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Horst Oberleitner: „Was er gepredigt hat, das lebte er auch vor“

Von Erik Famler, 04. April 2012, 00:04 Uhr
„Was er gepredigt hat, das lebte er auch vor“ Ein Nachruf von Erik Famler
Pfarrer Horst Oberleitner Bild: privat

Für mehrere Generationen evangelischer Christen verkörperte Pfarrer Horst Oberleitner die Sehnsucht nach Beständigkeit: Er taufte ihre Kinder, zelebrierte die Konfirmationen, traute die Paare und gab den Toten das letzte Geleit.

Wohl auch deshalb wollten viele das unerwartete Ableben des ehemaligen Pfarrers von Stadl-Paura und Vorchdorf nicht wahrhaben. Eine Mensch von seiner Persönlichkeit darf nicht unvermittelt und leise abtreten. Wenngleich es auch ein Abschied ist, der seine Güte und Bescheidenheit zum Ausdruck bringt, die er zeitlebens gepredigt und im Alltag vorgelebt hat.

Der 1934 in Bregenz geborene Lehrer-Sohn übersiedelte als Vierjähriger nach Oberösterreich. In Eferding und in Nußdorf am Attersee verbrachte er die Volksschulzeit. Als Zehnjähriger wechselte er ans Realgymnasium in der Fadingerstraße und absolvierte 1954 die Lehrerbildungsanstalt. Als Junglehrer unterrichtete er in verschiedenen Volks- und Hauptschulen, ehe er sich 1958 der Theologie zuwandte. Er begann eine Ausbildung im Predigerseminar in St. Chrischona, Schweiz, und wollte anschließend mit seiner späteren Ehefrau Hanni als Missionar und Blindenlehrer in den Iran gehen.

Weil sich der junge Idealist als nicht tropentauglich erwies, musste die geplante Mission abgesagt werden. Fortan gestaltete Oberleitner an verschiedenen Schulen im Bezirk Gmunden den Religionsunterricht. Mit den Jahren wurde aus dem Religionslehrer ein respektierter Theologe: 1977 ernannte ihn der Evangelische Oberkirchenrat zum Pfarrer von Stadl-Paura, zu dem auch die Tochtergemeinde Vorchdorf zählt. Dort wurde das Ehepaar Oberleitner mit seinen vier Kindern schließlich sesshaft.

Die evangelische Kirchengemeinde hat Horst Oberleitner als gebildeten Menschen und guten Redner wahrgenommen: „Er war als Mensch eine Persönlichkeit, hat klar und laut gesprochen und stand tief im Glauben“, beschreibt Traudi Oberleitner ihren am Freitag verstorbenen Schwiegervater: „Was er gepredigt hat, das lebte er auch vor. Er war ein Glaubensmann mit menschlichem Antlitz.“

Der Auseinandersetzung mit dem Tod hat sich Pfarrer Oberleitner schon früh gestellt. Bereits vor zwölf Jahren traf er sämtliche Vorbereitungen für sein bevorstehendes Ende: „Er hat angeordnet, welche Lieder gesungen werden, hat den Predigttext ausgewählt und bestimmt, welcher Spruch auf die Parte kommt“, erinnert sich Traudi Oberleitner. Dafür hatte er zu diesem Zeitpunkt noch keine Veranlassung.

In seinen letzten Monaten machte dem pensionierten Pfarrer ein schweres Wirbelsäulen-Leiden zu schaffen, das vor zwei Wochen in Salzburg eine Operation notwendig machte. Da er diesen Eingriff zunächst gut überstanden hatte, herrschte Zuversucht. In der Vorwoche wurde er aus dem Spital entlassen. Doch Freitagnacht erlitt Horst Oberleitner einen Herzstillstand.

Der Verstorbene wird heute um 15 Uhr auf dem Ortsfriedhof in Vorchdorf beigesetzt. Die Familie sucht Trost in der Gewissheit, dass Pfarrer Oberleitner heimgegangen ist zu seinem Herrn.

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