Ein Preisträgerkonzert der ganz besonderen Art
AK-Classics: "Spiel und Drama" mit dem Bruckner Orchester unter Dirigent Kerem Hasan im Linzer Brucknerhaus.
Am Sonntagabend wurden sie für ihre Aufnahme von Saint-Saëns’ "Karneval der Tiere" im Berliner Konzerthaus mit dem Opus-Klassik-Preis 2018 in der Kategorie "Klassik für Kinder" ausgezeichnet.
Am Montag saßen Lucas und Arthur Jussen bei Mozarts Es-Dur-Konzert für zwei Klaviere im Rahmen der AK-Classics-Konzerte auf der Bühne des Brucknerhauses. Ein Werk, das das niederländische Klavierduo bereits als 10- und 13-jährige Brüder im Concertgebouw Amsterdam musizierten. Seitdem geht die Karriere steil bergauf, und die beiden sind nicht zu Unrecht gefragte Shootingstars. Wissen sie doch fein formulierte Phrasen geschickt einander zuzuspielen und mit dem an diesem Abend fein agierenden Bruckner Orchester gekonnt zu interagieren.
Das routiniert besonnen und dabei jugendlich frisch, ohne irgendwie besonders vorwitzig zu sein. Ein ebenmäßiger Mozart, der sichtbar Freude beim Spielen und auch beim Zuhören bereitete. So auch bei der Draufgabe, den Nummern 2, 3 und 12 aus Georges Bizets "Jeux d’enfants". Davor musizierte das Bruckner Orchester ebenfalls mit einem Preisträger Mozarts "Titus"-Ouvertüre. Der englische Dirigent Kerem Hasan gewann den Young Conductors Award 2017 der Salzburger Festspiele.
Auch in Linz konnte er punkten. Vor allem mit seinem präzisen, lebendigen und doch zurückhaltenden Mozartdirigat und mit der Orchestersuite, die sein Dirigentenkollege James Conlon überwiegend aus den instrumentalen Zwischenspielen aus Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" zusammengestellt hatte. Kerem Hasan ließ es dabei so deftig zugehen, wie Schostakowitsch seine Partitur verstanden haben wollte.
Fazit: Viel Applaus für ein ambivalent programmiertes Konzert, das feine Mozartinterpretationen mit handfestem Schostakowitsch konfrontierte.