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"Operation Clockwork" - Überfallserie auf Nobeljuweliere geklärt

Von nachrichten.at/apa, 08. Oktober 2018, 16:28 Uhr
Raub Juwelier Wels
Videoüberwachungsaufnahmen von der "Pink-Panther"-Bande Bild: polizei (Reuters)

WIEN. Österreichische Kriminalisten haben mit Kollegen mehrerer Länder eine der Pink-Panther-Gruppierung zugeschriebene Serie an Überfällen geklärt, bei denen von 2016 bis April 2018 ein Schaden von sieben Millionen Euro entstanden ist.

Das wurde am Montagnachmittag bei einer Pressekonferenz im Innenministerium bekannt gegeben. Es handelt sich um einen versuchten und sechs vollendete, auf brutale Weise begangene Überfalle, die in Klagenfurt, Linz, Amstetten, Innsbruck, Kitzbühel, im Schweizer Kanton Graubünden und in Kopenhagen verübt wurden.

Sieben von 14 Tätern in Haft

Von 14 identifizierten mutmaßlichen Tätern befinden sich sieben in Haft, einer wurde bereits verurteilt. Drei der sieben Inhaftierten sitzen in österreichischen Justizanstalten. Gegen sieben Verdächtige bestehen europäische Haftbefehle. Bei den Tätern bzw. Beschuldigten handelt es sich um serbische und montenegrinische Staatsbürger, sagte der Direktor des Bundeskriminalamts (BK), Franz Lang.

Peter Goldgruber, Generalsekretär im Innenministerium, sprach bei einer Pressekonferenz von einem "Erfolg von internationaler Bedeutung". An den Ermittlungen unter dem Titel "Operation Clockwork" waren neben Landeskriminalämtern Behörden unter anderem in der Schweiz, in Dänemark, Ungarn und Serbien sowie Interpol beteiligt.

Ein Täter anhand von DNA-Spur überführt

Die Juwelier-Überfälle im Jahr 2016 wurden am 19. Februar in Innsbruck und am 6. Juni in Kitzbühel verübt. Ebenfalls geklärt wurde eine derartige Tat, die am 20. Juli 2017 in Linz begangen wurde, wobei die Täter einen Schaden von 900.000 Euro anrichteten, wie Lang erklärte. Einer der Beteiligten wurde anhand einer DNA-Spur ausgeforscht und mittlerweile zu zehn Jahren Haft verurteilt.

500.000 Euro betrug der Schaden, den drei Täter am 8. September 2017 bei einem Juwelier-Überfall in Amstetten anrichteten, der nach Angaben von Josef Deutsch vom Landeskriminalamt Niederösterreich in Pink-Panther-Manier binnen 57 Sekunden verübt wurde: Ein Täter kam als vermeintlicher Kunde in das Geschäft, zückte eine Faustfeuerwaffe und befahl den Anwesenden, sich auf den Boden zu legen. Ein zweiter Täter zertrümmerte mit einer Axt Vitrinen, zugleich wurde Reizgas versprüht. Die Täter rafften überwiegend hochpreisige Uhren an sich und traten mit einem gestohlenen VW-Jetta älteren Baujahrs die Flucht an.

Am 13. November 2017 überfielen Pink Panther einen Juwelier in der dänischen Hauptstadt, wobei ein Schaden von 800.000 Euro ermittelt wurde. Am 15. Februar 2018 wurde ein Mann beobachtet, der in Klagenfurt offenbar gerade einen Juwelier als Ziel eines Überfalls auskundschaftete. Zwei Festnahmen waren die Folge. Am 3. April machten die Täter einen aus ihrer Sicht groben Fehler: Nach einem Überfall in Samnaun in der Schweiz in unmittelbarer Nähe zu Tirol wurden sie im Zuge einer Alarmfahndung geschnappt, da die potenziellen Fluchtrouten begrenzt waren. Nach diesem Überfall - 2,8 Millionen Euro Schaden - wurden vier Täter festgenommen, wobei einem von ihnen die Beteiligung an dem Überfall in Amstetten nachgewiesen wurde.

Gute Zusammenarbeit mit Polizei in Balkanstaaten

Möglich wurde der Ermittlungserfolg nach Darstellung Langs nicht zuletzt durch die seit Jahren bestehende gute Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden in den Balkanstaaten. Österreichische Fahnder haben sich in Sachen Pink Panther ein beträchtliches Know-how erarbeitet, seit die Gruppierung seit 2008/2009 auch in Österreich Überfälle verübte. Seit den 1990er-Jahren waren ihr Überfälle in Europa, Japan, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zur Last gelegt worden. In die VAE verfolgen die Ermittler aktuell auch Spuren der bei den Überfällen erbeuteten Uhren.

Der Pink-Panther-Gruppierung wurden ursprünglich 200 Mitglieder zugeschrieben. Da deren Vorgehensweise bei den Überfällen mittlerweile von weiteren Gruppierungen nachgeahmt wird, sind es laut Lang nun weit mehr.

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