Kunst spricht eben jede Sprache
ASPACH, RIED. Rieder NMS-Schüler, viele mit Migrationshintergrund, besuchten Daringer Kunstmuseum.
Zaghaft betreten die Schüler der dritten und vierten NMS Ried das Daringer Kunstmuseum. Einige blicken gleich beim Hereintreten um sich. Dass das Daringer Kunstmuseum aber gar nicht wie andere Museen ist, merken die Schüler spätestens, als die Museumsführerin und pensionierte Schuldirektorin, Erika Oberleitner, die ausgestellten Skulpturen ganz selbstverständlich berührt. "Greift da mal drüber, das ist Stein, an vielen Stellen geschliffen, an anderen ganz rau", ermuntert sie. Für viele ist das alles ganz neu, konzentriert hören sie zu, um das Gesagte auch zu verstehen. Unter den Schülern sind viele mit Migrationshintergrund.
25 freiwillige Helfer
"Wir wollen Kunst und Kultur mehr Menschen zugänglich machen", sagt Engelbert Fellner. Manfred Daringer, der Aspacher Künstler, von dem die meisten Werke im Museum stammen, war ein guter Freund von ihm. "Bei uns ist jede Führung anders", sagt er. Während er die persönliche Note als Freund miteinbringt, steht für die pensionierte Lehrerin und Obfrau Erika Oberleitner der pädagogische Wert im Vordergrund.
25 Freiwillige helfen zusätzlich mit. Mehr als 300 Werke hat Manfred Daringer der Gemeinde Aspach nach seinem Tod vermacht, sein Vater, Onkel und Großonkel waren ebenfalls künstlerisch tätig. Im Kunstmuseum, im Gemeindegebiet in Aspach, in der Pfarrkirche und auf dem Lebensweg der Kunst wird ihre Geschichte erzählt.
"Schaut mal, der sitzt ganz alleine in der Ecke", sagt Erika Oberleitner und zeigt auf das Werk "In sich gekehrt". Ob es auch manchmal Mitschüler gibt, die auch so einsam in der Ecke sitzen, will sie wissen. Und zeigt dann auf das Kunstwerk "Ausgebrannt". "Von diesem Werk zu diesem ist es oft gar nicht weit", mahnt sie. Die Schüler nicken verständnisvoll. Langsam tauen sie auf.
Damit sie sich auf sich gestellt und unbeobachtet mit den Werken auseinandersetzen können, bekommen sie verschiedene Aufgaben. Aus dem anfangs starren Museumsbesuch wird ein lebendiger. Die Schüler gehen umher, zeichnen, berühren die Kunstwerke und beantworten die gestellten Fragen. "So soll es sein. Wir wollen jedem die Kunst anschaulich präsentieren, aber auch Gespräche fließen lassen, Gefühle zulassen", sagt Fellner.
"Das war wirklich schön..."
Dass dies in diesem Museum alles Platz findet, weiß auch Erika Oberleitner. Vor kurzem hat sie eine Besuchergruppe der Lebenshilfe aus Mattighofen durch das Museum geführt. "Eine hat dann eine Kerze in die andere Ecke des ‘in sich gekehrten’ gestellt. Weil er einfach Licht braucht, sagte sie. Das war wirklich schön", erzählt Oberleitner. Kunst spricht eben jede Sprache.
Geöffnet ist das Museum gleich hinter dem Gemeindeamt von Freitag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Jeden Samstag ab 14 Uhr gibt es eine Führung. Mehr Infos unter www.daringer.at
Die Gefühle hinter den Skulpturen
"Mir gefallen die Skulpturen, vor allem die mit dem Thema Familie."
Sinan Hansu, NMS Ried
"Ich versuche, die Zeichnungen nachzumachen. Ich zeichne nämlich selber sehr gerne."
Barbara Burkus, NMS Ried
"Am besten gefällt mir hier, dass jede Skulptur und jede Statue eine eigene Bedeutung hat. Ich merke, die Künstler haben sich etwas dabei gedacht. Das finde ich schön."
Chantal Hodeib, NMS Ried
"Dass der Künstler die Werke so gut gestalten kann, finde ich beeindruckend."
Ilayda Tekin, NMS Ried
"Es ist sehr interessant, wie der Daringer die Gefühle gut ausdrücken kann."
Fabian Stockhammer, NMS Ried
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