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Von alternativen Fakten bis Zoodles:  Das sind unsere „neuen Wörter“

09. Jänner 2019, 11:05 Uhr
Auch der „Cronut", die süße Kombination aus  Croissant und Doughnut schaffte es in unseren modernen Sprachgebrauch Bild: Internet

Aus dem Jahr 2018 haben es 51 seit Kurzem im breiten Sprachgebrauch etablierte Begriffe ins Neologismen-Wörterbuch geschafft, wie das Mannheimer Institut für Deutsche Sprache bekannt gab.

Neue Wörter können gesellschaftliche Trends abbilden, politische Diskussionen auf den Punkt bringen oder moderne Ernährungsweisen beschreiben. Solche Begriffe sammelt das Mannheimer Institut für Deutsche Sprache (IDS) seit Jahren. Aus dem Jahr 2018 haben es 51 seit Kurzem im breiten Sprachgebrauch etablierte Begriffe ins Neologismen-Wörterbuch geschafft, von "alternativen Fakten" bis "Zoodles". Bedingung ist, dass die Wörter nicht nur einmal von einem Prominenten oder Politiker benutzt wurden wie etwa "Asyltourismus", sondern bereits in den Sprachgebrauch eingeflossen sind. "Unsere Neologismen sind keine Eintagsfliegen", betont Institutsdirektor Henning Lobin. Der Wissenschafter und sein Team durchforsten riesige Textsammlungen nach neuen Wörtern und veröffentlichen zum Jahreswechsel einen ganzen Schwung davon. Die oft aus dem Englischen entlehnten 51 neuen Begriffe landen im Neologismen-Wörterbuch des Institutes. Ein paar Kostproben:

Soziale Medien:

"Clickbaits" im Internet sollen die Nutzer durch reißerische Aufmachung auf andere Websites locken. Dort können sie womöglich einen "alternativen Fakt" finden. Das wäre die Behauptung, man sehe etwas anders als andere - dabei verdreht man schlicht die Realität. Bekannt gemacht hat diesen verschleiernden Ausdruck die Trump-Regierung. Nicht nur vor solchen Maschen, sondern auch vor "Filterblasen" sollte man sich in Acht nehmen. Diese entstehen, wenn Nutzern nur noch die Websites angezeigt werden - die nach Auswertung seines Verhaltens - seine Meinung bestätigen und so in die intellektuelle Isolation führen. Weit harmloser ist da ein weiteres Internet-Phänomen, die "Memes", oft humorvolle Bilder oder Videos, die schnell über das Internet verbreitet werden.

Gesellschaft:

Die Diskussion über den Missbrauch von Frauen durch mehr oder weniger prominente Männer lief unter dem Label "MeToo". In deren Rahmen trauten sich immer mehr Frauen, sexuelle Übergriffe von Männern öffentlich zu machen. Einvernehmlich läuft der Sex hingegen in einer "Freundschaft plus" ab. In dieser gehen die Partner zwar regelmäßig miteinander ins Bett - sie gehen aber keine Verpflichtungen ein. Diese Partner, auch "Friends with Benefits" genannt, besuchen vielleicht mal die Disco. Dort werden sie womöglich "twerken", also kreisend und ruckartig Hüften und Gesäß bewegen - und das voll "nice", also toll, finden. Eine "Walk-In-Dusche", eine ebenerdige Duschkabine ohne Becken, könnte danach für Abkühlung sorgen.

Ernährung:

Der rundliche Mitteleuropäer mag noch so gute Vorsätze fürs Abnehmen haben - manchmal ist der Appetit doch stärker. Dann nehmen sich Diät-Geplagte einen "Cheatday" und unterbrechen die Schlankheitskur für einen Tag. Eventuell können sie dann einem "Cronut", einer Kalorienbombe aus Croissant und Doughnut, nicht widerstehen. Nach dem - frei übersetzt - "Mogeltag" müssen sie sich wieder mit gesunden Leckereien wie der "Flowersprout" begnügen, einer violett-grünlichen Kreuzung aus Grünkohl und Rosenkohl. Bei der Gewichtsabnahme könnten auch "Zoodles" helfen: Mit einem Spiralschneider werden Gemüse auf Nudelformat getrimmt. Besonders gut klappt das mit der Zucchini. Manche setzen auch auf das "clean eating", eine als gesund geltende, weitgehend auf Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln oder verarbeitete Lebensmittel verzichtende Ernährungsmethode.

Umwelt:

Erschreckend ist die große Menge kleinster Kunststoffteilchen - von "Mikroplastik" - im Meer. Unter den Begriff fallen Partikel mit weniger als fünf Millimetern Durchmesser, die über den Verzehr von Fisch wieder zu den Menschen zurückfinden können. An den Raubbau an der Natur erinnert der "Erdüberlastungstag" oder "Weltschöpfungstag": Das ist der Tag in einem Kalenderjahr, bis zu dem rechnerisch mehr natürliche Ressourcen für Nahrung, Energie und anderes verbraucht sind, als regeneriert werden können.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Gugelbua (32.028 Kommentare)
am 09.01.2019 11:57

das babylonische Sprachengewirr hats schon immer gegeben, deswegen ist auch die zwischenmenschliche Kommunikation so schwierig, jede Zunft hat ihre eigene Sprache, von den über 6500 verschiedensten Sprachen auf unserm Globus erst gar nicht zu reden grinsen

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tradiwaberl (15.627 Kommentare)
am 09.01.2019 11:26

Das ist unsere „neuen Wörter“

Und das sind unsere neue Grammatik ??

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kyniker (652 Kommentare)
am 09.01.2019 11:40

"Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool"

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