Von Mozart lässt man sich gern unterhalten
Matinee „Außer der Reihe“: Festival Sinfonietta Linz, Lui Chan (Leitung, Violine), Nadia Perathoner (Fagott), Brucknerhaus, 8. Mai OÖN Bewertung: Einen beglückenden Sonntagvormittag bereitete das spielfreudige Festival Sinfonietta Linz, bestehend ...
Matinee „Außer der Reihe“: Festival Sinfonietta Linz, Lui Chan (Leitung, Violine), Nadia Perathoner (Fagott), Brucknerhaus, 8. Mai
OÖN Bewertung:
Einen beglückenden Sonntagvormittag bereitete das spielfreudige Festival Sinfonietta Linz, bestehend aus Musikern des Bruckner Orchesters, geleitet von Lui Chan, erster Konzertmeister des Bruckner Orchesters, seinem Publikum im Großen Saal mit Werken von Edvard Grieg und Mozart.
Als Hommage an den gleichnamigen barocken, norwegischen Dichter komponierte Grieg seine Suite im alten Stil „Aus Holbergs Zeit“, bestehend aus Präludium, Sarabande, Gavotte, Air und Rigaudon: Barockmusik im romantischen Gewand, die ihren besonderen Reiz entfaltete, zumal ihr die Streicher sprühende Energie verliehen wie beseelte Innigkeit.
Heute eher eine Besonderheit, war das Fagott als Soloinstrument im 18. Jahrhundert durchaus üblich. Wie auch in Mozarts folgendem Konzert für Fagott und Orchester B-Dur KV, dem Nadia Perathoner, gebürtige Bozenerin und seit 1997 Solofagottistin im Bruckner Orchester Linz, mit feinsinniger Gestaltungskunst viel Lebendigkeit und Ausdruck verlieh.
Was „Unterhaltung“ sein kann und weshalb in ihr auch der „Halt“ (und vor einen Komponisten der Unterhalt) stecken mag, darüber ließ das Divertimento D-Dur, KV 334, ebenfalls von Mozart und feinsinnig wie ungemein klangschön gespielt, sinnieren. Allerdings erst auf dem Heimweg eines beglückenden Konzerterlebnisses. Langer, kräftiger Applaus. (kasch)