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"Wir werden jetzt den Aufstieg wagen"

Von Alfons Krieglsteiner, 22. April 2015, 00:04 Uhr
"Wir werden jetzt den Aufstieg wagen"
Der Kreis zeigt die Position der Bethlemi-Schutzhütte. Die Toten wurden auf der Rückseite des Berges gefunden.

LINZ. Einer der beiden Oberösterreicher, die die Expedition auf den Kasbek im Kaukasus überlebt haben, berichtet im OÖN-Gespräch über den Hergang des Unglücks, bei dem Bergsteiger-Legende Edi Koblmüller und eine 59-jährige Wienerin starben.

Nach dem Bergdrama auf dem 5047 Meter hohen Kasbek im Kaukasus, bei dem die Linzer Bergsteiger-Legende Edi Koblmüller (69) und eine Wiener Alpinistin im Schneesturm erfroren sind, schilderte einer der beiden überlebenden oberösterreichischen Teilnehmer nach seiner Rückkehr gestern den OÖN, wie es dazu kommen konnte. Demnach war die aus acht Tourengehern, dem georgischen Bergführer Gia und Edi Koblmüller bestehende Gruppe am Dienstag gegen 17 Uhr nach sechsstündigem Aufstieg bei der "Bethlemi"-Schutzhütte in 3670 Metern Höhe eingetroffen. "Sie ist aus Steinen gebaut, die Fassade voller Graffiti, drinnen gibt es eine Küche, die mit einem Kanonenofen beheizt werden kann", berichtet der 59-Jährige.

Zehn Minuten auf dem Gipfel

Die Wetterprognose hatte Koblmüller am Sonntag per SMS vom Innsbrucker Expeditionswetter-Experten Karl Gabl erhalten: Mittwoch Nachmittag sei mit einer Sturmfront zu rechnen. Dennoch entschlossen sich die Bergführer zum Aufstieg. "Wir werden es versuchen", stand im letzten SMS Koblmüllers an Gabl, in dem er sich mit den Worten verabschiedete: "Liebe Grüße vom alten Edi!"

"Wir sind am Mittwoch um 5 Uhr los, der Himmel war sternenklar", sagt der Oberösterreicher, der bei der von Gia geführten, aus vier Mann bestehenden Vorhut dabei war. "Wir haben den Gipfel um 13 Uhr erreicht, da tobte schon der Sturm." Zehn Minuten habe man sich aufgehalten, Fotos gemacht und den Rückweg angetreten. "Wir sind in den Blizzard geraten, die Schneekristalle sind waagrecht dahergekommen", sagt der 59-Jährige. Nur mit Hilfe zweier GPS, die die Teilnehmer dabei hatten, konnte man sich orientieren.

Auf dem Rückweg sei ihnen die von Koblmüller geführte zweite Vierergruppe entgegengekommen. Sie hatte sich geteilt: Zwei Bergkameraden waren weiter vorn, Koblmüller und die Wienerin dahinter: "Die beiden hatten zu dem Zeitpunkt noch hundert Höhenmeter bis zum Gipfel vor sich."

Um 16 Uhr hatte die "Vorhut" die Schutzhütte erreicht, die beiden anderen aus Koblmüllers Gruppe kehrten eine Stunde später zurück, nachdem sie den Gipfel erreicht hatten: "Als der Edi und seine Bergkameradin nicht auftauchten, hofften wir, dass er aufgrund seiner Erfahrung einen Ausweg findet, um die Nacht zu überleben." Aus der Lage der Toten lässt sich schließen, dass er noch versucht haben muss, eine Biwakhöhle zu graben. Doch die Schneedecke war zu dünn, er schaffte es nur, eine Sitzgrube freizulegen, in der beide erfroren.

"Wann die Leichen überführt werden, ist noch offen", sagte gestern Winfried Flossdorf, Geschäftsführer des von Koblmüller gegründeten Linzer Reiseveranstalters "Bergspechte". Der Bestattungstermin wird auf bergspechte.at bekanntgegeben.

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