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Nach 118 Jahren: Ein großes Geheimnis des Linzer Mariendoms wird gelüftet

Von René Laglstorfer, 13. Mai 2019, 00:04 Uhr
Nach 117 Jahren: Ein großes Geheimnis des Linzer Mariendoms wird gelüftet
Gleich unter dem Turmkreuz des Doms ist die Zeitkapsel verwahrt. Bild: Weihbold

LINZ. Überreste des Apostels Paulus und von Franz von Assisi sollen sich am Domturm befinden.

Morgen, Dienstag, ist es soweit: Erstmals seit der Errichtung des Linzer Mariendoms wird im Zuge der notwendigen Sanierungsarbeiten die Turmkreuzkugel geöffnet, in der sich eine 118 Jahre alte Zeitkapsel befinden dürfte. "Für mich ist es spannend, etwas zu Gesicht zu bekommen, das normalerweise hoch oben am Turm des Mariendoms versteckt ist", sagt Judith Wimmer. Die Kunsthistorikerin ist in der Diözese Linz für das Kunstgutinventar zuständig und erwartet wie viele andere im Land mit Spannung die Öffnung der Zeitkapsel.

Laut dem Schörflinger Bauernsohn und späteren Generalvikar Balthasar Scherndl, der kurz nach der Fertigstellung des Domturms im Jahr 1901 einen ausführlichen Domführer veröffentlicht hat, wurde in die Turmkreuzkugel "in einer Kapsel aus massivem Kupfer wohl verwahrt, eine Urkunde gelegt".

Nach 117 Jahren: Ein großes Geheimnis des Linzer Mariendoms wird gelüftet
So wurden die Reliquien der Kreuzschwesternkirche verwahrt. Bild: OÖN/Wimmer/Kunstreferat

Stück vom Original-Kreuz?

Darin ist festgehalten, welche "Schätze" sich in der Zeitkapsel befinden könnten: "In dieser Kugel werden zugleich verschlossen: Teilchen des heiligen Kreuzes unseres Herrn Jesu Christi, ein mit Asche von heiligen Märtyrern vermischtes und vom heiligen Vater geweihtes Wachsstück, gewöhnlich ‘Agnus Dei’ (Lamm Gottes, Anm.) genannt" sowie Reliquien, also Überreste, aus den Gebeinen von acht Heiligen, darunter namentlich erwähnt: der Apostel Paulus, der Bischof und Märtyrer Cyhprianus sowie Franz von Assisi. Doch wie realistisch ist es, bei der Öffnung der Linzer Turmkreuzkugel am Dienstag tatsächlich historische Fundstücke zu bergen und welche Bedeutung haben sie? "Ich bin relativ sicher, dass Reliquien in der Zeitkapsel drinnen sind – das ist früher gang und gäbe gewesen. Reliquien sollten für den Schutz des Gebäudes sorgen", sagt Kunsthistorikerin Wimmer.

Nach 117 Jahren: Ein großes Geheimnis des Linzer Mariendoms wird gelüftet
Turmbrief aus 1888 der aufgelassenen Kreuzschwesternkirche in Linz Bild: OÖN/Wimmer/Kunstreferat

Dabei gebe es eine große Zahl an Gegenständen, die bereits nach einer einzigen Berührung mit Überresten oder dem Nachlass eines Heiligen religiös verehrt werden. "In der Barockzeit wurden Reliquien in großer Stückzahl produziert", sagt Wimmer. Diese Meinung teilt auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer, der den Inhalt der Zeitkapsel in 130 Meter Höhe entgegennehmen wird. "Bei den Kreuzteilchen hat es im Mittelalter eine Art Inflation gegeben. Wenn man da alle zusammenführen würde, kämen wahrscheinlich ganze Wälder heraus", sagt Scheuer. Für ihn seien Reliquien etwas Seltsames, manche seien echt, bei anderen sei das nicht so sicher.

Jägerstätters Hochzeitsanzug

Plötzlich nimmt der Bischof in seinem Büro einen Bilderrahmen mit einem Foto von Franz Jägerstätter von der Wand, in dessen Rückseite ein schwarzer Stofffetzen verwahrt ist. "Dieses Stück Stoff stammt vom Hochzeitsanzug von Franz Jägerstätter – seine Frau hat mir diese persönliche Reliquie geschenkt."

 

Spenden für die Sanierung des Linzer Mariendoms sind per IBAN möglich: AT21 1500 0007 2146 9922.

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Autor
René Laglstorfer
Redakteur Land und Leute
René Laglstorfer

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21  Kommentare
21  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 13.05.2019 23:16

Dan Brown ist im Anflug!!!!
Sein neuester Thriller - Reliequat - wird in Linz spielen.
Die Kapsel wird abgenommen aber nicht geöffnet, kurz darauf verschwindet sie, hinterlässt im Domgarten einen rituell getöteten Mönch, der auf seinen Speckrücken ein geheimnisvolles Symbol eingebrannt hat. Professor Robert Langdon, der zufälligerweise bei einem Symposion "Symbolismus und Reliquienkult" im Linzer Landhaus weilt und im Bischofssitz einquartiert ist, wird eingeschaltet. Er erkennt, das speckige Tatoo als uraltes satanistisches Erkennungszeichen eines mächtigen Dämons, der von Paulus in Antiochia überwältigt und mittels eines Schlüssels in einem Sarkopharg für ewig gebannt wurde. Dieser Schlüssel wurde in einem Ossuar von Herzog Leopold Babenbergus, dem Löwenherz Inhaftor, vom Kreuzzug nach Ostarrichi gebracht und in einer Capsula Secreta verwahrt .... Sollte der Schlüssel in die Hände des Satanusorden gelangen ....
Von Linzer Mariendom führt ein U-Gang zum Erdmittelpunkt und von dort

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sznabucco (1.864 Kommentare)
am 13.05.2019 17:27

Wieder einmal wird mit sowas den Leuten das Geld aus der Tasche gelockt.
Siehe Spendenaufruf am Ende des Artikels.

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tja (4.605 Kommentare)
am 13.05.2019 11:24

..., selbst wenn der Artikel für nichts gut sein sollte, um zu zeigen was für eine Bedrohung die römisch-katholische Kirche heute noch ist, dafür ist er gut!

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reibungslos (14.575 Kommentare)
am 13.05.2019 12:01

Wer sich vor Reliquien mehr fürchtet als vor Atomraketen, Handystrahlung, Trump-Drohungen und Geldentwertung ist selbst schuld.

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Gugelbua (32.037 Kommentare)
am 13.05.2019 11:00

es gibt soviel Kreuz Splitter ich denke da wurde ein ganzer Wald abgeholzt : - )

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reibungslos (14.575 Kommentare)
am 13.05.2019 12:12

Die Zukunft gehört sowieso digitalen Reliquien. Lassen sich verlustfrei kopieren.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 13.05.2019 10:28

Ein Paulusknochen wäre eine echte Sensation!

Dagegen täten selbst Blut und Locken des Heiligen Papstes Johannes Paul II.
sowie Knochen des Seligen Kaisers Karl von Österreich schier verblassen.

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( Kommentare)
am 13.05.2019 20:04

Kürzlich war ich in einem Ort in Spanien, wo es in einer Kirche ein Krüglein gibt, das mit Muttermilch von Maria gefüllt sein soll. Es ist ja fast nicht auszuhalten, an welchen Schmarrn manche Katholiken glauben.

Da ist es schon positiv, wenn Scheuer einen kritischen Kommentar zum Kreuz gibt.

Dasselbe gilt natürlich auch für div. "Heiligen", wo man aus den verwahrten Knochen auch mehrere zusammenbasteln könnte!

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Funkenschuster (682 Kommentare)
am 13.05.2019 10:22

In einer Kirchturm - kugel ist doch auch mal eine Flasche Schnaps gefunden worden-oder Täusche ich mich?

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renele (3.081 Kommentare)
am 13.05.2019 10:07

Historikerin ? Was vor tausenden vor Jahren passiert ist wollen manche genau wissen, aber die Kindesmissbräuche der Kirche da schweigt man und nennt keine Täter öffentlich. Nicht mal vor Gericht müssen sich die Täter verantworten. Wie war das z.b. mit einem Groer ?

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 13.05.2019 10:05

Redakteur René Laglstorfer mutmaßt hier sogar (mit Fragezeichen versehen, immerhin), es können vielleicht sogar "Stücke vom Original-Kreuz?", mit dem Jesus Christus gekreuzigt wurde, in der Dom-Kapsel enthalten sein.

Allerhand. Soll man so etwas "Qualitäts-Journalismus" nennen oder eher Sensations-Hascherei?

Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass jemand Teile des Christus-Kreuzes wirklich nach Linz gebracht haben wird/kann?

Selbst wenn auf den Kreuz-Teilen "IKEA" oder "BAUMAX" aufgedruckt wäre, würde ich leise Zweifel an deren Originalität hegen.

Und wie schon Bischof Scheuer immerhin richtigerweise zugibt: Vor einigen Jahrhunderten gab es eine emsige "Reliquien-Industrie", die "garantiert echte" Reliquien von allen möglichen Heiligen, Seligen etc. und deren Kleidern, Folter-Instrumenten herstellte und verteilte. In riesiger Menge und Anzahl.

Diese billigen Spekulationen hier sind wirklich ziemlich überflüssig. Oder sind wir hier beim Boulevard?

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 13.05.2019 11:56

haspe@
als Reliquie gilt auch, wenn ein Objekt am Heiligen berührt wurde.

aber es entäuscht, dass der R.Kult noch besteht.Bitte Kapsel ausräumen und die R.am Friedhof bestatten.Viele glauben, mit der R.dem Heiligen im Himmel bes. nahe zu sein.
so passieren auch heute kuriose und unappetitliche Vorgänge wie die übergabe eines Haares vom hl.Papst JP II an den Stefansdom! Makaber !

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reibungslos (14.575 Kommentare)
am 13.05.2019 12:10

Bei alle den biologischen Kreisläufen der letzten 2000 Jahre, und weil ich schon einmal in Jerusalem war, dürfte sogar ich zumindest ein Atom des Kreuzes in mir tragen.

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danube (9.663 Kommentare)
am 13.05.2019 09:30

Bitte nicht rauchen auf der Baustelle...

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 13.05.2019 08:35

Falls der Herr Bischof auch von mir gerne eine "Reliquie" hätte, ich habe auch ein paar Stoff-Fetzen von meiner alten Kleidung zu Hause liegen.

Gegen Selbst-Abholung wären sie gratis verfügbar. Man sollte sich ja solche "Kostbarkeiten" frühzeitig sichern, am besten noch bevor der Betreffende wirklich selig oder heilig gesprochen wurde, denn dann steigt der Marktpreis mit der Nachfrage enorm an.

Auch ich finde diese Reliquien und den Kult um sie sehr seltsam! Heute werden ja die armen Sünder und Heiligen nicht mehr oft gekreuzigt, sondern eher erschossen. Da würde man wohl nicht Kreuz-Splitter, sondern Teile aus dem Schaft des Gewehres, mit dem die Opfer ermordet wurden, gesammelt und verehrt, sowie das Projektil, das sie zu Tode brachte....

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lentio (2.771 Kommentare)
am 13.05.2019 07:57

Bei der Nähe dieser Zeitung zur FPÖ ist es immer wieder erstaunlich, dass die kath. Kirche so eng mit der OÖN kooperiert. Die beiden Organisationen verbindet ja eine tiefe Abneigung gegeneinander...

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reibungslos (14.575 Kommentare)
am 13.05.2019 12:04

Und ich dachte, die OÖN sind linkslink?

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 13.05.2019 13:34

Die OÖN war und ist OÖVP-nahe. Wobei "nahe" ohnehin eine Untertreibung ist. Aber wenn die OÖVP mit der FPÖ kuschelt, dann tut das die OÖN natürlich auch.

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lentio (2.771 Kommentare)
am 13.05.2019 16:40

Die OÖN machen die FPÖ bei jeder Gelegenheit größer und wichtiger als sie sind...
Die ÖVP sind leider die letzten die noch hin und wieder gegen die FPÖ opponieren.
Der SPÖ ist die FPÖ lieber als die ÖVP.
Die Grünen sind in der Lächerlichkeit versunken.
Servus Österreich....

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 13.05.2019 03:28

Bild 48/107 ist eindeutig das beste Ballfoto. Leider ist es trotz neuem Deign noch immer nicht möglich, direkt in eine Galerie zu verlinken.

https://static1.nachrichten.at/storage/image/6/0/8/5/2205806_standalone-1446w_1sR-kR_0gdex6.jpg

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 13.05.2019 03:30

Ist die "Bearbeiten"-Funktion schon wieder abgedreht worden?

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