Er sucht innovatives Potenzial für Firmen
Ein Zufall brachte Michael Schagerl in die Technik. Eigentlich wollte er später mal Elektriker werden. Doch ein Eignungstest ergab, dass er Potenzial für eine höhere Schule hätte.
Eine HTL war die Schule seiner Wahl. Im Nachhinein überrascht dieser Weg aber nicht mehr. Denn schon früh hat sich sein Talent abgezeichnet, logische und technische Zusammenhänge zu verstehen. Zum Zufall gesellte sich eine Portion Ehrgeiz, die den 26-Jährigen jetzt in die Welt der Technik und Industrie verschlagen hat.
1. Woran arbeiten Sie gerade?
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Intelligente Produktion der Fachhochschule Steyr arbeite ich an einem Projekt mit, bei dem sich natürlich alles um das Thema Produktion dreht. Aktuell steht da das Zukunftsthema Industrie 4.0 im Fokus. Das meint, dass die industrielle Produktion künftig digitalisiert wird. Deshalb entwickeln wir ein sogenanntes Reifegradmodell für Unternehmen. Dabei geht es darum, Potenziale in Unternehmen zu finden, damit diese innovativ und am Stand der Technik bleiben.
2. Was fasziniert Sie besonders an Technik?
Meinen Drang, mich weiterzubilden und zu lernen, kann ich in der Technik voll ausleben. Vor allem, weil ich mich technisch interessiere und mich in diesem Bereich leicht tue. Dahinter steckt auch meine intrinsische Motivation: Alles, was mich interessiert, aber ich nicht ganz verstehe, muss ich in gewisser Weise erforschen.
3. Was ist Ihr Ziel?
In meinem Berufsfeld möchte ich so viel Wissen wie möglich aufbauen. Aber nicht nur für mich, sondern auch Wissen fürs Unternehmen.
Meine Fähigkeiten sollen im Umgang mit modernen Technologien, im Forschungsbereich bei der Themenfindung und in der Zusammenarbeit und in der Unterstützung von Unternehmen gestärkt werden.
Steckbrief
Michael Schagerl, 26
Wohnort: Ferschnitz (NÖ)
Beruf: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Intelligente Produktion (FH OÖ, Campus Steyr)
Traumberuf Technik wird von den OÖN in Kooperation mit der sparte.industrie der WKOÖ präsentiert. Dabei können sich Gymnasiasten der siebten Klasse von 23. bis 25. Februar auf der Kepler-Uni über Ausbildungen für technische Berufe informieren.
Die größte Gefahr bei "Industrie 4.0" sehe ich darin, daß damit künftig noch mehr Industriemüll produziert wird, der sich in der Landschaft, Gewässern und Meeren wiederfindet.
Hoffentlich denken junge Wissenschaftler wie Michael Schagerl auch daran, zumindest aus Eigennutz zum Schutz ihrer künftigen Lebenswelt.
Das Thema der Umweltverschmutzung durch die Industrie ist nicht mein Kerngebiet. Jedoch bin ich der Ansicht, dass "Industrie 4.0" nicht zu mehr Industriemüll führen muss. Viel interessanter sind in diesem Zusammenhang Produktionsverlagerung in Gebiete, in denen es wenige Umweltauflagen bzw. Kontrollen gibt.
Im Gegensatz dazu stelle ich mir auf Basis des Kommentars die Frage, ob Industrie 4.0 nicht hilft Müll zu vermeiden. Durch Digitalisierung von Produkten und Services könnte der Bedarf an physischen Produkten zurückgehen. Hinzu könnten aufgrund von Mehr-Information in der Produktion sogar Lieferketten transparenter dem Kunden gegenüber erscheinen. Nur ob sich Industrie und Markt in diese Richtung entwickeln, ist für mich leider nicht abzuschätzen. Jedoch kann ich durch Unterstützung heimischer Unternehmen versuchen den Produktionsstandort in Ländern mit entsprechenden Umweltauflagen zu halten, sodass es innerhalb unserer Beeinflussbarkeit (zumindest durch die Legislative) bleibt.