Polizeichef Pilsl zum Datenklau: „Das ist ziemlich unerfreulich“
WIEN, LINZ. Einen Tag nach der Veröffentlichung von knapp 25.000 persönlichen Daten österreichischer Polizisten führt die „undichte“ Spur zu einer internationalen Polizeivereinigung. Oberösterreichs Polizeichef Andreas Pilsl findet den Datenklau „unerfreulich“.
Die Hackergruppe „Anonymus“ hatte Namen, Geburtsdaten sowie Privatadressen von 24.938 österreichischen Polizisten veröffentlicht. Die Daten könnten den Hackern von einer internationalen Polizeivereinigung zugespielt worden sein. Über die Hintergründe ist noch nichts bekannt.
Die Polizei sucht nun fieberhaft nach der undichten Stelle in den eigenen Kreisen. Auch die Daten von Landespolizeikommandant Andreas Pilsl – und seinem bereits pensionierten Vater – tauchten im Netz auf. Persönlich sei ihm das egal, sagt Pilsl, „denn ich stehe ohnehin im öffentlichen Leben und fürchte mich nicht“. Generell findet der Greiner den Datenklau „unerfreulich. Es wäre mir natürlich lieber, wenn das nicht passiert wäre“. Man müsse nun schleunigst eruieren, woher die Beamtenliste komme. Pilsl: „Etwaigen Scherzaktionen gegen Beamte sind so natürlich Tür und Tor geöffnet.“
Schuldfrage
In Ministeriumskreisen fällt immer wieder der Verein International Police Association (IPA) als Verursacher des Datenlecks. Die IPA dementiert die Anschuldigungen. „Keiner unserer Datensätze deckt sich mit dem veröffentlichten Dokument“, sagt IPA-Chef Otto König.
Die österreichische Polizeigewerkschaft erwägt nun eine Sammelklage. „Stellen, die über sensible Daten verfügen, müssen nun handeln. Solche Leaks dürfen nicht mehr vorkommen. Koste es, was es wolle“, sagt Gewerkschafter Hermann Greylinger. (att/hip)
Sie könnte ja vorsichtshalber mal beim O.Ö. Sicherheitsdirektor Lißl nachforschen, denn der ist, wie man nachlesen kann, eine überraschend "undichte Stelle", hat er doch schon wiederholt in verschiedenen Ermittlungsfällen Aussagen gemacht, die eigentlich nicht an die Öffentlichkeit dringen sollten und an der Grenze zur Verletzung von Amtsgeheimnissen liegen. Siehe hier:
http://polilog.wordpress.com/2009/06/28/alois-lisl-ein-fragwurdiger-sicherheitsdirektor/
Wir erinnern uns auch noch daran, wie der Herr Sicherheitsdirektor Lißl vom damaligen Volksanwalt Stadler offiziell einen fürchterlichen amtlichen Rüffel einstecken musste, weil er in einem Streit zwischen einem Pfarrer und Gemeindebürgern ebenfalls Daten in die Öffentlichkeit dringen ließ, die den Pfarrer belastet haben. Dummerweise waren das aber falsche Gerüchte.
Also lieber Herr Pilsl: Forschen Sie doch zur "Sicherheit" beim Herrn Lißl nach, der ist eine "ganz heisse Spur", wenn es um Amtsgeheimnisse geht...
und jeder Mensch hat ein Geburtsdatum und eine Wohnadresse!Nehmen wir diese Daten nicht so ernst, die kann jeder lesen und schnell wird dem Leser nach einigen Seiten trockener Lektüre fad!