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Wieder Luchs verschwunden - Landeskriminalamt ermittelt

Von Gerhild Niedoba, 10. April 2015, 11:55 Uhr
Luchs "Jago" verschwunden
Eines der letzten Bilder von Luchs "Jago". Bild: Nationalpark/Fuxjäger

MOLLN. Aufregung im Nationalpark Kalkalpen: Nachdem 2013 bereits Luchs "Juro" spurlos verschwunden ist, fehlt nun auch von dessen Sohn "Jago" jedes Lebenszeichen. Es wird vermutet, dass die Tiere einem Wilderer zum Opfer gefallen sind: Das Landeskriminalamt ermittelt.

Bis zuletzt hatten die Verantwortlichen des Nationalparks noch gehofft, dass "Jago" noch auftauchen könnte. Schließlich ist von Mitte Februar bis Mitte März Paarungszeit, in der die Tiere sehr aktiv sind. Aber auch in dieser vier- bis sechs Wochen dauernden Paarungszeit ließ sich "Jago" nicht mehr blicken.

Letztes Lebenzeichen

Das letzte Lebenszeichen gab es vor genau einem Jahr, am 14. April 2014, als das Luchsmännchen in einer rund 50 im und rund um den Nationalpark aufgestellten Fotofallen getappt ist. "Seither fehlt jede Spur von ihm", sagte Erich Mayrhofer, Direktor des Nationalparks Kalkalpen am Freitag, der glaubt, "dass Jago eher nicht mehr auftauchen wird".

Luchs "Jago" verschwunden
Eines der letzten Bilder aus der Fotofalle des verschwundenen Luchsmännchen "Jago". Bild: Nationalpark/Fuxjäger

Keine Spur mehr von "Jago". (Foto: Nationalpark/Fuxjäger)

 

Mayerhofer verständigte daraufhin das Landeskriminalamt (LKA), das seither ermittelt. Es sei nicht auszuschließen, dass ein Wilderer im Spiel ist, sagte LKA-Ermittlungsleiter Othmar Coser. Luchs-Katzen stünden unter EU-Schutz und gelten daher als "besonders geschützte Tiere". Mayrhofer hatte in der Vergangenheit mehrmals den Verdacht geäußert, dass Luchse illegal abgeschossen werden. Bis jetzt fehlte es aber immer an Beweisen.

Wo ist sein Vater?

Jago ist nicht der einzige Luchs, der im Nationalpark auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Auch von seinem Vater "Juro" gibt es seit Juni 2013 kein Lebenszeichen mehr. Daraufhin hat Jago das Revier übernommen und  regelmäßig die drei dort ebenfalls ansässigen Weibchen - seine Mutter Freia, seine Schwester Skadi sowie Luchskatze Kora - besucht.  "Würde Jago noch leben, hätte er nun mehrfach seine Weibchen aufgesucht. Er müsste daher jene Wege gehen, die wir kennen." Dies wäre mit Hilfe der Fotofallen dokumentiert worden. Im Vorjahr sei das Luchsmännchen, auch Kuder genannt, binnen drei Monaten insgesamt sieben Mal in die Kamerafalle getappt. "Jetzt gibt es gar kein Lebenszeichen mehr. Daher ist davon auszugehen, dass ihm, neutral gesprochen, irgendetwas zugestoßen ist", sagt der Nationalparkdirektor.

Rückschlag für Ansiedelungs-Projekt

Die Tiere waren von Mayerhofer und seinem Team im Jahr 2008 im Rahmen eines Projekts zur "Bestandsstützung des Luchses in den Kalkalpen" angesiedelt worden. Zwei Weibchen seien eigens aus der Schweiz importiert worden. Es konnte eine "kleine Population" aufgebaut werden, die sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt habe. "Wir waren sehr stolz darauf", sagt Mayrhofer. Seit längerem kämpft das Programm mit Männchenschwund, "Freia" und "Kora" fehlt es an potenten Partnern: Altluchs "Klaus" wurde zuletzt Anfang 2012 wahrgenommen, der aus einem Tierpark entlaufene "Pankraz" ist ebenfalls verschwunden. Nach Juras Verschwinden waren auf Jago große Stücke gesetzt worden.

Dass ein Wilderer ebenfalls in die Fotofalle tappen und somit identifizierbar werden könnte, glaubt er nicht. Der Lebensraum der Luchse erstrecke sich auf einer Fläche zwischen 3000 bis 5000 Quadratkilometer - weil dieser auch in angrenzende Gebiete des Schutzgebietes, wie etwa dem Gesäuse, reichen. Es könnte also sein, dass das Tier dort illegal abgeschossen worden ist.  "Der klassische Lebensraum der Luchse, die abgesehen von der Paarungszeit Einzelgänger sind, sind die Alpen."

 


 

 

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14  Kommentare
14  Kommentare
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joge3003 (215 Kommentare)
am 11.04.2015 14:23

Bitte nicht die "bösen" Wilderer verdächtigen das war sicher einer von
Brandmaiers Grünröcken. Wahrscheinlich sind das die richtigen Wilderer.

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am 11.04.2015 11:05

Durch eine Bürgerbewegung muss verhindert werden, dass die ÖBF weiterhin Jagdpachten angrenzend an den Nationalpark Kalkalpen vergeben.
Nur Berufsjäger sollen die Gebiete bejagen und damit hört sich das ganze Geschrei gegen den Luchs sofort auf.

Solange die OÖ Jäger einen Brandmayr als Capo haben, wird sich für den Luchs nichts zum Besseren wenden, aber auch das wird sich einmal ändern wenn Intelligentere das Zepter übernehmen.

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bartgeier (1.051 Kommentare)
am 11.04.2015 12:41

Dem ist nichts hinzuzufügen weil es ohnehin die beste Lösung im Sinne von Wildtiermanagment wäre. Leider wird schon wieder jeder Jäger ob Ordentlich oder "Striezi" pauschal verurteilt.
Bravo Hr. Nationalparkdirektor so wird ihnen die Zusammenabeit mit den Jägern viel leichter fallen.

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Arminius11 (573 Kommentare)
am 10.04.2015 17:37

asoziale Elemente mit Jagdschein gibt es überall.
Das Problem: Jäger = Bauer
Jagdleiter = Gendarm
Gendarm = Nebenerwerbslandwirt

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herst (12.772 Kommentare)
am 10.04.2015 19:35

der aufgezählten Gruppen gehörst du an?

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 10.04.2015 17:05

Wahrscheinlich hat auch hier unser Umweltanwalt Dr. Donat den Wildkorridor um einige hundert Meter verlegt und das arme Tier fand den Weg nicht mehr. Bei uns in Wels passiert. Dafür aber genehmigte er eine Verbauung mitten im Wildkorridor im Ausmaß von 4ha. Nicht verzagen- Dr. Donat fragen.

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( Kommentare)
am 10.04.2015 16:18

Die Grünen, die FPÖler aber auch honorige ÖVPler wurden mehrmals gebeten, für die Luchsansiedlung bei der Jägerschaft zu intervenieren ....... allesamt haben sie den Schwanz eingezogen, besonders Anschober sowie Haimbuchner gingen auf Tauchstation.

Nur LT-Präsident Sigl hielt das Fähnlein eines aufrechten Politikers hoch und das ist ihm hoch anzurechnen.

Dass Pühringer sich hinter BlaBlaBla versteckte, mag wohl der LT-Wahl 2015 geschuldet sein, hoffentlich honorieren die Wähler soviel Feigheit.

Es gilt natürlich die UV

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despina15 (10.079 Kommentare)
am 10.04.2015 15:33

gibt solche und andere jäger
die so ein tier als bereicherung
sehen,
aber die diese tiere als
nebenbuhler sehen,dennen
solen hörner wachsen damit
man sie erkennt!
eine miese geschichte!!!!!!!!!!

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( Kommentare)
am 10.04.2015 14:50

Das Landeskriminalamt ermittelt, der Unfähigkeit ist damit Tür und Tor geöffnet.
Als Juro verschwunden war, hatte man es garnicht eilig, diverse Jagdpächter zu befragen, man kennt sich, man duzt sich, man ist gefällig, also da ist der Luchs wohl Nebensache.

Die Ansiedlung eines Kuders wurde auch heuer wieder von der Jägerschaft verhindert, aus diesem Sumpf wächst kein Graserl.

Erst eine echte Bürgerbewegung wird der Jagdlust nahe dem Nationalpark den Garaus machen, in Deutschland gibt es das schon und da ist es oft nicht angeraten, sich als Jäger zu outen.

Es gilt natürlich die UV

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 10.04.2015 13:25

und nicht wilderer!

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 10.04.2015 13:09

Josef Kreilmeier von Urig, g´schmackig wegen dem Fleisch.
Luchsfell war immer schon ein schönes modisches Accessoire und wird teuer gehandelt.

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pepiboeck (3.210 Kommentare)
am 10.04.2015 12:55

Den Bären in der Grünau hat seinerzeit ein regulärer Jäger geschossen,

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bartgeier (1.051 Kommentare)
am 10.04.2015 21:23

Stimmt, den hat ein Jäger im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Gmunden mit voller rechtlicher Deckung erlegt. Es gab dazu einen Abschussbescheid.
Man sollte versuchen Sachlich zubleiben sonst ist man unglaubwürdig.

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pepiboeck (3.210 Kommentare)
am 10.04.2015 12:54

Die werden vielfach auch von regulären Jägern geschossen

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