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Gewalt gegen Frauen: Leider immer noch alltäglich

Von Philipp Hirsch, 26. November 2019, 00:04 Uhr

LINZ. 16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen sollen Bewusstsein schaffen.

Das Problembewusstsein beim Thema Gewalt gegen Frauen ist in Österreich nicht besonders ausgeprägt. Das zeigen Ergebnisse des Eurobarometers.

Lediglich 50 Prozent der Österreicher halten demnach sexuelle Gewalt in einer Partnerschaft für falsch und gesetzeswidrig. Jeder dritte Österreicher glaubt, dass Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung "gerechtfertigt" sein kann. Beinahe jeder vierte ist laut Eurobarometer aus dem Jahr 2016 der Meinung, dass Gewalt gegenüber Frauen oft vom Opfer provoziert werde.

In Österreich brachte das heurige Jahr eine Welle an tödlichen Gewalttaten gegen Frauen. 18 Frauen wurden seit Jahresbeginn von Männern ermordet. Diese Gewaltverbrechen sind aber nur der dramatische Höhepunkt eines gesellschaftlich tief sitzenden Problems.

Die internationale Aktion "16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen", die gestern begann und bis zum 10. Dezember andauern wird, will vor allem eines: Bewusstsein schaffen. "Drohende häusliche Gewalt versetzt tausende Frauen täglich in Angst. Das können wir als Gesellschaft nicht hinnehmen", sagt die Linzer Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne).

  • 18 Frauen wurden in diesem Jahr in Österreich ermordet. Aus diesem Anlass wurde im Innenministerium eine Screening-Gruppe eingerichtet. Heute wurde in einer Pressekonferenz über die neuesten Erkenntnisse informiert. Außerdem wurden Maßnahmen zur Stärkung der Gewaltprävention und des Opferschutzes vorgestellt. Wir berichten in Kürze!

Neues Gewaltschutzgesetz

Eva Schuh, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich, weiß aus ihrer Arbeit, wie alltäglich Gewalt gegen Frauen in Österreich ist. 2464 von Gewalt betroffene Menschen wurden vom Zentrum im Vorjahr betreut. 84 Prozent der Klienten waren Frauen. In rund der Hälfte der Fälle erfolgte die Kontaktaufnahme mit den Opfern, nachdem die Polizei ein Betretungsverbot gegen den Täter ausgesprochen hatte. Zwei Wochen lang darf ein Gewalttäter dann nicht mehr in die Wohnung zurückkehren. Diese Regelung wird im kommenden Jahr verschärft.

Gewalt gegen Frauen: Leider immer noch alltäglich
Eva Schuh, Gewaltschutzzentrum

Am 1. Jänner 2020 tritt das Dritte Gewaltschutzgesetz in Kraft. Mit dem Betretungsverbot wird dann auch ein Annäherungsverbot verbunden sein. Der Gefährder darf sich dem Opfer während der Dauer des Verbots grundsätzlich im Umkreis von 100 Metern nicht nähern. Eva Schuh begrüßt diese Änderung: "Die Opfer sind dann nicht nur in ihrem persönlichen Lebensbereich geschützt, sondern können sich auch ohne Angst bewegen."

Anzeigepflicht ab 2020

Andere Teile des neuen Gewaltschutzgesetzes ziehen aber die Kritik der Experten auf sich. Allen voran die Anzeigepflicht bei Vergewaltigungen. Ab kommendem Jahr müssen Ärzte und Therapeuten eine Anzeige erstatten, wenn eine Patientin von einer Vergewaltigung berichtet. "Es ist zu befürchten, dass die Opfer dann keine ärztliche Hilfe mehr aufsuchen. Viele Opfer brauchen Bedenkzeit, um zu entscheiden, ob sie eine Anzeige machen wollen. Ihnen diese Entscheidungshoheit zu nehmen, ist der falsche Weg", sagt Schuh. 

Orange beleuchtet

Um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen zu setzen, werden in den kommenden Tagen zahlreiche öffentliche Gebäude in Österreich orange beleuchtet. „Orange the world“, heißt diese Kampagne.In Wels werden beispielsweise das Welios und das Klinikum orange erstrahlen. In Eferding das Schloss Starhemberg und in Alkoven das Schloss Hartheim.

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Autor
Philipp Hirsch
Stv. Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch

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