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Kandidatin einer Partei, die keine sein will: Holzinger und die Liste Pilz

Von Barbara Eidenberger, 31. August 2017, 00:04 Uhr
Kandidatin einer Partei, die keine sein will: Holzinger und die Liste Pilz
Derzeit noch freie Abgeordnete, ehemals SPÖ, bald Liste Pilz: Daniela Holzinger-Vogtenhuber (29) aus Gampern Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Die ehemalige SP-Abgeordente Daniela Holzinger-Vogtenhuber möchte wieder ins Parlament.

Im April verkündete Daniela Holzinger-Vogtenhuber ihren Rückzug aus der Politik. Die 29-Jährige war vier Jahre lang für die SPÖ im Parlament. Und verursachte dort parteiintern einigen Wirbel, weil sie sich dem Klubzwang nicht beugen wollte. Und ihren Ärger öffentlichkeitswirksam kundtat.

Also zog Holzinger-Vogtenhuber die Konsequenz, wollte den Rest der Legislaturperiode freie Abgeordnete sein und sich dann aus der Politik zurückziehen: "Für mich war klar, ich mache da nicht mehr mit. Ich habe gesehen, wie eine Partei intern funktioniert. Und wie leichtfertig Grundsätze geopfert werden, wenn sie dem eigenen Machtstreben widersprechen." Und nun? Nun ist sie Spitzenkandidatin für Oberösterreich und auf der Bundesliste auf Platz vier für die Liste Pilz.

Eine Partei, die keine ist

Also doch wieder Parteipolitik? Holzinger-Vogtenhuber widerspricht vehement: "Ich werde nie mehr in meinem Leben Mitglied einer Partei werden." Die Liste Pilz sei auch keine Partei, betont sie: "Wir haben kein Parteiprogramm, auf das sich alle einschwören und trotzdem ignorieren. Es gibt Kandidaten, jedoch keine Mitglieder und keinen Klubzwang." Formal und um zur Wahl antreten zu können, ist man schon eine Partei. Aber: "Die Struktur dahinter darf sich nicht aufbauen."

Genau das habe sie intensiv mit Listengründer Peter Pilz diskutiert. Sein Konzept hat Holzinger-Vogtenhuber überzeugt: Kandiaten, die für ein Thema stehen und Expertise mitbringen, arbeiten in der Politik mit. Die Mehrheitsfindung passiert im Parlament, nicht im Klub, so das Ziel: "In Klubvollversammlungen werden ohnehin kaum Entscheidungen getroffen. Der größte Teil steht schon vorher fest, und es wird den Abgeordneten mitgeteilt, in welche Richtung es gehen wird."

Die Verbitterung und Enttäuschung über die Zeit im SP-Klub sitzen tief. Vor allem darüber, wie wenig der einzelne Abgeordnete beitragen kann. Und wie sehr Parteiräson im Vordergrund steht: "Es ist doch nicht wahr, dass jeder Vorschlag der Opposition schlecht war. Aber kaum etwas wurde angenommen. Das führt doch den Parlamentarismus ad absurdum." Dass es immer mehr Nichtwähler gibt, sei nicht überraschend: "Parteien sind die Türsteher der Demokratie. Das stößt viele ab." Genau die wolle man ansprechen: "Wenn sich die Menschen abwenden, nicht mehr teilhaben, ist das auch eine Gefahr für unsere Gesellschaft."

Die Umfragewerte für die Liste Pilz sind erfreulich, der Einzug ins Parlament dürfte gelingen: "Ein guter Sockel, von dem wir in den Intensivwahlkampf starten." Holzinger-Vogtenhuber will sich auf die Themen Arbeit und Familie konzentrieren. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit ist ihr ein Dorn im Auge: "Bei zwölf Stunden Arbeitszeit bleibt nichts mehr für das Familienleben. Ich verstehe nicht, wie Kindern so wenig Stellenwert gegeben werden kann, und den Wünschen der Arbeitgeber so viel." Klingt klassisch sozialdemokratisch. Also im Herzen immer noch "eine Rote"? Ihre Werte, meint Holzinger-Vogtenhuber, hätten sich ja nicht geändert. Aber von der Farbe Rot will sie nichts mehr hören.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 20.09.2017 19:34

Gerade habe ich die Holzinger im Parlament gegen den Stefan Pierer aufbrausen gehört.

Dass sie so gut wie keine Ahnung von BWL hat und sich typisch sozialistisch einbildet, dass ein Unternehmer seine Angestellten fragen muss, welche Partei er fördern darf und welche nicht grinsen grinsen

... ist sie ihrer Linie treu geblieben.

Allerdings: DAS gefällt mir an der Pilz-Nichtpartei!

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SpaceInvader (79 Kommentare)
am 14.09.2017 18:59

der klubzwang ist sicherlich ein problem für das freie mandat und den parlamentarismus. punktuell sollte man den abgeordneten zugestehen nach ihrem eigenen gewissen abzustimmen. grundsätzlich brauchts aber auch verlässliche verhältnisse. ich denke, beides ist wichtig. wenn die liste pilz das zustande bringt, okay. grundsätzlich finde ich es gut ein programm über die menschen die es vertreten, die experten aus den jeweiligen bereichen, zu transportieren. und pilz hat da, bsp. schröder, wirklich gute leute dabei.

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strasi (4.410 Kommentare)
am 03.09.2017 19:45

Liste Pilz, was ist das?
Ein Konglomerat aller Parteifarben und jetzt frei von
jedem Programm und Klubzwang.
Ja so stellt sich Überläuferin Holzinger Parlamentarismus
vor. Wie kann man nur so blauäugig sein und bei den Wählern
punkten?!
Höchstwahrscheinlich wird Aufdecker und Aufrührer Pilz den
Einzug ins Parlament, nicht wegen glaubwürdiger Politik sondern
aus dem Protestwählerpotenzial, schaffen.

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 02.09.2017 09:27

die SPÖ speziell in Oberösterreich täte gut daran, nicht nur eigene damalige Mitglieder wie Holzinger zu kritisieren, sonder GEMEINSAMKEITEN zu suchen und für die BÜRGER damit mehr da zu sein.

Die Schwäche der SPÖ hat auch mit mangelnder gelebter Solidarität zu tun, die ich leider sehr schwach ausgeprägt in einem großen Unternehmen und zu bequemen Personalvertretungen der SPÖ gefunden habe. Zu viele Trittbrettfahrer sind schlecht für das Fortkommen in schwierigen Zeiten, oder haben erst dazu geführt.

Und obwohl die FPÖ ein fragwürdiges Wirtschaftsprogramm vorlegt für Reiche, muss man sich durch eine so wenig vernetzte Politik dann von dieser dritten Partei noch fürchten, überholt zu werden.
http://mosaik-blog.at/fpoe-wirtschaftsprogramm-strache-wahlen/

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wertzu (797 Kommentare)
am 01.09.2017 17:56

Meine Güte ich kann mich noch erinnern wie die ganze rote bruad in lenzing mit der holzinger angetanzt sind und alle glücklich waren - und jetz schimpfen und lästern des is so typisch für kren und den rest der roten ......

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elsa2001 (534 Kommentare)
am 31.08.2017 17:31

die “holzhubers“ sollten lieber mal in ihrer heimatgemeinde reinen tisch machen und ihr mandat zurückgeben, dass sie auf grund ihrer kandidatur auf einer spö liste bekommen haben! aber schadet ja nicht wenn man von dort auch noch ein paar euro bekommt, wenn man(n) doch keine arbeit hat!

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Flachmann (7.183 Kommentare)
am 31.08.2017 15:17

Eine Stimme für den Papierkorb.
Jetzt macht der Rote Cap auf Vorzugsstimmen und warnt vor dem Islam!
Lauter Sesselkleber!!
Unwählbar!

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cochran (4.047 Kommentare)
am 31.08.2017 12:57

liste pilz für was ? jede stimme ein verlust gegen das asylproblem kann nur die FPÖ gewählt werden auch der Kurze ist da zu schwach

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 31.08.2017 09:32

Die Liste Pilz ist eine gute Alternative am 15.10.2017

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 31.08.2017 09:22

Mohn blüht rot, wie schön!

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ricki99 (1.021 Kommentare)
am 31.08.2017 06:05

Ähnliche Aussagen waren doch von der damaligen FP Chefin Susanne Rieß(-Passer) nach ihrem Abschied aus der Politik zu hören gewesen. Glaubt wirklich jemand, daß sich da jemals was ändern wird? M 🙄

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