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25 Jahre nach Lauda Air-Absturz: "Habe meinen Bruder verloren"

Von Valentina Dirmaier, 26. Mai 2016, 10:00 Uhr
Lauda Air-Absturz: Niki Lauda an der Absturzstelle
Bild: OÖN

LENZING/BANGKOK. Heute, Donnerstag, jährt sich der Absturz der Lauda Air-Maschine „Mozart“ zum 25. Mal. Eines der Todesopfer war Markus Dorner. Sein Bruder erinnert sich im Gespräch mit den OÖNachrichten.

213 Menschen waren mit an Bord der Lauda Air-Maschine mit dem Taufnamen „Mozart“. Einer von ihnen war Markus Dorner aus Vorarlberg. Der junge Mann, Student, war auf dem Rückflug einer außergewöhnlichen Reise. Doch was er im Fernen Osten genau erlebt hat, haben seine Eltern und sein Bruder Andreas nie erfahren. Denn das Flugzeug zerbricht etwa 15 Minuten nach dem Start in Bangkok in der Luft. Alle Insassen sind sofort tot. Unter ihnen sind 89 Österreicher.

Treffen für Hinterbliebene

Heute, Donnerstag (26. Mai 2016) jährt sich diese Katastrophe, die größte der österreichischen Luftfahrtgeschichte, zum  25. Mal. Für Andreas Dorner ist es ein besonderer Tag. Er nimmt an einem Treffen für Hinterbliebene teil, das in Salzburg stattfindet. Dieses wird von der ehemaligen Journalistin Jenny Maaß, die auch für die OÖNachrichten damals über die Katastrophe vor Ort berichtete, veranstaltet.

Über die Spurensuche am Absturzort

Vor dem traurigen Jahrestag hat sich Andreas Dorner (im Bild) Zeit genommen, um mit den OÖNachrichten über die Erinnerungen an seinen Bruder zu sprechen, über die Spurensuche an der Absturzstelle und wie der gebürtige Vorarlberger mit dem Thema Leben und Tod umgeht:

„Markus war mein größerer Bruder. Er war Student, Teil der sogenannten Innsbrucker Gruppe, wie die Todesopfer später in den Medien bezeichnet wurden. Ich wurde durch den Absturz zum Einzelkind.“

 „Es war nicht nachvollziehbar"

Um die Katastrophe und ihre schlimmen Auswirkungen besser begreifen zu können, reiste der damals 22-Jährige mit seinem Vater in den Urwald von Thailand, wo die Wrackteile kilometerweit verstreut waren. „Das alles war sehr abstrakt. Es war nicht nachvollziehbar, warum der Absturz passiert ist. Warum mein Bruder nicht mehr am Leben war. Die Psychologen des Bundeskriminalamtes haben sich um die Angehörigen gekümmert. Das war eine wirklich gute Geste.“

Nach Leichnam gesucht 

„Wir haben uns damals bewusst von der Gruppe der anderen Angehörigen distanziert, weil das alles sehr emotional war. Wir haben dann auch versucht, meinen Bruder zu identifizieren. Wir waren in einer Halle mit etwa 35 bis 40 Grad Temperatur. Die Überreste der Körper waren aufgeschwollen. Es hat gestunken. An Pinnwänden wurden Fotos der Toten aufgehängt. Aber man hat nicht erkennen können, wer das war.“ Um seinen Bruder identifizieren können, habe die Mutter Kopien einer Kiefer-Röngtenaufnahme nach Bangkok geschickt. Das hat schließlich nach einigen Wochen funktioniert.

Gefühle kommen bei Meldungen hoch

Besonders der Flug nach Thailand sei Andreas Dorner sehr gut in Erinnerung. „Jede Bewegung, jedes Rütteln der Maschine war schlimm. Ich fliege durch meinen Beruf bei der Lenzing AG im Jahr zwischen 150. bis 200.000 Meilen, manchmal kommen die Gefühle von damals noch hoch. - Besonders wenn ein Flugzeug entführt wird oder verschwindet, wie die Egypt-Air erst kürzlich, dann ist der Absturz der Lauda Air-Maschine sehr präsent.“

"Alles war unfassbar"

Während einer Recherche über den Absturz der genannten Maschine vor wenigen Tagen ist der Wahl-Salzburger zufällig auf die Information über das Angehörigen-Treffen gestoßen. „Ich habe nach dem Absturz einmal bei einer Studenten-Trauerfeier teilgenommen. Die erste Phase der Trauer war… wie soll ich das beschreiben… alles war unfassbar. So weit weg. Ich war hilflos.“

„Unsere Großeltern mütterlicherseits wollten damals nicht, dass mein Bruder so weit wegfliegt. Eine Freundin von ihm wollte auch unbedingt mit. Sie musste aber zu Hause bleiben. Das hat ihr das Leben gerettet.“

Zeit nehmen, Träume zu verwirklichen

„Ich habe im Sommer nach dem Unglück beschlossen, dass das Leben weitergehen muss. Man ändert sein Denken. Beispielsweise über die Unendlichkeit. Carpe diem bekommt eine neue Bedeutung. Man wird sich bewusst, dass das Leben jeden Tag zu Ende sein kann. Man lebt den Moment mehr, ist dankbarer und nimmt sich mehr Zeit, seine Träume zu verfolgen.“

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6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
fritzicat (2.724 Kommentare)
am 28.05.2016 22:26

Man schaue sich einmal an:

https://www.austrianwings.info/2016/05/kritik-an-lauda-air-25-jahre-nach-absturz-von-lauda-kam-gar-nichts/

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Besserblau (224 Kommentare)
am 26.05.2016 20:03

Es gibt Berichte die auf Wartungsmängel seitens Lauda´s verweisen .Der Absturz war zwar eine Verkettung von mehreren Ursachen zurückzuführen dennoch hätte die Maschine wie sie schreiben mit der Anzahl der Fehlermeldungen gar nicht mehr starten dürfen was auch Boing bestätigte.
Aber bei Lauda galt " Im Zweifelsfall wird geflogen"
Wäre Lauda dies in Amerika passiert würde er wahrscheinlich heute noch sitzen.

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Wuhei (716 Kommentare)
am 26.05.2016 19:21

Auch mein älterer Sohn Oliver war als Student mit Prof Andreae unter den Getöteten, für mich ist der 26. Mai jedes Jahr furchtbar und es schmerzt immer noch.
Es gibt noch mehr Berichte:
http://www.krone.at/Oesterreich/25_Jahre_nach_Crash_Angehoerige_gedenken_der_Opfer-Lauda-Air-Absturz-Story-511264 und:
http://orf.at/stories/2340904/2340905/
Ich habe mich ja<hrelang darum bemüht, das Gutachten, das lange unter Verschluß gehaltenen und mit seitenlangen Schwärzungen versehen war, ohne diese Schwärzungen vom Landesgericht Wien zu bekommen. Darin steht unter Anderem:
"Wartungsmängel: - so wurden etwa allein im Zeitraum von 27. April 1991 bis zum Absturztag am 26. Mai nicht weniger als 61 Fehlermeldungen die Schubumkehr des linken Triebwerks betreffend vom Fehlerspeicher der Turbine aufgezeichnet, und auch zuvor war es schon zu diesbezüglichen Problemen gekommen.

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oneo (19.368 Kommentare)
am 26.05.2016 21:21

Es gab sicher Ungereimtheiten bzgl. Wartung und Lauda hat dies nie zugegeben.
Dem war der Ruf seiner LaudaAir wichtiger als die paar Menschenleben. Hasbe auch einen Geschäftspartner aus Grieskirchen verloren.

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Steuerzahler2000 (4.093 Kommentare)
am 27.05.2016 00:50

Ja, die guten Schwedenkräuter ....

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 26.05.2016 12:17

traurig zwar, aber trotzdem...schnee von gestern...

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