Klangwolke, Brucknerfest, Ars Electronica: Auf einen Blick
Der Ende des Sommers ist der Startschuss für einen Kultur-Reigen in Linz. Was Sie wissen müssen.
Die große Klangwolke
Die Katalanen von "La Fura dels Baus" haben in Linz bereits mächtig Eindruck hinterlassen. Die Gruppe, die für die "große", visualisierte Klangwolke verantwortlich zeichnet, hat 2013 im Volksgarten zur Eröffnung des Musiktheaters mit "Ein Parzival" ein Freiluft-Spektakel in den öffentlichen Raum gesetzt.
Am 8. September bespielt das Theaterkollektiv unter dem Titel PAX tradition = revolution gleich den gesamten Donaupark – und das nicht zu klein. Ein Vorgeschmack: Kräne mit bis zu 52 Tonnen sind im Einsatz, eine beleuchtete, zwölf Meter große Taube wird – an einem Hubschrauber hängend – vom Pöstlingberg abheben.
Unter anderem bevölkern ein mächtiges Einhorn, eine hünenhafte Übermutter und ein kolossaler Roboter die Szenerie. Der renommierte, vom Krieg geprägte serbische Künstler Mihael Milunovic fertigt eigens einen Panzer an. Ein Schiff gleitet über die Fassade des Arcotels. Natürlich gibt es auch etwas für die Ohren: Klänge von Bruckner, Janacek und Beethoven, allerdings ohne Sprecher.
Für alle Infos hat das Brucknerhaus die Smartphone-App Kalliope (Kennwort: pax) programmieren lassen, die – um die Netz-Kapazität am 8. September nicht zu sehr zu strapazieren – ab sofort installiert werden kann. Dort sind alle Hinweise zur Beteiligung und Erklärungen zur Klangwolke zu finden. Beginn ist um 20 Uhr.
Die Kinderklangwolke
Die Kinderklangwolke, heuer am 9. September, ist eine besondere: Das Freiluft-Ereignis für Jung und natürlich auch Alt im Linzer Donaupark feiert sein 20-Jahr-Jubiläum. Die Idee hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht verändert: Ein ausschließlich vom Linzer Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel produziertes Programm soll Freude an den Künsten bereiten, zur Bewegung animieren und Lust auf mehr machen.
Für die Premiere 1988 wurde die „KlangSchlange“ auf der Höhe des Brucknerhauses freigelassen, der Text stammte von Christa Koinig, Gründerin des Linzer Puppentheaters, die Musik von Wiff Enzenhofer.
Komponiert haben für das fröhliche Treiben aber auch Konstantin Wecker, Timna Brauer oder Peter Androsch. Einer war immer dabei: „der Vater“ der Kinderklangwolke, der Linzer Jörg-D. „Jacky“ Hanzhanz (54).
„Sein“ Programm für 2018 trägt den Titel Schöne, bunte Welt? und behandelt die Themen Respekt und Tradition. Dafür werden mehrere Bühnen zu „Inseln“, von denen jede eine eigene Hymne hat. Bespielt werden sie mit einer Mischung von Sprache über Tanz bis hin zur (elektronischen) Musik.
Die Ars
Das Ars Electronica Festival steht von 6. bis 10. September unter dem Motto: Error – the Art of Imperfection und somit im Zeichen des Fehlers wie seinen (un)glücklichen Folgen, der Risikobereitschaft, der Fehlerkultur und der absichtlichen Irreführung, des „Fakes“.
Selbstverständlich in den typischen Themenfeldern des Ars Electronica Centers, also Technologie, Wissenschaft, Wirtschaft, Digitalisierung, Medienkunst und Gesellschaft. Und deren Schnittstellen.
Rund 500 Veranstaltungen an zwölf Standorten – mit Fokus auf die „Post City“ beim Bahnhof – zeigen die breitgefächerten Aspekte des Themenfeldes auf. Behandelt werden sie in Symposien, Konferenzen, Diskussionen, Ausstellungen, Konzerten und Screenings.
Dabei wird u. a. Atem in ein Beleuchtungssystem übersetzt, Daten eines Kusses werden sichtbar gemacht, genauso wie Wissenschaftler eine „Academy of Error“ abhalten.
Das Mitmach-Ereignis beginnt um 16 Uhr und findet zwischen Lentos und Brucknerhaus statt.
Bruckners Erbe
Das Brucknerfest startet heuer am 4. September in der Pfarrkirche Ansfelden. Und somit dort, wo alles begonnen hat: in jenem Ort, in dem Anton Bruckner am 4. September 1824 geboren wurde. Und in jenem Gotteshaus, in dem er mit sakraler Musik in Berührung kam.
Das Geburtstagskonzert (19.30 Uhr) bildet den Auftakt zum Reigen unter dem Titel Was du ererbt von deinen Vätern – Bruckner und die Tradition und vereint frühe Kompositionen Bruckners, selten gespielte Werke seiner Lehrer Johann Baptist Weiß und Leopold von Zenetti sowie Sakralmusik, die der „Genius loci“ schon in seiner Jugend studierte. Es konzertieren das L’Orfeo Barockorchester und das ensemble 15.21, unter Michi Gaigg (nur mehr wenige Karten!).
Die offizielle Ouvertüre gibt’s am 9. September (10.30 Uhr) im Brucknerhaus.
Die Rede beim Festakt hält Schriftsteller Daniel Kehlmann. Es musizieren „die Jungen“: der Mozartchor des Linzer Musikgymnasiums und des Oberösterreichischen Jugendsinfonieorchesters.
Es dirigiert Markus Poschner, der am Abend in der Post City (mehr zur „Ars“ ganz rechts) mit „seinem“ Bruckner Orchester für Die große Konzertnacht im Einsatz ist, ein offener Abend von Klassik bis digitalem Sound (ab 18.30 Uhr).
Weitere Höhepunkte: Bariton Matthias Goerne singt Bruckners Liebeslieder (13. 9.), die Münchner Philharmoniker spielen unter Valerij Gergiev in der Florianer Stiftsbasilika (24. 9.), die Pianisten Rudolf Buchbinder (23. 9.) und Evgeni Koroliov (12. 9.) huldigen Oberösterreichs großen Komponisten.
Die klassische Klangwolke
Drei große Sinfoniker vereint die Klassische Klangwolke am 22. September, 19.30 Uhr, im Linzer Brucknerhaus, die einen Höhepunkt des Brucknerfestes darstellt (mehr dazu unten li.):
Unter dem Dirigat von Dirk Kaftan (Bild re.) lässt das Beethoven Orchester Bonn Klänge von Anton Bruckner (Ouvertüre g-moll, Adagio Nr. 2 zur Sinfonie Nr. 3), Ludwig van Beethoven (Sinfonie Nr. 4) und Robert Schumann (Sinfonie Nr. 3, „Rheinische“) erklingen.
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EINTRITTS- UND KARTENINFOS
Große Klangwolke, Kinderklangwolke: Eintritt frei!
Klassische Klangwolke und Brucknerfest:
Karten bei den OÖN Linz, Wels, Steyr, Tel.: 0732/7805 805
Ars Electronica Festival, „Die große Konzertnacht“ beim Brucknerfest:
Tickets: www.ars.electronica.art/error
Eintritt frei: allg. Fläche Postcity, Create Your World u19
Also ich bedanke mich für diese Informationen und freue mich auf die kommenden Veranstaltungen, angefangen beim Ars Electronica Festival und bei der Klangwolke! Und meines Erachtens ist das auch jedes Jahr eine Werbung für Linz. Das erklärt auch, warum jedes Jahr Unternehmen die Veranstaltungen sponsern.
„was kostet die Welt „ ?
Das Budget durch die öffentliche Hand ist in den letzten Jahren nicht höher geworden, ganz im Gegenteil. Dafür hat das Sponsoring durch Unternehmen massiv an Bedeutung gewonnen. Besonders bei der Ars.