Börsetag: Unicredit akzeptiert Milliardenstrafe
FRANKFURT/MAILAND. Die Aktie der Bank Austria-Mutter befindet sich dennoch im Plus - die Bank hatte mit einer viel höheren Strafe gerechnet.
Bei Anlegern der Bank-Austria-Mutter UniCredit herrscht Erleichterung nach der Einigung auf eine Vergleichszahlung in den USA von 1,3 Milliarden Dollar (1,15 Milliarden Euro). Die Aktien stiegen am Dienstagvormittag an der Börse in Mailand um 1,3 Prozent auf 12,65 Euro.
Die Vorwürfe wegen Sanktionsverstößen kommen die italienische Großbank zwar teuer zu stehen. Insgesamt habe der Finanzkonzern eine Zahlung von 1,3 Milliarden Dollar akzeptiert, teilte das US-Finanzministerium am Montag mit. Allerdings hatte die UniCredit mit einer noch höheren Belastung gerechnet - und kann nun eine Rückstellung in Höhe von 300 Millionen Euro auflösen.
Nach Großauftrag: Porr-Aktien auf Fünf-Monats-Hoch
Die Aktien des heimischen Bau-Konzerns Porr sind am Dienstag, am späten Nachmittag, deutlich nach oben gezogen. Die Porr-Titel stiegen um 4,09 Prozent auf 22,90 Euro. Höher standen die Werte im ATX Prime zuletzt Mitte November 2018. Mitte Dezember hatten die Porr-Papiere ihre Talsohle bei 17,20 Euro erreicht. Schon zu Wochenbeginn war Porr fester aus dem Handel gegangen. Der Baukonzern hatte sich einen 129 Millionen Euro schweren Auftrag in Rumänien gesichert, war am Montag bekannt geworden. Außerdem lieferte ein freundliches Börsenumfeld Unterstützung. Der ATX präsentierte sich am Dienstag mit seinem sechsten Gewinntag in Folge: Der ATX stieg 17,92 Punkte oder 0,55 Prozent auf 3266,75 Einheiten. Zuletzt hatte der heimische Leitindex Ende Oktober so hoch tendiert.
Der Dax-Konzern Wirecard ist nach Einschätzung der deutschen Finanzaufsicht Bafin mutmaßlich Opfer einer gezielten Attacke von Börsenspekulanten geworden. Dabei wetten Spekulanten auf fallende Kurse. Deswegen hat die Behörde Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I gegen gut ein Dutzend Beteiligter erstattet. Laut einem Bericht des „Spiegel“ verdächtigt sie Journalisten der britischen „Fianancial Times“, „mit Fonds beziehungsweise Investoren gemeinsame Sache gemacht zu haben“. Es gehe um die Frage, ob die Autoren der Wirecard-Artikel wussten, dass bestimmte Akteure zuvor Aktien leerverkauft hatten, um von der Wirkung der Artikel finanziell zu profitieren.