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Auch im Innviertel wurden die Baumärkte gestürmt

Von Lisa Penz, Dieter Seitl und Roman Kloibhofer, 15. April 2020, 00:04 Uhr
Baumärkte gestürmt: Warteschlangen schon lange vor Geschäftsöffnung
Die Parkplätze überfüllt: Die Obi-Baumärkte in Ried (Foto) und Braunau wurden gestürmt, für Fußgänger wurde es auf dem Parkplatz gefährlich. Bild: OÖN

BRAUNAU, RIED. Wartezeiten durch "limitierte" Einkaufswagen, hektisches Gedränge auf den Parkplätzen.

Die Gaskartusche für die Lötlampe oder die drei Silikonkartuschen wirken im Einkaufswagen ein wenig verloren. Doch die Berge an Blumen- und Gartenerde und die Einkaufswagen voller Blumen und Gemüsepflanzen, die am Tag eins der "neuen Normalität" aus dem Obi-Baumarkt geschoben werden, drücken das Bedürfnis der Menschen nach Alltag deutlich aus. Dass nur eine gewisse Menge an Einkaufswagen zur Verfügung steht, die von eigenen Security-Teams desinfiziert werden, und dass die Polizei auf dem Parkplatz Kontrollfahrten durchführt – daran muss man sich freilich erst gewöhnen.

"Wir sind seit halb sieben Uhr im Geschäft, um halb acht haben wir aufgesperrt – und es tut sich seitdem sehr viel", sagt die Verkäuferin beim Rieder Hellweg-Baumarkt. "Die Leute wollen einfach wieder halbwegs Normalität", sagt sie und meint mit Hinweis auf die Schutzmaske: "Auch wenn uns das hier länger erhalten bleiben wird." Gekauft werde "durch die Bank alles, aber hauptsächlich sind es Sachen für den Garten", sagt die Verkäuferin. "Ich hab dringend ein Ersatzrad für meine Sackrodel gebraucht", sagt ein Rieder lachend. Es sind eben viele Dinge notwendig geworden in den vergangenen Wochen.

Der Verkehrswahnsinn

"Entschuldigung, nur mit Wagerl!", klärt der junge Mann vom Sicherheitsdienst beim Eingang vom Obi-Markt in Ried auf. Der Wahnsinn dort zeigt sich schon auf dem hoffnungslos überfüllten Parkplatz. Verkehrs- und Verhaltensregeln sind offenbar in den vergangenen Wochen vergessen worden. Es wird gehupt und geschimpft und um jeden Parkplatz gekämpft.

Ähnlich chaotisch ist die Situation in der Braunauer Obi-Filiale. Die Autos stauen sich bereits bei der Einfahrt zum Baumarkt, viele weichen auf die gegenüberliegenden Stellflächen des Innparks aus. Die Kunden schieben ihre Einkaufswagen kreuz und quer über das Gelände. Zwei Obi-Mitarbeiter versuchen, etwas Ordnung in die Lage zu bringen. Am Eingang tummelt es sich. Hinein darf auch hier nur, wer einen Einkaufswagen ergattert und Schutzmaske trägt. "So können wir kontrollieren, wie viele im Laden sind", sagt Marktleiter Alfons Hamedinger. "Die Leute sind diszipliniert, haben Verständnis und kommen meist auch schon mit eigener Maske zum Markt. Ausnahmen gibt es immer." Bereits vor Marktöffnung um 8 Uhr hat sich eine lange Warteschlange vorm Braunauer Baumarkt gebildet. Zu Schlangen, die auf freie Einkaufswagerl warten, kommt es im Laufe des Tages immer wieder. Gefragt sind vor allem Waren für den Garten- und Terrassenbau. "Man merkt halt, dass die Leute zu Hause sind", sagt Hamedinger. Eine Braunauerin, die gerade ein Wagerl mit Spielsand aus dem Markt schiebt, sagt: "Jetzt, wo das Wetter so schön ist, wird der Sandkasten befüllt. Die Kinder freut’s!"

Nur etwas ruhiger und dennoch sehr rege war die Situation gestern im Braunauer Lagerhaus und im Gartenmarkt Bellaflora.

Kaufleute zufrieden mit Start

Jene Händler, die in der Rieder Innenstadt seit gestern wieder öffnen dürfen, sind mit dem Start großteils zufrieden. "Es ist gut angelaufen. Es gibt offenbar wirklich einiges an Nachholbedarf. Viele Kinder haben von ihren Großeltern zu Ostern Geld bekommen, mit dem werden jetzt Spielwaren eingekauft", sagt Harald Demuth von "Spiel & Spaß". "Und man merkt, dass die Menschen verstärkt in der Region – eben regional – einkaufen wollen."

Für die Rieder Innenstadt ein bisher ungewohntes Bild: Die große Mehrheit der Besucher ist mit Mundschutz unterwegs. "Die Leute sind sehr diszipliniert, halten Abstand und haben eigene Masken mit, obwohl wir welche für sie im Geschäft bereitliegen hätten", sagt Christoph Freyer von Quick-Schuh. "Zum Start konzentriert sich bei uns alles auf Schuhe für Kinder, es wird offenbar vieles nachgeholt. Wir sind zufrieden." Bei der Fielmann-Filiale nebenan geht es "zack, zack dahin. Service und neue Brillen".

Verkaufshit Gummibänder

Der "Trend" zur Maske beschert dem Textilfachgeschäft Leeb-Hummer jede Menge Nachfrage. Die Kunden decken sich mit Stoffen zum Maskennähen ein. "Die zugehörigen Gummibänder sind mittlerweile Mangelware, wir erwarten aber rasch eine neue Lieferung", so Reinhold Hummer.

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