Wie Frankreich englische Wörter verbannt
PARIS. Wenn Franzosen chatten, dann sind sie im "eblabla" unterwegs. Und ein "newsletter" heißt bei ihnen "infolettre". Kaum ein europäischer Staat versucht so konsequent englische Wörter aus dem Alltag zu verbannen wie Frankreich.
Frankreich hat 2010 eigens einen Wettbewerb namens "francomot" veranstaltet, um französische Entsprechungen für die vielen Anglizismen in der modernen Sprache zu finden.
Und so heißt es eben auch staatlich verordnet "bolding" statt "tuning" und Talkshows im Fernsehen werden "debats" genannt. Anglizismen sind in Frankreich traditionell verpönt. Die Republik ist stolz auf die französische Sprache. Die Academie Francaise wacht seit 1635 über über die korrekte Grammatik und hat nur wenige Änderungen seit den Zeiten Molieres zugelassen. Seit 1972 tagen sogenannte "Neologismen"-Kommissionen, um den grassierenden englischen Wörtern französische entgegen zu setzen.
Gutes Französisch
So wurde der "Walkman" in den 80ern flugs zu "baladeur" umgetauft, die Software für den Computer heißt nun offiziell "logiciel". Die 40 "Unsterblichen", wie die Mitglieder der Academie Francaise genannt werden, gelten in der französischen Gesellschaft als wenig aufgeschlossen für Neues. Vielleicht liegt es auch an ihrem Altersdurchschnitt: Der Jüngste von ihnen ist 59 Jahre alt.
Seit 1994 wacht sogar ein eigenes Gesetz über den englischen Einfluss: Das Gesetz Toubon, benannt nach dem damaligen Kulturminister Jacques Toubon, verpflichtet zum Beispiel zur Übersetzung von Werbesprüchen. Immer wieder auch setzen sich französische Politiker für ihre Sprache ein. Gutes Französisch zu sprechen gehört ohnehin zum guten Ton. Die Präsidenten der Republik haben ausnahmslos literarische Werke verfasst. Nicht nur die üblichen politischen Biografien, sondern auch philosophische Bücher über französische Vordenker und Vorbilder.
irgendwie erinnert mich dieser artikel an das seinerzeitige reinheitsgebot der deutschen sprache. da wurden auch alle nicht-nationalen wörter und fremdwörter auf eine oft kuriose weise neu eingedeutscht.
der damalige hintergrund ist bekannt. und alles was dem ähnelt, ist mir zutiefst unheimlich, nicht zuletzt, weil nationalismen ja auch für die schaffung bestimmter stimmungen sehr gut manipulativ zu gebrauchen sind und sicher nicht nur aus gründen der sprache, sondern auch aus anderen (teils wohl auch ein bißl xenophoben) gründen jetzt wieder so zum thema werden.
der königsweg liegt für mich in der mitte: eine gute gelebte und gepflegte eigene sprache ohne berührungsängste mit anderssprachlichen einschlüssen.
ohweh... "eblabla" für chatten wird sich bei uns wohl nicht durchsetzen....
zu nah an: "so a bla bla!"
andererseits: cu im chat heißt übersetzt ja eigentlich auch nix anderes als "treff ma uns auf a plauscherl"...
so gesehn könnt mir eine ent-anglisierung schon gut gefallen. ich kanns nicht leugnen, es klingt um ein ganzes stück gemütlicher als "chatten"
English is the natural language of the human being;)
Englisch ist einfacher zu erlernen und wird von der juengeren Generation viel schneller akzeptiert und als normal empfunden.
aber weniger anglizismus täte auch der deutschen sprache recht gut.
gerade in ö glauben ja viele, einander mit diesen engl. oder amerik. ausdrücken übertrumpfen zu müssen.
bei mir gibt es keine fremdwörter im text im gegensatz zu gewissen postern hier im forum. die meisten wissen es ohnehin, wenn ich meine. die deutsche sprache wird im alltag ohnehin schon massiv vergewaltigt. keine andere sprache bedient sich bei anderen sprachen so stark wie das deutsche.
Vergewaltigen braucht kei Ausländer der Deutsche sprache... das schafft ihr ganz von allein mit'n neuen Grammatik. English is kinder and gentler, German is harsh, guttural and arrogant. Only the beautiful "Cissi Deutsch" makes the language palatable!
ich schreibe so, wie ich es in der schule gelernt habe. wo ist deutsch arrogant? und was ist cissi deutsch? klär mich auf. cissi ist für mich eine elfe.
bei mir gibt es keine fremdwörter im text
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alleine in diesem post hast du fünf fremdwörter benützt: praktiziere,postern,forum,textmassiv.
ohne gehts einfach nicht mehr.
aber diese wörter sind für mich keine soo massiven fremdwörter. diese wörter verstehen die meisten, darum ist es mir in meinem posting gegangen.
hat den kleinen iq-test automatisch NICHT bestanden.
das Ⓐ-Ⓓenglische ist nicht viel besser ... aber da wird mir zumindest nicht schlecht ?
ja ... "tschüss" ist für nichtnorddeutsche auch ein fremdwort ! brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr ...
und wenn ich geh: PFIAT EICH. das halt ich auch mit meinen geschäftspartnern so, weil ich mit den meisten per DU bin. in tirol und vbg. ohnehin selbstverständlich.
mühlviertel auch grossteils.
und in salzburg ... und in bayern, usw. ... überall dort, wo die menschen noch LEBEN, sich ihrer identität bewusst sind ... und nicht gar so viel fernschauen.
so passt`s ... das ist menschliche herzlichkeit und normalität ... aus dem bauch ... der rest ist (dauer)fasching !