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Verwirrung um Testpflicht für Grenzpendler

Von OÖN, 23. Oktober 2020, 17:18 Uhr
Verwirrung um Testpflicht für Grenzpendler
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat jetzt die einreisenden Pendler aus Österreich im Visier. Bild: REUTERS

INNVIERTEL/BAYERN. Die neue bayerische Verordnung verlangt wöchentliche Tests von Berufspendlern.

Überraschend schnell wurde eine Ankündigung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in die Tat umgesetzt: Das bayerische Gesundheitsministerium hat in der Nacht auf Freitag eine Verordnung veröffentlicht, in der eine Testpflicht für Berufspendler aus ausländischen "Corona-Hotspots" vorgeschrieben ist. Diese trifft unter anderem viele Innviertler.

Noch am Donnerstag versicherten Sprecher aus dem bayerischen Gesundheitsministerium, dass die Einstufung fast ganz Österreichs als Risikogebiet keine weiteren Folgen für Pendler, die in Oberösterreich wohnen und in Bayern arbeiten, habe, die Innviertler Nachrichten haben berichtet.

Am Freitag dann plötzlich die Kehrtwende: "Wer aus einem Risikogebiet regelmäßig mindestens einmal wöchentlich nach Bayern einreist, um sich dort aus beruflichen oder geschäftlichen Gründen, zu Ausbildungszwecken oder zum Schul- oder Hochschulbesuch aufzuhalten, muss unaufgefordert und unverzüglich ein Testergebnis in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus vorlegen", heißt es in der Verordnung. Details wurden nicht bekannt gegeben.

Großer Unsicherheitsfaktor

Die Verordnung, die seit Freitag gilt, löste sowohl bei Grenzpendlern als auch in den Firmen Verwirrung aus. "Wo soll ich mich testen lassen? Wer zahlt die Tests?", fragte sich nicht nur Anna Ertl aus Helpfau-Uttendorf, die in Burghausen arbeitet. Volles Verständnis für die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hat Kerstin Bichler, aber solche Kontrollen einzuführen, wenn die Infektionszahlen in Bayern und Österreich vergleichbar ansteigen, schade nur der Wirtschaft. In der Burghauser-Wacker-Chemie arbeiten rund 8400 Mitarbeiter, 850 pendeln aus Österreich (täglich) nach Burghausen. "Wir suchen noch das Gespräch mit den Behörden", sagt ein Sprecher auf OÖN-Anfrage, auch er habe noch keine Antworten auf die vielen offenen Fragen.

Am Montag dürfen die Mitarbeiter aus Österreich jedenfalls zur Arbeit einreisen, der Test soll der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde laut Verordnung binnen sieben Tagen nach der ersten Einreise vorgelegt werden und dann wöchentlich. "Da kennt sich doch keiner aus", ärgert sich Braunauerin Janine Denk, die in Eggenfelden unterrichtet. Die wöchentliche Testpflicht habe gar keinen Sinn. "Das ist ja nur eine Momentaufnahme", sagt sie. Und zwar eine, die nicht nur viel Zeit koste, sondern auch viel Geld – "egal, wer am Ende dafür bezahlt." Schärdings WKO-Obmann Alois Ellmer geht davon aus, dass sich Arbeitnehmer gratis in Bayern testen lassen können. Wie das in der Praxis umgesetzt werden soll, sei aber noch unklar. Unklar ist noch vieles.

"Ich bin durchschnittlich alle zwei Wochen beruflich, häufig auch einige Tage, in Deutschland unterwegs. Ich bin also kein Pendler im klassischen Sinne, was diese Verordnung für mich jetzt genau heißt, weiß ich noch nicht. Grundsätzlich ist die Corona-Krise definitiv ein großer Unsicherheitsfaktor – nicht nur für mich. Ich muss jetzt einmal abwarten, wo und wann die Tests zu machen sind und wer diese bezahlen wird", sagt der Weilbacher Vertriebs-Außendienstmitarbeiter Gerhard Reich. Es sei derzeit alles sehr schwer planbar, da sich die Lage quasi stündlich ändern könne. (mala/tst)

Umfrage

Überraschend kamen die Ankündigungen aus Bayern für viele Innviertler Pendler. Wir haben uns umgehört.

Kerstin Bichler, Marketing-Managerin aus Überackern: "Jetzt Kontrollen einzuführen bei einem vergleichbaren Anstieg der Infektionszahlen in Bayern und Österreich schadet Mitarbeitern und Betrieben."

Kerstin Bichler, Marketing-Managerin aus Überackern Bild: Privat

Janine Denk, Lehrerin in Bayern, wohnt in Braunau: "Wöchentliche Testungen machen doch keinen Sinn, ein Test ist nur eine Momentaufnahme. Und in dem Fall eine, die viel Zeit und Geld kostet."

Janine Denk, Lehrerin in Bayern, wohnt in Braunau Bild: privat

Anna Ertl, Chemielaborantin in Bayern, wohnt in Uttendorf: "Ich arbeite Teilzeit und wegen wenigen Stunden soll ich mich wöchentlich testen lassen? Wo eigentlich? Wer zahlt? Fragen über Fragen!"

Anna Ertl, Chemielaborantin in Bayern, wohnt in Uttendorf Bild: privat

Valentin Berghammer, der Sighartinger studiert in Passau: "Das Studium startet am 2. November. Ich müsste alle zwei Wochen nach Passau. Bis dorthin kann sich noch einiges ändern."

Valentin Berghammer, der Sighartinger studiert in Passau Bild: privat

Gerhard Reich, Vertriebs-Außendienstmitarbeiter, Weilbach: "Ich bin beruflich häufig in Deutschland unterwegs. Was diese Verordnungen für mich genau heißen, weiß ich noch nicht. Es ist kompliziert."

Gerhard Reich, Vertriebs-Außendienstmitarbeiter, Weilbach Bild: TST

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Cindy2007 (122 Kommentare)
am 28.10.2020 18:10

Es ist das reinste Theater, weil jene, die Verordnungen machen, sich selbst nicht mehr auskennen! Eine meiner österr. Kolleginnen arbeitet neben der Rente auf Aushilfsbasis, die kommt in der Zeit, wo die Tests verlangt werden, mal gar nicht mehr.
Gesamt gesehen haben wir in unserer Klinik sehr viele Pendler, die auf Aushilfsbasis arbeiten.
Wenn dann viele wegen der TESTEREI nicht mehr kommen, wird es in den verschiedensten Abteilungen sehr eng!
Das sich viele diese TESTEREI nicht antun wollen, noch dazu, wenn man nicht mehr unbedingt arbeiten muss, soweit denkt der Söder nicht!

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kpader (11.506 Kommentare)
am 24.10.2020 09:30

Das ust halt so in einer Krise. Mimimi.

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