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Wie aus Energie AG und Linz AG (doch nicht ganz) Konkurrenten werden

Von Dietmar Mascher, 21. Dezember 2018, 00:04 Uhr
 Die Energie AG und die   falsche Dividenden-Debatte
(Symbolbild) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Letztlich ging es dann doch schneller als erwartet. Am 3. Dezember haben sich Energie AG und Linz AG darauf geeinigt, wie sie ihre gemeinsame Stromvertriebstochter Enamo auflösen. Der Grundsatzbeschluss war im April gefallen.

Die Auflösung der Vertriebsfirma ist nicht Ausdruck wechselseitigen Misstrauens oder eines Streits, sondern der Datenschutzgrundverordnung und den Wettbewerbsregeln geschuldet. "Wir hätten alle Stromdienstleistungen dorthin auslagern müssen. Mit dem skurrilen Effekt, dass die Straßenbahn dann zur Enamo gehört", sagt Linz-AG-Chef Erich Haider.

Die Firma mit gut 100 Millionen Euro Umsatz gehört zu 65 Prozent der Energie AG und zu 35 Prozent der Linz AG. Die einstigen Mitarbeiter gehen in ihre jeweiligen Stammhäuser zurück, die Energie AG kauft der Linz AG ihren Anteil um sieben Millionen Euro ab und bekommt dafür auch 100 Prozent an der Online-Verkaufsschiene stromdiskont.at. Die Geschäftsführer Josef Siligan und Michael Baminger bekommen zentrale Funktionen in ihren Stammhäusern. Siligan hat gute Chancen, in den Linz-AG-Vorstand einzuziehen. Baminger führt künftig mit Klaus Dorninger die große Vertriebseinheit in der EAG (Strom, Gas, Internet, Wärme).

Ab 1. April sind Energie AG und Linz AG dann auf dem Strommarkt Konkurrenten. Wie sehr sie sich bekämpfen werden, wird sich zeigen. Tatsache ist, dass die Energie AG nicht nur einen Kaufpreis für die Enamo überweist, sondern via Sonderdividende noch einmal mehr als diese Summe dazu beträgt, dass die Linzer eine Konkurrenz-Verkaufstruppe aufbauen können.

Denn die Linz AG hält nach wie vor 10,3 Prozent an der Energie AG und sitzt in deren Aufsichtsrat erste Reihe fußfrei. Kein Wunder, dass es Bestrebungen gab, Landeshauptmann Thomas Stelzer dazu zu überreden, den Linzern ihren Anteil an der Energie AG abzukaufen. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger ist dem Vernehmen nach verkaufswillig und könnte als Verwalter leerer Kassen in der Landeshauptstadt die Summe von knapp 200 Millionen Euro (über die Höhe herrscht keine Einigkeit) gut brauchen, zumal wenn es ein für ihn unerfreuliches Urteil im Bawag-Prozess gibt.

Dem Vernehmen nach gab es beim Land Oberösterreich eine konkrete Berechnung, wonach die Energie AG selbst mit drei bis vier Sonderdividenden dem Land den Kaufpreis finanzieren hätte sollen. Demnach hätte das Land mehr als 60 Prozent der künftigen Dividenden kassiert. Stelzer soll die Sonderdividende aber lieber dazu verwendet haben, für heuer ein Nulldefizit beim Land darzustellen. Ob das die richtige Entscheidung war, wird selbst in der Volkspartei zumindest kritisch hinterfragt.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Gugelbua (32.144 Kommentare)
am 21.12.2018 11:56

bei den ganzen finanztechnischen Transaktionen, ist eines klar- der Endverbraucher muß es zahlen

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spoe (13.889 Kommentare)
am 21.12.2018 09:03

Wettbewerbsrecht und Datenschutzgesetze gab es schon zu dem Zeitpunkt, als man die gemeinsame Vertriebsfirma gründete. Die DSGVO ändert nichts wesentliches und dient nur der Ausrede. Ein weniger sorgloser Umgang mit Kundendatenbanken hätte das Gemeinschaftsprojekt schon damals nicht erlaubt.

Es muss jedem klar sein, dass Enamo Kunden ausschließlich Enamo Kunden sind und weder Energie AG noch Linz AG darauf einen Zugriff haben dürfen, und umgekehrt ebenso.

Wieder einmal viel Geld und jede Menge an Kunden verloren, also die Zeit nach der Liberalisierung des Marktes nicht optimal genutzt, weil man politisch die Jobs besetzt und ebenso die strategischen Entscheidungen trifft.

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jowa (325 Kommentare)
am 21.12.2018 09:02

Unglaublich wie hier Geld hin und her geschoben wird!
Was , liebe Journalisten der OÖN ist übrigens mit den Kunden von Enamo?
Wie sehen Sie die Auszahlung von "Sonderdividenden" an Aktionäre, die dann den Wählern praktisch zeitgleich eine "schöne" Bilanz verkaufen???

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