Eduard Roman Oberaigner: Ein Geistesmensch mit viel Humor
Mit Eduard Roman Oberaigner starb einer der größten Denker Österreichs der Gegenwart. Wer Edi, wie er in Rohrbach genannt wurde, nur flüchtig kannte, wäre vielleicht nie auf die Idee gekommen, dass er einem Genie gegenübersitzt.
Er hatte stets einen kleinen Scherz auf den Lippen, und die Menschen konnten mit ihm herzhaft lachen. Nicht wenige staunten deshalb, wenn Edi Oberaigner von seinem Beruf als Universitätsprofessor erzählte.
Oberaigner war seit April 1980 an der Montanuniversität Leoben angestellt, davon die letzten 22 Jahre am Institut für Mechanik. Er war bekannt für sein enormes, tiefgreifendes Wissen in seinem Fachbereich, aber auch abseits davon bei philosophischen Themen. Seine Leidenschaft galt der Theoretischen Physik und der Astronomie. Seine Vorträge waren auch an ausländischen Universitäten begehrt.
„Abgesehen von seinen fachlichen Qualitäten wird er uns aber vor allem aufgrund seiner herzlichen Art für immer in Erinnerung bleiben“, schreibt Uni-Rektor Wilfried Eichlseder in einem Nachruf.
Nicht selten entwickelte sich ein Gespräch mit Edi zu einer Philosophiestunde. Dabei hingen ihm die Zuhörer an den Lippen. Oft sah man ihn aber auch über Fachzeitschriften brüten, von denen er tausende besaß. Das Studium und das Wissen waren ihm mehr wert als alles Materielle.
Eduard Oberaigner verstarb bei einem Tagungsaufenthalt in Houston (USA) im Alter von 59 Jahren.