Deutsche Finanzaufsicht Bafin warnt vor Teilverkauf von Immobilien
BONN/FRANKFURT AM MAIN. Nach Ansicht der deutschen Finanzaufsicht Bafin sind Teilverkauf-Modelle von Immobilien mit Vorsicht zu genießen.
Diese richten sich in der Regel an ältere Menschen – häufig mit dem Versprechen finanzieller Freiheit.
"Teilverkäufe werden als schnell, unkompliziert und lebenslang sicher angepriesen. Tatsächlich halten Teilverkäufe vieles nicht, was die Werbung verspricht", gab die Bafin vor Kurzem in einer Aussendung bekannt.
Bei einem Teilverkauf verkaufen Eigentümer bis zu 50 Prozent ihrer Immobilie an ein Unternehmen. Gleichzeitig bevollmächtigen sie dieses, die Immobilie später zu veräußern – spätestens im Todesfall. Bis zum Gesamtverkauf kann die Immobilie weiter bewohnt oder vermietet werden. Dafür wird ein besonderes Nutzungsrecht eingeräumt, für das die bisherigen Eigentümer ein monatliches Entgelt zahlen. Einige Immobilienunternehmen bieten das Modell auch in Österreich an.
"Nicht blind vertrauen"
Laut Bafin zeigen sich viele Nachteile erst später, beispielsweise wenn das Haus oder die Wohnung dann tatsächlich als Ganzes an einen Dritten verkauft wird. "Ein Immobilien-Teilverkauf ist für Haus- oder Wohnungseigentümer selten die beste Lösung", sagt Bafin-Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch. "Er ist riskant und kann teuer werden." Aus Verbraucherschutzsicht könne er nur warnen, den "allgegenwärtigen Werbeversprechen für Immobilien-Teilverkäufe blind zu vertrauen", so Pötzsch.
In Deutschland werben Anbieter wie Deutsche Teilkauf, Hausanker, Heimkapital oder Engel & Völkers mit Teilverkauf-Modellen. Mit dem eingenommenen Erlös – in einigen Fällen eine sechsstellige Summe – könnten sich Eigentümer Wünsche erfüllen, heißt es. Dazu gehörten große Reisen, ein Wohnmobil, den seniorengerechten Umbau des Hauses, notwendige Renovierungen oder generell ein höherer Lebensstandard.
Zielgruppe von Immobilien-Teilverkäufen seien in der Regel Senioren mit teils geringer Pension, deren Altersvorsorge in der eigenen Immobilie stecke, sagte Katharina Lawrence, Juristin bei der Verbraucherzentrale Hessen. Die Verträge der Modelle seien aber sehr komplex und schwer zu durchdringen. "Selbst für einen Juristen wird es schwierig."
Aus Bafin-Sicht gibt es bei den Modellen viele Tücken: So klinge ein hoher Teilkaufpreis verlockend, daran aber messen sich das monatliche Nutzungsentgelt sowie der Mindesterlös und sämtliche Gebühren beim Gesamtverkauf. Doch nach einem Teilverkauf fielen die laufenden Kosten einer Immobilie weiter an. Zudem warnt die Bafin vor einem hohen und "teilweise unkalkulierbaren" monatlichen Nutzungsentgelt.
Für die Mehrzahl der Immobilienbesitzer ein äusserst gefährliches Pflaster
Die Finzindustrie ist erfinderisch wenn es darum geht uns das Geld aus der Tasche zu ziehen und wenn es geht zwei mal abkassieren.
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