nach Gefälligkeits-"Demokratie" aus.

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 02.11.2018 12:04

Weite Regionen der Landschaft westlich und südwestlich von Vöcklabruck wurden aus Geldgier und mangels umweltplanerischer Weitsicht bereits mit schrankenlosen Gewerbegebieten und ungezählten Straßen irreparabel zerpflügt, zubetoniert, versiegelt und mit Einfamilienhäuseln im flachen, unverdichteten Oberflächenbau regelrecht zugeschissen.

All das fällt auf viele Weisen auf den Menschen und seine Lebensqualität zurück, und daher wundert es mich nicht, dass es den Leuten dort langsam reicht.

Mein subjektiver Eindruck, wenn ich dort vom Attersee kommend nach Vöcklabruck durchfahren MUSS: Diese Gegend wurde schlicht GEMORDET.

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( Kommentare)
am 02.11.2018 10:58

Als die demonstrierenden Anrainer ihr Haus dort errichteten, war noch alles gut. Jetzt, wo eine Erweiterung ansteht, wird pötzlich vor Lärm und ev. anderen "Unannehmlichkeiten" gewarnt.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 02.11.2018 07:36

das Umwidmen von Landwirtschaft in Bauland ist immer ein Problem - es wird schon viel zu viel zubetoniert!
Man müsste einmal hinterfragen gibt es für die neuen Wohnungsbesitzer auch genügend Arbeitsplätze in der Nähe oder müssen sie wieder lange Wege in die Arbeit absolvieren.
Man müsste endlich auch einmal das Zusammenlegen von Kleingemeinden ins Auge fassen - mit einer Verwaltung und gemeinsamen Bauhof etc.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 02.11.2018 07:02

Anrainerquerulanten die sich selbst bevorteilen wollen. Ein Zuzug muss auch künftigen Generationen möglich sein!

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 02.11.2018 13:01

Ich würde die Anrainer nicht als Querulanten bezeichnen, nur deswegen, weil sie sich gegen die Erweiterung des Baulandes wehren. Das Problem, das jetzt Gampern hat, ist nicht neu und kommt in vielen Gemeinden vor. Zunächst wird ein Stück landwirtschaftlicher Grund umgewidmet und die Parzellen gehen weg wie die warmen Semmeln. Die Käufer dieser Parzellen sind oft der irren Ansicht, dass sich später nichts mehr ändern darf, zumal in kleinen Siedlungen meist eine super Wohnqualität herrscht. Wollen auch andere in den Genuss dieser Wohnqualität kommen, schlägt der Egoismus durch und dann wird protestiert. Dieser Egoismus ist vergleichbar mit den Wünschen an die öffentlichen Verkehrsmitteln. Jeder möchte vor seiner Wohnung eine Haltestelle haben, aber dann soll der Bus nicht mehr stehen bleiben, bis der Benutzer aussteigt, damit er möglichst schnell zu seinem Zielort kommt.

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il-capone (10.408 Kommentare)
am 02.11.2018 06:51

Scho wieda ...

Die visuellen gehässigen Sprüche im Ortsgebiet von Gampern vor wenigen Jahren waren auch nicht ohne.

Wie in diesem Forum, wenn die Blauen auf die Roten hauen u. umgekehrt ... grinsen

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 02.11.2018 05:22

"Die Letztentscheidung liege beim Land"

Na dann ist es eh nur ein Sturm im Wasserglas, da die erste Stellungnahme bereits negativ war.

Oder?

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 02.11.2018 05:06

Ich versehe die Menschen, wenns Ruhe haben wollen.

Jedoch Bau- und Grundland herumliegend gehört nicht
den Anrainern.

Es sollte jeodch mehr Sozialbau betrieben werden,
damit sich jeder so ein Einfamilienhaus leisten könnte.

Mir hat das gefallen das was Voest früher gemacht hat.
Für die Mitarbeiter Häuser die dann mit der Firma abbezahlt wurde.

Nur ist das Problem es gibt keine lange sicheren Jobs mehr.
Es wird überall nur noch befristet.

Wenn es nur für gewisse Leute umgewidmet wurde,
die es sich leisten können um in einer ruhigen Gegend
Baugrundstück zu bekommen,

ist es genau zu hinterfragen.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 02.11.2018 05:21

Rauscherl, du hast völlig vergessen, der FPÖ die Schuld zu geben.

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Perry22 (619 Kommentare)
am 02.11.2018 07:15

Echt jetzt?
Jedem sein Einfamilienhaus?

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