Möbelhersteller Hülsta droht Betriebseinstellung
STADTLOHN. Schwache Nachfrage als Grund für Insolvenzantrag
Der angeschlagene deutsche Möbelhersteller Hülsta steht vor dem Aus. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien auf einer Versammlung unterrichtet worden, "dass mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni die Betriebseinstellung droht", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter, Christoph Morgen, diese Woche. Bis dahin sollen alle vorliegenden Kundenaufträge so gut wie möglich erfüllt werden.
Die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG und die MWS Werke Westfalen GmbH, bekannt unter dem Namen Hülsta, hatten beim Amtsgericht Münster einen Insolvenzantrag eingereicht. Die deutsche Agentur für Arbeit zahlt für die 280 Beschäftigten von März bis Mai Insolvenzgeld.
Grund für die finanzielle Schieflage des Unternehmens aus Stadtlohn sind nach eigenen Angaben beträchtliche Umsatzrückgänge sowie externe Faktoren wie die schwierige Marktsituation, die keine kostendeckenden Umsätze erwarten ließen. "Das Unternehmen sieht sich mit einer herausfordernden Marktsituation im Möbelsektor konfrontiert. Das schwache Konsumklima sowie der stockende Neubau von Wohnungen haben negative Auswirkung auf die Branche. Insbesondere das Segment der ‚Sonstigen Möbel‘, zu denen die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel der MWS Westfalen Werke NDS GmbH und Co. KG gehören, verzeichnete im letzten Quartal massive Umsatzeinbrüche", wird Geschäftsführer Stefan Hainke in einer Pressemitteilung zitiert. Nun werde mit dem Insolvenzverwalter verhandelt, wie es weitergehen könnte.
Die Möbelbranche durchlebt schwierige Zeiten. Infolge der Kaufzurückhaltung der Verbraucher ist der Umsatz im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent gesunken. Im Bereich Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gingen die Erlöse sogar um mehr als zwölf Prozent zurück.
Nicht die erste Insolvenz
Die Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG hatte bereits im Oktober 2022 Insolvenz angemeldet. Das Verfahren wurde Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen, anschließend übernahm ein neuer Investor. Nun sind auch die Nachfolgegesellschaften insolvent. Das Unternehmen gibt es seit 1940.