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Zappelphilipp?

Von Dr. Johannes Neuhofer, 12. September 2020, 00:04 Uhr
 Zappelphilipp?
Schulalltag Bild: colourbox.de

Mein Sohn ist jetzt in der 3. Klasse Volksschule, ich fürchte mich schon vorm Elternsprechtag, die Lehrerin hat gesagt, er sei eine Nervensäge, kann nicht ruhig sitzen, ist oft unaufmerksam und plappert ständig dazwischen …

Oft wird vorschnell von einem sogenannten Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom – kurz ADHS – gesprochen, wenn Kinder sehr aufgeweckt sind und keine Lust haben, längere Zeit still in der Bank zu sitzen und brav und artig dem Unterricht zu folgen.

Der Wunsch nach Bewegung ist eigentlich ein Zeichen von Lebendigkeit und besonders bei den noch verspielten Volksschulkindern in vielen Fällen sehr ausgeprägt.

Wenn dieses Verhalten aber ein gewisses Maß überschreitet und Ihr Sohn neben mäßigen schulischen Leistungen auch durch sein Verhalten zum sozialen Außenseiter wird und immer wieder frustriert nach Hause kommt, ist ärztlicher Rat sicherlich notwendig.

Denn in bestimmten Fällen könnten doch "neuronale Signalstörungen" dahinterstecken, die sich unbehandelt in zirka 60 Prozent der Fälle nicht automatisch auswachsen, sondern sowohl den beruflichen Karriereweg behindern als auch später Probleme in der Partnerschaft nach sich ziehen könnten.

So ein "Zappelphilipp-Verhalten" kann durch verschiedene ungesunde Umwelteinflüsse und auch einseitige Ernährung angeheizt werden.

Erfahrene Psychiater sprechen in diesem Zusammenhang auch oft von zu intensivem Medienkonsum, Mangel an emotionaler Zuwendung, zu wenig Bewegung, häufigen Streitigkeiten im familiären Umfeld und vielen Auslösern mehr. Kein Wunder also, dass hier nur ein psychologisch versierter Kinderarzt oder Psychiater in Zusammenarbeit mit geduldigen und hinwendungsvollen Eltern die richtige Diagnose stellen und zum Wohle des Kindes eine erbauliche Lösung herbeiführen kann. Nur in ganz seltenen Fällen wird neben Verhaltenstherapie eine möglichst niedrig dosierte medikamentöse Behandlung, meist mit Methylphenidat (Ritalin) notwendig werden.

Mit inniger Zuwendung zu Ihrem Sohn und entsprechender Geduld – vielleicht auch mit der Notwendigkeit ärztlicher Hilfe – werden sich die schulischen Schwierigkeiten hoffentlich bald zum Besseren wenden. Das wünsche ich Ihnen von Herzen!

Haben Sie Fragen?

Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der die Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny (Psychiater).

E-Mail: doktor@nachrichten.at

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