Der Bäcker für Frühaufsteher geht in Pension
LINZ. Karl Blaha sperrt am Muttertag um 5.30 Uhr zum letzten Mal auf: "Habe aber Nachfolger für das Jausengeschäft".
Am 13. Mai, dem Muttertag, ist Schluss. Zum letzten Mal sperrt Karl Blaha dann um 5.30 Uhr sein Bäckereigeschäft in der Wiener Straße 264 auf. Mitarbeiter der Rettung, Taxifahrer, Polizisten und andere Frühaufsteher werden nochmals kommen, um Semmerl, Flesserl, Kipferl und Mehlspeisen schon zur frühen sonntäglichen Morgenstund zu kaufen. "Ich gehe dann in Pension", sagt der 69-jährige Karl Blaha.
Geschäft und Bäckerei bleiben für immer zu, sagt Blaha mit Wehmut. Denn die Töchter haben sich nicht für das Bäckerhandwerk entschieden. Die eine Tochter ist Ärztin für Anästhesie geworden, die andere arbeitet als Ökonomin im Revisionsverband der Sparkassen. So endet die Geschichte der Firma Blaha.
Doch der besondere Geschäftszweig, den Blaha seit den Neunzigerjahren aufbaute, bleibt: "Der Betriebsleiter einer namhaften Bäckerei, der schon bei uns arbeitet, hat unser wichtigstes Standbein gekauft und führt es weiter." Unter dem Namen "Die Jausenmacher", die künftig in der Nähe des Maximarkts in Linz residieren, wird das dann ehemalige Blaha-Team weiterhin Tausende Mitarbeiter von Firmen sowie Schüler mit Nahrhaftem und Gesundem beliefern.
Tausende Jausenportionen
Vom Enns-Hafen über die Betriebsgebiete Südpark, Franzosenhausweg bis zur Industriezeile liefert die Bäckerei Blaha Jause, vom Flesserl über Leberkäse bis zu Obst und Gemüse. Dazu kommen Schulen im Gebiet von Linz bis Wels. In sechs Schulen betreibt Blaha eigene Jausen-Buffets.
Mit zehn Blaha-Autos sind die Jausenlieferanten unterwegs, um rechtzeitig zur Pause bei den Kunden zu sein. "Da brauchen wir perfekte Logistik und viel Personal", erzählt Blaha. Aufs Jausengeschäft umgestiegen ist der 1949 geborene Handelsakademie-Absolvent und Bäckermeister ("Ich hab‘ das Brotbacken schon als Kind gelernt.") in den Neunzigerjahren: "Wir haben seit den Siebzigerjahren vor allem für Supermärkte produziert." Der Umsatz stieg stark, doch der Gewinn war klein. Um im Supermarkt-Geschäft mit der Konkurrenz mithalten zu können, hätte man in einen Betriebsneubau investieren müssen, mit ungewissem Ausgang. "Seit damals setzen wir auf geringere Mengen, aber mehr Qualität und mehr Dienstleistung. So erzielen wir mehr Rendite", sagt Blaha.
Vorfreude auf Bad Ischl
Jetzt freut er sich gemeinsam mit seiner Frau Inge auf die Pension: "Da haben wir mehr Zeit für den Enkelsohn." Demnächst kommt das zweite Enkerl zur Welt. Noch mehr als bisher wird Karl Blaha mit Louis, dem 50 Kilo schweren Beauceron-Hund, unterwegs sein. Ganz besonders freut sich Blaha, dass er bald auch mehr Zeit fürs Fliegenfischen hat: "Und ich werde öfter als bisher schwimmen gehen, im Pichlinger See und in Bad Ischl, wo meine Frau und ich sehr gern sind."
Seit Jahrzehnten
Am Standort der Bäckerei Blaha an der Wiener Straße 264 in Linz wurde schon vor vielen Jahrzehnten Brot gebacken. „Mein Vater hat in der Bäckerei Lehner als Meister gearbeitet.“ 1955 pachtete Vater Blaha den Betrieb, wenige Jahre später kaufte er ihn. 1981 musste Karl Blaha, der die Handelsakademie Wels absolviert hatte, die Bäckerei übernehmen, da der Vater krank geworden war.
In den Siebzigerjahren war die Bäckerei Blaha ausgebaut worden. Da stieg man in die Backwaren-Produktion für Supermärkte ein. Als sich dieses Geschäft nur noch wenig rentierte, baute Karl Blaha das Jausengeschäft auf.
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Ich kenne ihr Geschäft, ist ja Zeit mit 69 !!! in die verdiente Pension zu gehen. Alles Gute im wohlverdienten Ruhestand.
Hat noch viel vor! Alles Gute, Gesundheit und Freude. Fürs Lachen sorgt der Hund.
Alles Gute, v.a. viel Gesundheit, im wohlverdienten Ruhestand !!