Leopold Museum: Schief gegen den Klimawandel
Seit einer Woche zetteln zahlreiche schief gehängte Werke namhafter Künstler im Wiener Leopold Museum Debatten an.
Nun klärt das Museum auf: Die weltberühmten Landschaftsgemälde wurden bewusst in Schräglage versetzt, um auf die dramatischen Auswirkungen der Erderwärmung im Zuge des Klimawandels aufmerksam zu machen. Denn eine dauerhafte Temperaturerhöhung um nur wenige Grad kann unsere Lebensqualität drastisch verschlechtern.
Mit dem mahnenden Kampagnenmotto "A Few Degrees More (Will Turn the World into an Uncomfortable Place)" veranschaulicht die Institution von Direktor Hans-Peter Wipplinger in Kooperation mit dem Klimaforschungsnetzwerk CCCA (Climate Change Centre Austria) die teils katastrophalen Auswirkungen von nur ein paar Temperatur-Graden mehr auf die Umwelt.
Solidarität mit Klimaschützern
Nach aktuellen Berechnungen von Wissenschaftern verursacht diese Veränderung, dass Naturlandschaften, die vor mehr als 100 Jahren von Künstlern wie Gustave Courbet, Tina Blau, Gustav Klimt, Koloman Moser oder Egon Schiele verewigt wurden, in ihrer vertrauten Form bald verschwunden sein könnten. Dazu wurden Landschaftsgemälde der Sammlung um jenen Grad-Wert geneigt, um welchen die Temperatur in den gezeigten Gebieten, etwa der Atterseeregion, den Voralpen oder der Atlantikküste, steigen könnten, wenn nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen gesetzt werden. Wipplinger: "Museen verstehen sich als Räume der Inspiration und Reflexion über unser Dasein und haben das Potenzial, unser zukünftiges Handeln durch das Bewusstmachen gesellschaftlicher Phänomene positiv zu beeinflussen. Deshalb erklären wir uns solidarisch mit den Bestrebungen der Klimabewegung."