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Der Franz lässt die Funken stieben

Von A. Krieglsteiner, 01. Dezember 2012, 00:04 Uhr
Der Franz lässt die Funken stieben
Franz Strohmayer, Wagen- und Hufschmied aus Unterweitersdorf Bild: privat

Am Sonntag feiert Franz Strohmayer seinen 80. Geburtstag. Gut 50 Gäste werden im Gasthaus Preinfalk in Unterweitersdorf (Bez. Freistadt) ein Hoch auf den fünffachen Vater und zweifachen Uropa anstimmen.

Die Einladungen hat er diese Woche verschickt. Die Abbildung darauf ist zugleich eine Visitenkarte seines Lebens. Da ist der Franz mit einem edlen Ross abgelichtet: Wie es sich für einen der längstgedienten Huf- und Wagenschmiede im Land gehört.

Es ist ein fast schon ausgestorbenes altes Handwerk, das Strohmayer nach der Volksschule erlernt hat. Eines, das mit der Wiederentdeckung der Pferdes durch den Tourismus aber fröhliche Urständ’ feiert. 1947 hat Strohmayer seine ersten drei Lehrjahre bei einem Hufschmied in Königswiesen begonnen, weitere Stationen führten ihn nach Lasberg, Wartberg und schließlich, 1952, nach Unterweitersdorf. „Dort bin ich sesshaft ‘worden“, sagt er. Er lernte seine Theresia kennen, gründete mit ihr eine Familie. 24 Jahre saß er im Gemeinderat. Die schwere Arbeit als Schmied scheute er nie, doch die Umstände zwangen ihn, sie aufzugeben, „wie der Traktor die Ross’ verdrängt hat“, sagt er wehmütig. Strohmayer fand einen Job in den Linzer Stickstoffwerken, arbeitete dann im Lagerhaus Pregarten und bis zur Pensionierung im Tiefbauamt des Magistrats Linz.

Nur noch selten sieht man ihn heute in seiner Werkstatt, wo er das Hufeisen in die Glut hält und hämmert, dass die Funken stieben. Die schwere Arbeit als Schmied hat sich auf Gelenke und Knochen geschlagen, „Schmerzen hab’ ich immer genug.“ Auch mit dem Sehen hat er Probleme, „weil mir ausgerechnet an meinem Geburtstag im Jahr 1948 bei der Arbeit ein Eisensplitter ins Aug’ eini is’.“ Ein Arzt hat ihm den Splitter damals entfernt – ohne Betäubung. An das alles wird er aber morgen bei der Geburtstagsfeier nicht denken. Vielmehr an die schönen Zeiten, die er erleben durfte, vor allem mit seiner Resi, der er beim Kochen gerne zur Hand geht: „Aber leider werd’ ich da meistens von ihr verjagt!“

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