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Kontroversen um das Gedenken zu "Prager Frühling"

Von OÖN, 23. August 2018, 00:04 Uhr
Kontroversen um das Gedenken zu "Prager Frühling"
Wird der 21. August in Tschechien zum Tag der "Opfer der Okkupation"? Bild: CIA

PRAG. Staatspräsident Milos Zeman weigerte sich, am Jahrestag des Einmarsches eine Rede zu halten.

Auch nach dem 50. Jahrestag der Niederschlagung des Prager Frühlings gibt es rund um das Gedenken an den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in Tschechien heftige Kontroversen. Die Begehung des Jahrestages habe "alle Fehler und Defekte der tschechischen Gesellschaft schonungslos offengelegt", kritisierte die liberale Tageszeitung "Hospodarske noviny" gestern. Jegliche Würde des Gedenkens an die Opfer der Besatzung sei verloren gegangen.

Grund für die Kritik war die Weigerung von Präsident Milos Zeman, sich an einer der Gedenkveranstaltungen zu beteiligen, sowie das Pfeifkonzert von aufgebrachten Regierungsgegnern bei der Gedenkrede von Premier Andrej Babis, dem vorgeworfen wird, einst mit der kommunistischen Staatssicherheit kollaboriert zu haben.

Weil sich der als russlandfreundlich geltende Zeman nicht äußern wollte, wurde in einem ungewöhnlichen Schritt am Dienstagabend die Rede des slowakischen Präsidenten Andrej Kiska im öffentlich-rechtlichen tschechischen Fernsehen übertragen. Kiska betonte darin die Wichtigkeit der Einbindung Tschechiens und der Slowakei in EU und NATO als "Grundpfeiler unseres Wohlstands und unserer Sicherheit".

Verbaler Schlagabtausch

In Tschechien kam es nach den Gedenkfeierlichkeiten zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen dem Senatsvorsitzenden Milan Stech und dem Sprecher des Staatspräsidenten, Jiri Ovcacek. Stech beschimpfte Ovcacek via Twitter als "Trottel", nachdem dieser sich beschwert hatte, dass die Demonstranten die Rede des sozialdemokratischen Senatspräsidenten im Gegensatz zu jener von Regierungschef Babis (ANO-Partei) nicht mit Pfiffen und Buhrufen gestört hatten. Ovcacek konterte auf die Beleidigung Stechs damit, dass er sich von einem "Kommunisten aus den Jahren 1979 bis 1989 wirklich nicht beleidigen" lasse.

Unterdessen wird in Tschechien darüber diskutiert, den Jahrestag der Niederschlagung des Prager Frühlings als offiziellen Gedenktag in den Kalender einzutragen. Der 21. August solle zum "Tag der Opfer der Okkupation" werden, so der Vorschlag mehrerer Historiker.

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9  Kommentare
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Orlando2312 (22.364 Kommentare)
am 25.08.2018 08:55

Auch den Nachbarn fällt es nicht leicht, die eigene Geschichte aufzuarbeiten. Speziell die Profiteure des unmenschlichen Sowjet-Kommunismus waren, tun sich heute schwer, die Wahrheit auszusprechen. Das würde ja ein Eingestehen der eigenen Fehler sein. So ist das mit den Wendehälsen immer gewesen und es wird immer so sein.

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.08.2018 15:36

Die Panzerbesatzungen sind falsch informiert gewesen. Sonst hätten sie keine Zivilisten niedergemetzelt.

Aber beim Militär gibt es ja keine "heilige Pressefreiheit", da gehts um Befehlsketten traurig

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boris (1.939 Kommentare)
am 23.08.2018 10:57

Wir (das sind auch Du und ich...) als die nach dem 2. Weltkrieg Geborenen in West-Europa sollten jeden Tag glücklich und zufrieden sein, in einer Zeit ohne realen Krieg (der kalte war ja von der Bevölkerung nicht so merkbar) seit über 70 Jahren zu leben. In Ost-Europa war ja auch weitgehend Frieden, aber weniger Freiheit bis zur Wende. Aber auch diese ist "wundersamer" Weise ohne wirkliche kriegerische Handlungen abgelaufen. Wem es im jetzigen Europa nicht gefällt möge doch in Syrien, Afghanistan oder ähnlichen Staaten um Asyl ansuchen.
Leider verwechseln Einige (und leider auch Politiker) der früheren "Oststaaten" die EU mit ihrer früheren "Mitgliedschaft" im Reiche der Sowjetunion, der sie damals ja nicht ganz freiwillig beitreten mussten.

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.08.2018 15:21

Erstens habe ich nicht in einer privilegierten Umgebung gelebt, in der der Eiserne Vorhang weit weg war. Für uns im Mühlviertel war der "Umkreis" nur ein Halbkreis.

Zweitens haben "wir" Westeuropäer jetzt eine ähnliche Last auf dem Buckel mit dem alten Osten wie die Italiener mit der alten Mafia.

Dummerweise haben die westeuropäischen, regierenden Politiker die ausgestreckte Hand aus RU ausgeschlagen.

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am 23.08.2018 10:18

Was aus der Zeit der Sowjetherrschaft bleiben wird:
Mit Gewalt macht man sich keine Freunde.
Höchstens kurzfristig Untertanen und Satteliten.

Diese Politik hat die betroffenen Staaten
für immer zu Zweiflern u. Ablehnern Rußlands gemacht.

Um es abgewandelt (vom Polen) mit Stalin zu sagen:
"Einmal Russe, immer Russe."

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.08.2018 15:31

Eben das kann aber auch ein fataler Denkfehler sein.

Logisch heran gegangen sehe ich die Russen viel, viel mehr selber als Opfer des Macht-Marxismus und der marxistischen Machthaber als als Täter. Die Russen nicht anders als die Menschen in den Satellitenstaaten.

Immer sind es einige Nützliche Idioten, die das Volk unterdrücken, auch grenzüberschreitend.

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am 24.08.2018 15:46

Aber natürlich ist es so.
Nur werden praktisch die Regierungen mit dem Land gleichgesetzt.
Das gilt für den Marxismus, Leninismus, Stalinismus, Maoismus
genau so, wie für den Nationalsozialismus u. Faschismus.

Ganz zu Unrecht geschieht das ja nicht, weil halt ohne das Volk
Regierungen keinen Bestand hätten, und es ist letzten Endes
auch wieder das Volk, das für Veränderungen sorgt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.08.2018 16:43

> Nur werden praktisch die Regierungen mit dem Land gleichgesetzt.

Die Verantwortung der Redakteure für dieses "Gleichsetzen" soll so bald wie möglich zum Finger- und Handabfaulen führen!

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.08.2018 10:07

Demonstranten sind Fingerzeiger!

Auch wenn sie den Frieden fordern*) grinsen

*) was für ein Quatsch

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