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Grünzüge: Wenn Naturschutz an der Gemeindegrenze endet

Von (jp), 24. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Grünzüge: Wenn Naturschutz an der Gemeindegrenze endet
Die Folgen einer Verbauung würden nicht nur Leonding, wie hier das Areal hinter dem Kinderdorf St. Isidor, treffen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LEONDING / LINZ. Höhere Emissionswerte, schlechtere Durchlüftung und Kühlung als Folge bei Verbauung: Änderung der Raumordnung gefordert.

Dass das Land den Leondinger Grünzug in St. Isidor aus dem überregionalen Grünzug herausgenommen hat, löst auch in Linz Unmut aus. Der nur durch die Bahngleise abgetrennte Linzer Grünzug Bergern ist zwar weiterhin als solcher deklariert, doch die Auswirkungen der Entscheidung werden sich auch dort bemerkbar machen.

"Sollte das Leondinger Gebiet verbaut werden, wird der Windfluss behindert und der Kühlungseffekt gemindert. Es ist auch mit einem Emissionsanstieg zu rechnen, weshalb man hier von einem doppelten negativen Effekt sprechen kann", sagt Wilfried Hager, Leiter der Abteilung Umweltmanagement der Stadt Linz. "Es ist ein Problem, wenn der Naturschutz an der Gemeindegrenze endet", äußert sich auch Friedrich Schwarz, Abteilungsleiter der Naturkundlichen Station der Stadt Linz, kritisch. Gerade das Umland in und rund um Linz sei wichtig, damit sich Pflanzen und Tiere entsprechend regenerieren können. "Sobald ein Gebiet nicht mehr als Grünland deklariert ist, haben die Naturschutzbehörden keine Handhabe mehr. Mit einer Umwidmung gehen die Kompetenzen für einen aktiven Umweltschutz verloren", sagt Schwarz.

Dringender Handlungsbedarf

In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen will Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) nun auf Landesebene aktiv werden: "Eine Verschärfung des Raumordnungsgesetzes ist unbedingt notwendig, der Bodenschutz muss ein verbindliches Kriterium werden." Die Dringlichkeit dieses Anliegens werde dadurch unterstrichen, dass der Leondinger Grünzug trotz der guten Fachbewertung als fruchtbarer Boden und hochwertiger Filter und Puffer für Schadstoffe nicht mehr als Grünzug deklariert wurde: "Das Land hat sich darüber einfach hinweggesetzt." Da helfe es auch nicht, dass in ganz Oberösterreich die Bodenkriterien erhoben werden, wenn diese keine Verbindlichkeit haben. "Nach so einem Entschluss kann jede Gemeinde mit einfacher Mehrheit im Gemeinderat das betroffene Gebiet umwidmen", sagt der Leondinger Umweltstadtrat Sven Schwerer (Grüne), der sich für den Erhalt der Grünzüge in Leonding starkmacht. "Das Interesse ist in allen Leondinger Stadtteilen hoch, weil sich die Leute Sorgen um die anderen Grünflächen in der Stadt machen."

Die Linzer Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) befürchtet, dass wirtschaftliche Interessen dem Schutz des Grünlandes zuwiderlaufen könnten: "Deshalb ist es notwendig, dass das Land hier verstärkt Schutzmaßnahmen ergreift." Zentral sei dabei auch die Bewusstseinsbildung in der Politik und der Bevölkerung. "Gerade der vergangene Sommer hat gezeigt, wie wichtig grüne Flächen zur Stadtdurchlüftung sind", sagt Schobesberger.

"In Österreich werden rund 20 Hektar Boden pro Tag versiegelt. Damit ist der Wert mehr als dreimal so hoch wie in Deutschland", unterstreicht Hager den Handlungsbedarf. 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 24.01.2019 19:49

Unmittelbar östlich an die diskutierte Fläche angrenzend, liegt der Linzer Stadtteil Oedt.
Mit 5-10 Stockwerke hoher Bebauung, das Argument mit dem Zerstören einer Frischluftschneise ist daher absolut nicht nachvollziehbar.

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transalp (10.183 Kommentare)
am 26.01.2019 12:47

Absolut falsch:
Schauen Sie sich mal die Landkarte genau an- dann reden wir weiter.
Und: die Bebauung in Oed ist im Vergleich zu anderen Wohngegenden noch relativ locker, mit großzügigen Abständen zwischen den Wohnhäusern (zumindest im älteren Teil).

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transalp (10.183 Kommentare)
am 24.01.2019 18:10

Worum geht es im Grunde-wieder einmal?
Um Lobbyismus!
Um Geld!
Irgendjemand profitiert davon- meist sind das Private oder Private Investoren!
.
Oftmals läuft es so ab:
Eine Hand wäscht die Andere: Du bekommst Money und ich darf dort bauen!
Oder:
Du machst was ich verlange, im Gegenzug stimme ich in der nächsten Landtags- (oder Gemeinde-) ratssitzung positiv für Eure Sache...
.
Grüngürtl?-
dieser ist langfristig immer der Verlierer!
Hauptsache- jemand profitiert davon...

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schutzengel75 (280 Kommentare)
am 24.01.2019 15:22

Die Entscheidungsträger müssen keinem Druck nachgeben. Einfach nicht umwidmen und basta. Aber leider sind die Entscheidungsträger in Leonding erstens nicht die hellsten und zweitens wird schon was rausspringen bei einer Umwidmung. Langfristig gesehen kommt eine Katastrophe raus, aber da sind die alle Geschichte, was bei manchen besser gestern als heute schon sein sollte. Rückwärts gewandte Politik von alten Männern weist nicht in Richtung Zukunft.

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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 24.01.2019 07:23

Diese Fläche grenzt im Norden, tw. im Westen und auch im Osten und auch im Süden an bestehende Bebauung an.

Es wäre eine Erweiterung genau an bestehende Strukturen anschließend, im Vergleich zu anderen Widmungen immerhin keine Zersiedelung in der 'Pampa'.

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analysis (3.572 Kommentare)
am 24.01.2019 07:07

analysis (1565) 04.12.2018 13:08 Uhr
UNZULÄSSIGE VERSCHLECHTERUNG der LUFTQUALITÄT im ZENTRALRAUM
1)Die für den Zentralraum wichtige Durchlüftungs-Schneiße wird durch die Bebauung des höher gelegenen Isidor gestört, was unweigerlich zu einer Erhöhung der Immissionswerte (welche bereits heute überschritten werden) führt
2) Sowohl immissionstechnisch, wie auch rechtlich ist das unzulässig, vom Immissionschutz des Landes OÖ aufzuzeigen und eine Umwidmung erst zulässig,
wenn durch andere Maßnahmen (z.B.: nachhaltige Emissionsreduktion?)´die aktuellen Grenzwertüberschreitungen nachweislich beseitigt werden.
3)Die verkehrstechnische Erschließung (überlastete Wegscheider- u. Herderstraße durch dichtbesiedeltes Wohngebiet) ist nicht möglich.
Warum ignoriert die Landesreg, Pkt 1-3) und wie lange werden die Entscheidungsträger in Leonding dem enormen Druck standhalten?
Der Wertgewinn zugunsten der kirchlichen Eigentümer von ca 4 Mio €/ha sollte nicht die Entscheidung beeinflussen!

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