Teure ewige Ruhe: Große Unterschiede bei Friedhofsgebühren in Oberösterreich
LINZ/WIEN. Durchschnittlich 240 Euro kostet die Bestattung in einem Erdgrab, je nach Friedhof können die Tarife deutlich darüber liegen – Ähnliches gilt für die Grabstellenverlängerung.
Umsonst gibt es nur den Tod, und der kostet das Leben. So lautet ein bekannter Spruch – der allerdings nicht der Wahrheit entspricht. Denn Sterben kostet auch Geld.
Wie viel das sein kann, hat die Rechercheplattform Addendum erhoben. Deren Journalisten kontaktierten im September und Oktober alle Verwalter von Friedhöfen in mehreren Bundesländern und holten unter anderem die Gebühren für Beisetzung und Grabstellenverlängerung ein. Diese Daten werden von den OÖNachrichten in Kooperation veröffentlicht. Alleine in Oberösterreich wurden 500 Friedhöfe erfasst. Das Ergebnis: Je nachdem, wo der Verstorbene seine letzte Ruhe findet, können die Tarife recht unterschiedlich sein.
Die häufigste Form der Bestattung ist jene in einem Sarg in einem Erdgrab. Dafür bezahlt man in Oberösterreich durchschnittlich 240 Euro. Deutlich höher sind die Gebühren auf dem Friedhof der Pfarre Linz St. Margarethen, wo man einmalig bei der Beerdigung 1710 Euro bezahlt. In Traun sind es dagegen nur 24 Euro.
Tausende Euro Unterschied
Noch größer sind die Preisunterschiede bei Urnenbestattungen: Bei einer Beisetzung in einer Urnennische in Zell am Pettenfirst (Bezirk Vöcklabruck) bezahlt man 2250 Euro. In der Pfarre Gilgenberg (Bezirk Braunau) fallen am Pfarrfriedhof nur 10 Euro an.
Bei Grüften bewegen sich die Preise zwischen 4680 Euro in einer Arkadengruft in der Pfarre Heilige Familie in Steyr und 37 Euro in der Pfarre Obernberg am Inn (Bezirk Ried).
Eingeholt hat Addendum die Daten von Gemeinden, Pfarren und der Diözese Linz, abhängig davon, wer den jeweiligen Friedhof verwaltet.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Gebühren für die Grabstellenverlängerung. Verlängert werden Gräber jeweils für zehn Jahre, Grüfte für 30 Jahre, wobei Addendum für eine bessere Vergleichbarkeit alle Verlängerungsgebühren auf 10 Jahre gerechnet hat.
Für die Verlängerung eines Doppelgrabs, des häufigsten Grabtyps, in dem mehrere Verstorbene ihre letzte Ruhe finden, bezahlt man auf dem Stadtfriedhof Wels 1171 Euro. In Ostermiething (Bezirk Braunau) sind es 1000 Euro, in St. Leonhard bei Freistadt 800 Euro. In St. Peter am Wimberg (Bezirk Rohrbach) sind es dagegen nur 40 Euro für zehn Jahre.
Lage bestimmt den Preis
Bei den Gebühren für die Verlängerung zeigt sich, dass – wie bei Immobilien – auch bei Gräbern die Lage eine Rolle spielen kann. Letzte Ruhestätten, die am Rand einer Reihe neben einer Mauer liegen, werden von Hinterbliebenen gegenüber solchen in der Mitte bevorzugt. Das wirkt sich mitunter auf den Preis aus: In Steinbach am Ziehberg (Bezirk Kirchdorf) etwa kostet die Verlängerung eines an einer Mauer gelegenen Doppelgrabs an einer Mauer 400 Euro, in einer Reihe 300 Euro.
Deutliche Unterschiede zeigen sich auch bei Urnen: Die Verlängerung einer Urnennische in der Pfarre Eitzing (Bezirk Ried) kostet 2200 Euro, jene eines Urnengrabs in St. Marienkirchen (Bezirk Eferding) nur 120 Euro. Bei Grüften kostete die Verlängerung auf dem Stadtfriedhof Wels 2703 Euro für die günstigste Gruft, in der Pfarre Unterweißenbach (Bezirk Freistadt) nur 140 Euro.
Viele Menschen müssen nicht aufs Geld achten, wenn es um den Abschied von ihren Lieben und deren letzte Ruhestätte geht. Für jene mit weniger finanziellen Mitteln können hohe Gebühren für die Bestattung jedoch eine zusätzliche Last sein. (wal)
Daten zu Friedhofsgebühren in Ihrer Gemeinde finden Sie hier:
Schwerer Unfall beim Überholen in Fraham: Zwei Lenker (35, 56) verletzt
5 Meter in Silo gestürzt: Landwirt (56) im Mühlviertel tödlich verunglückt
Handel mit Drogen und Ausweisen im Salzkammergut: weiterer Täter festgenommen
Reh lief 19-Jähriger vors Auto: Pkw überschlug sich
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
An diesem Thread finde ich besonders erschreckend, dass offensichtlich die Atheisten immer mehr werden!
Das business mit der physischen Struktur eines Menschen ist äußerst umfangreich und beginnt schon lange vor dem Entweichen der Seele in die nächste Dimension.
Medizin-, Pharma- und Pflege-Industrie holen sich den größten Anteil, die Bestattungs-Branche reizt naturgemäß das Selbstdarstellungs-Potenzial der Hinterbliebenen aus, je nach Umfang vom Erbe.
Ich werde meinen Kindern und Enkeln das Anbeten und Schmücken von Marmor- oder Stein-Skulpturen an einer bestimmten Stätte ersparen und glaube, sie werden sich zu ihnen passenden Momenten an die gemeinsam erlebte Zeit gerne erinnern. Ganz ohne Vatikan-AG.
Ich finde Friedhöfe als gemeinsame Erinnerungsorte eine schöne und sinnvolle Einrichtung. Nicht umsonst trifft man am Friedhof eigentlich immer Leute an. Und ich lass mich auch gerne an verstorbene Nachbarn und Bekannte erinnern, wenn ich an ihren Gräbern vorbeigehe. So verstanden ist der Friedhof ein Teil des Gemeindelebens, dem ich mich posthum nicht entziehen möchte. Die Kosten dafür werden hoffentlich von Nachkommen getragen, die darin auch einen Wert sehen können.
man kann seinen Kadaver auch der Anatomie in Wien oder in Salzburg vermachen. Vollkommen kostenlose Entsorgung und dient noch dazu einem guten Zweck, nämlich der Ausbildung angehender Ärzte !
Lieber Pepone!!
Ganz Einfach!! Erbe ablehnen und das Problem der Erhaltungskosten ist für die Nichtmehrerben kein Problem mehr, das Erbe als solches aber auch nicht mehr.
Betrifft Kommentarantwort um 10:17.
ich hatte schon mehrmals geschrieben dass Friedhöfe entbehrlich sind da es nicht notwendig ist Verstorbenen auf Grundstücke Aufzubewahren und langfristig zu besetzen !
Toten sollten verbrennt werden und basta . Wer die Urne haben möchte soll sie bekommen und PRIVAT aufbewahren dürfen. Die Kirche die oft Besitzer dieser Friedhöfe ist machen Geld damit und wie gierig die sind wissen wir längst . ES GEHT NUR UMS GELD !
Auch Ihr Kommentar ist entbehrlich, halte Ihnen aber Alterssenilität zu Gute.
Neptun der neue stänkerer im Forum !
hört sich so an wie damals Pilatus der nicht mehr posten darf.
Lieber Pepone!!
Was Sie mit Ihren Leichnam angestellt haben wollen ist Ihre Sache.
Andere Menschen haben andere Vorstellungen.
Und ein kleiner Tipp. Ihre Wünsche über die Weiterbehandlung Ihrer sterbliche Hülle sollten Sie nicht im Testament festlegen. Dieses wir normalerweise einige Tage nach der Beerdigung, egal welcher Weise, geöffnet. Nicht ,daß Sie bereits beerdigt sind bevor Ihr Wunsch einer Verbrennung amtlich wird.
ich hatte schon mehrmals geschrieben dass Friedhöfe entbehrlich sind da es nicht notwendig ist Verstorbenen auf Grundstücke Aufzubewahren und langfristig zu besetzen !
Toten sollten verbrennt werden und basta . Wer die Urne haben möchte soll sie bekommen und PRIVAT aufbewahren dürfen. Die Kirche die oft Besitzer dieser Friedhöfe ist machen Geld damit und wie gierig die sind wissen wir längst . ES GEHT NUR UMS GELD !
Nein, peppone, es geht nicht nur ums Geld, sondern um Kultur! Bis in die Antike gibt es Friedhöfe, eine Fundquelle für Archäologen. Es geht darum, wie pietätvoll man mit Verstorbenen umgeht! Wenn du offensichtlich an nichts glaubst oder gegen die Kirche etwas hast, ist es deine Sache, die du mit dir ausmachen musst, aber du bist definitiv nicht in der Lage zu bestimmen, dass alle verbrannt werden müssten!
Manche Gemeinden haben die Verlängerung von Grabstätten als Geldschneiderei entdeckt, bsonders grosse. Will doch niemand, dass die Grabstätte seiner nahen Verwandten aufgelassen wird. Eine ganz üble Sache, wobei dann nich dazukommt, dass es welche gibt, die eine jährliche automatische Indizierung vornehmen. Das sind ganz übler Praktiken, die abgestellt gehören. Leider hört man da von diversen Gemeinderäten, die der Opposition anghören, wenig bis gar nichts, die machen das nicht zum Thema, obwohl es eines ist, dass den Menschen wichtig ist.
Gibt es noch die Begräbnisklassen?
Ein Begräbnis erster Klasse kostet.....
4 klasse ist am billigsten
Über den Sinn solcher Untersuchungen - Wie schaut es mit dem Wahrheitsgehalt aus? Ein Beispiel aus dem Artikel:
Arkadengruft am Friedhof der Pfarre Heilige Familie in Steyr - Diese Pfarre hat keinen eigenen Friedhof. Der Erdfriedhof Steyr am Tabor gehört der Stadtpfarre Steyr und der Vorstadtpfarre Steyr St. Michael gemeinsam.
Die Datenerhebung ist sehr mangelhaft. die Daten sind mindestens 5 Jahre alt. Bei der Aufbereitung werden Verlängerungsgebühren und Erstkosten total vermischt. Seriöse Datenaufbereitung schaut anders aus.
Zählen zu vergleichen ist einfach, Leistungen zu vergleichen schwieriger. Was ist z. B. mit dem Kosten für die Bestattung gemeint? Bestattungskosten hängen ja vom Bestatter und nicht vom Friedhof ab. Die „erste Grabmiete“ - da kommt es darauf an, für welchen Zeitraum die entrichtet wird. Oder eine Einmalgebühr zusätzlich zur Grabmiete? Auch die vergleichbar hohen Kosten für Urnennischen relativieren sich, wenn man dafür selbst keinen Steinmetz für Grabstein und Einfassung beauftragen muss. Auch macht es einen Unterschied welche Einrichtungen am Friedhof vorhanden sin (von Wasserentnahmestellen bis Parkbänke und Klos) und welche Leistungen (Müllentsorgung, Winterdienst etc.) im Preis beinhaltet sind. Trotz der Kosten sind Friedhöfe aber als öffentliche und gemeinsame Erinnerungsorte wichtig, die Urnenbeisetzung am Privatgrundstück daher für mich keine Alternative.
Insbesondere beim Umfang der Dienstleistungen habe ich auch den Eindruck, dass da Äpfel und Birnen bunt vermischt worden sind.
Das sind ja nur die Kosten fürs Grab.
Dazu kommen ja noch die Kosten fürs Verbrennen
oder Sarg usw.
So traurig es klingt - Mich könnens verscharren
und viele denken so von Jungen heutzutage.
Entweder sind einem die "Altvoderen" das Geld wert oder nicht! Ich betreue mehrere Gräber, aber mir wäre es NIE in den Sinn gekommen, ein Grab wegen der Friedhofsgebühren aufzulassen! Ich finde diesen Artikel entbehrlich!
Nachtrag: Auch in meinem Testament habe festgelegt, dass meine Erben die Grabstätten pflegen müssen!
Die werden sich freuen! Sorry aber man muss nicht nach dem Tod die Hinterbliebenen auch noch dazu verdonnern. Ist meine Meinung!
Ich kenne viele Gräber die von den Erben kaum bis gar nicht gepflegt werden😓
Stimmt schon, es gibt leider viele Egoisten ohne einen Funken Gefühl und Dankbarkeit!
Gibt genug Firmen die Grabpflege bzw Grabbetreuung anbieten, also weniger den Hinterbliebenen geben dafür gleich 10 Jahre für Grabpflege ausgeben.
Funktioniert wahrlich einwandfrei und das Grab ist immer schön.
ja wenn man genug zum weitergeben hat, dann ok - aber für mich ist es völliger Nonsens zum Graberhalten die Erben zu belasten - in spätestens 2. Generation ist alles vergessen! Da haben nicht mal mehr die Würmer was davon!
susisorgenvoll
im Grunde genommen ist es eine Frechheit dass du in deinem Testament Leute verpflichtest dich nach dem Tode zu pflegen !!!
Man kann ein Erbe auch ausschlagen .... was allerdings nur bei Schulden Sinn machen würde.
Frechheit? Bremse dich ein, peppone! Deine Wünsche für deine Verbrennung etc. kritisiere ich auch nicht, auch wenn sie für mich mehr als eigenartig sind! Friedhöfe sind Teil unserer Kultur!
Und das werden sie dann mit ganz liebevollen Gedanken an Sie tun, ... ganz bestimmt. Wollen Sie das wirklich? Ich nicht!
Und warum sollten die Erben das nicht tun? Spricht irgend etwas dagegen? Ich betreue auch mehrere Gräber und finde das ganz normal! Das ist doch das Mindeste, was wir für unsere Verstorbenen Angehörigen oder Freunde tun können!
Da kann für die Kinder und Enkelkinder ganz schön etwas zusammenkommen! In unserem Fall zwei Großelterngräber, ein Elterngrab (wenn es einmal so weit ist), eine Tante und ein Onkel ohne Nachkommen, alle auf verschiedenen Friedhöfen, und die Kinder im Umkreis von ca. 100 km verstreut. Viel Spaß bei einem Sommer wie diesem! Ja, sicher kann man Gärtnereien mit der Pflege beauftragen, hat dann aber nur mehr den Sinn, den Schein zu wahren.