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2018 - ein bewegtes Jahr

Von Anneliese Edlinger und Reinhold Gruber, 27. Dezember 2018, 05:48 Uhr
Das Konzert von David Guetta in Linz war nur eines von vielen Highlights im Jahr 2018. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Eine peinliche Aktenaffäre, verspätete Brückenbauten und streitende Gemeinderäte: Woran man sich in Linz rückblickend auf das Jahr 2018 erinnert.

Die Aktenaffäre

Die Linzer Aktenaffäre war das Aufreger-Thema im auslaufenden Jahr. Denn es ist und bleibt ein Armutszeugnis für die Magistratsführung, dass zwischen 2010 und 2017 in der Abteilung Verwaltungsstrafen fast 2000 Strafanzeigen wegen "Untätigkeit der Behörde" liegen geblieben und verjährt sind.

Zusätzliche Brisanz für Bürgermeister Klaus Luger (SP) als obersten Chef im Haus bekam die Angelegenheit im September, als die OÖN den vertraulichen Bericht des Bundesrechnungshofes veröffentlichten. Die Prüfer aus Wien sahen Luger als "Mitverursacher", da er die betroffene Abteilung zu spät mit zusätzlichem Personal ausgestattet habe. Als dann im November die Finanzpolizei noch behauptete, dass Linz weiterhin Anzeigen verjähren lasse, war Feuer am Dach und Luger schwer unter Druck. Diese Vorwürfe der Finanzpolizei wurden allerdings nie belegt. Die zentrale Frage für 2019: Wird gegen Luger in der Causa, wo gegen ihn und fünf weitere Beamte Ermittlungen laufen, angeklagt?

Die Finanzen und der unselige Swap

Es war ein Schauspiel, bei dem keiner einen glücklichen Eindruck gemacht hat. Weder die Akteure im Gemeinderat, noch die Zuhörer auf den Besucherrängen. Aufgeführt wurde das Stück trotzdem: Am 6. Dezember kündigte der Linzer Gemeinderat mit rot-blauer Mehrheit den Theatervertrag mit dem Land Oberösterreich. Damit sind die finanziellen Verflechtungen zwischen Linz und dem Land zumindest im kulturellen Bereich Geschichte. Wobei, so fix ist das noch nicht.

Die Kündigungsfrist läuft bis Ende 2019 und bis dahin könnten Bürgermeister Klaus Luger (SP) und Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) eine neue Regelung in der Causa finden, die 2018 hochgeschaukelt wurde und nur Verlierer produziert hat.

Die zentrale und wichtigste Frage in der Landeshauptstadt wurde 2018 nicht beantwortet: Wie wird Linz sein Budget sanieren? Die Kassen sind fast leer, es gibt kein Geld, um wichtige Infrastruktur-Projekte (wie die zweite Schienenachse) anzugehen. Dass bis 2021 keine Abgänge produziert werden, ist einem finanziellen Kunstgriff geschuldet: Die Linz AG wurde an die Unternehmensgruppe Linz ausgegliedert, dafür fließen 348 Millionen Euro in die Stadtkassa.

Kurz war das Treffen von Luger mit Bawag-Vorstandschef Anas Abuzaakouk, denn schnell war klar: Zu weit liegen die finanziellen Vorstellungen auseinander, als dass es im unseligen Swap 4175 (Streitwert mittlerweile eine halbe Milliarde Euro) einen Vergleich geben könnte. Jetzt wir weiter prozessiert.

Aufreger Hochhäuser

Linz baut in die Höhe: ein Dauer-Streitthema im zu Ende gehenden Jahr. Was die politisch Verantwortlichen Klaus Luger und Markus Hein konsequent verteidigten, stieß anderen immer wieder sauer auf. Den Hochhaus-Gegnern fehlte die städtebauliche Vision sowie die Abgrenzung der Stadt zu Investoren, die in erster Linie aufs Geld schauten. Auf diese Kritik reagierte Stadtchef Luger mit dem Zuzug, der neuen Wohnraum notwendig mache. Wer in die Höhe baue, schütze die Grüngürtel, so die Argumentation. Fakt ist: In Linz ist heuer der Lux-Tower fertiggestellt worden, für den Bruckner-Tower in Urfahr begannen die Bauarbeiten. Dafür wurde das Wohnhochhaus Weinturm im November gestrichen.

Stadt der Musik

Musikalischer Genuss aus nächster Nähe war auch heuer in Linz in vielerlei Form und für verschiedene Geschmäcker möglich. So hat sich das Ufer der Donau einmal mehr als "Ahoi!"-Festival-Zone bewährt. Im Donaupark zwischen Lentos und Brucknerhaus spielten The National und Chvrches im Juli groß auf und begeisterten dort ihr Publikum genauso wie die Protagonisten der "Klassik am Dom"-Reihe, die Annette Dasch, Martin Grubinger, Juan Diego Flórez und Cesár Sampson hießen und im Sommer Stimmung in das einzigartige Areal gebracht haben.

Topstars haben sich heuer in der TipsArena anschauen und zuhören lassen. DJ-Gott David Guetta hypnotisierte im Jänner die Massen, Hansi Hinterseer war im April der Glücksbringer, im Mai folgte David Hasselhoff, und Anfang Dezember spielte Andreas Gabalier vor ausverkauftem Haus.

Am Ende des Jahres erlebte das Brucknerhaus einen Besucheransturm. Das Heimspiel von Folkshilfe wurde zum Triumphzug mit 3000 begeisterten Fans. Da soll noch einer sagen, Popmusik aus Linz bzw. Oberösterreich sei kein Zugpferd. Aber: Seit Bilderbuch, Parov Stelar oder Mavi Phoenix sind diese Stimmen ohnedies viel stiller geworden.

Die Stadt der Verbote

Jahrelang ist es diskutiert worden, Anfang Juni war es so weit: Im Hessenpark trat ein Alkoholverbot in Kraft. Gleichzeitig wurden polizeiliche Schutzzonen gegen Drogenhandel an den Drogen-Hotspots verhängt: Hessenpark, Hinsenkampplatz und rund um das Krempl-Hochhaus.

Hessenpark-Anrainer zeigten sich begeistert von den Maßnahmen und sprachen von gestiegener Lebensqualität.

Anfang Dezember wurde im Bereich des Hinsenkampplatzes auch eine Waffenverbotszone eingerichtet. Dort ist das Mitführen von Hieb-, Stich- und Schusswaffen verboten. Dazu zählen auch Taschenmesser.

Der Jahrhundertsommer

Für den passionierten Sonnenmenschen gab es von April bis Oktober dieses Jahres in Linz wenig Grund zum Klagen. Es war beständig warm und über Wochen so heiß, dass Empfindlichere nicht mehr wussten, wohin sie sich bei 36 Grad und mehr verziehen sollten. Die Bäder hatten Hochsaison, die Seen wurden gestürmt und die lauen Abende nutzten viele, um lange unter freiem Himmel das schöne Leben zu genießen. Die Kehrseite der Medaille: die Trockenheit und das sichere Gefühl, dass uns der Klimawandel längst erreicht hat.

Der LASK

Beim von Oliver Glasner trainierten LASK lief das Leder weiterhin rund. Der 2:1-Heimsieg gegen Besiktas Istanbul in der Qualifikation zur Europa League war heuer ein Highlight, obwohl die Linzer knapp ausgeschieden sind. Mit Platz zwei in der Herbstmeisterschaft nimmt der LASK aber erneut Kurs auf Europa. Schwieriger ist es mit dem eigenen Stadion, das beim Pichlinger See gebaut werden soll. Der Protest von Anrainern ist zuletzt zum Polit-Thema in Linz geworden.

Das schwere Brücken-Los

Wenn sie an den Abriss der Eisenbahnbrücke denken, werden viele Linzer noch heute zornig. Mittlerweile wird am Ersatz eifrig gearbeitet. Die Fortschritte beim Bau der neuen Donaubrücke (geplante Eröffnung: Herbst 2020) sind am Ende dieses Jahres ebenso sichtbar wie die Bypässe, die an die A7-Autobahnbrücke angebaut werden. Ebenfalls gestartet sind im Dezember die Vorarbeiten für die Westringbrücke. In deren Nähe, etwas weiter nördlich, wollen private Betreiber im kommenden Jahr eine Hängebrücke für Fußgänger errichten.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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MadBronson (371 Kommentare)
am 01.01.2019 15:08

Eigentlich kein bewegtes sondern ein verlorenes Jahr vollgepackt mit durch Unfähigkeit verursachter Skandale unserer Stadtregierung.

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 27.12.2018 11:47

Ein bewegtes Jahr wie man es nimmt.
Es war auch sehr bewegend die täglichen Einzelfälle.
Es ist bewegend das sich viele Menschen aus Angst Nachts nicht mehr auf die Straßen trauen.
Bewegend auch die ganzen Vergewaltigungen.
Es war wahrlich ein bewegtes Jahr für Linz.
Und da ich in meinen Vorhersagen für das neue Jahr die letzten10 Jahre immer recht hatte sage ich was das Jahr 2019 für Linz bringt: es bringt noch mehr Kriminalität.

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schickaneder (96 Kommentare)
am 27.12.2018 12:45

Vielleicht hilft Ihnen der Besuch eines Therapeuten

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 27.12.2018 10:47

das Traurigste: Luger ist immer noch nicht zurückgetreten.

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