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"Zeit ist so schützenswert" – Kunst studieren bei Experten des Nichtstuns

Von Hannah Winkelbauer, 21. März 2016, 00:04 Uhr
"Zeit ist so schützenswert" – Kunst studieren bei Experten des Nichtstuns
Ali Janka (l.) und Tobias Urban vor dem aktuellen "Artwork of the month", einem Wandgemälde der Studierenden Elisabeth Eiter und Twana Kushnau Bild: hw

Die neuen Bildhauerei-Professoren der Kunstuni im OÖN-Interview.

Ali Janka und Tobias Urban von der Künstlergruppe Gelatin haben im vergangenen Herbst die Professur für "Bildhauerei – transmedialer Raum" an der Kunstuniversität Linz übernommen. Die OÖNachrichten haben mit ihnen über die Ansätze und Ziele ihrer Lehre gesprochen und darüber, warum aus Nichtstun die beste Kunst entsteht.

 

Warum sollten junge Leute heutzutage Kunst studieren?

Tobias Urban: Wenn du nicht anders kannst. Das war bei uns auch so. Wir waren diejenigen, die unfähig waren, sich in ein gewisses System quetschen zu lassen.

Ali Janka: Auf der Kunsthochschule hat man schon viele Freiheiten.

Was wollen Sie Ihre Studierenden lehren?

Janka: Wir machen viele Vorschläge, das wird gut angenommen. Auch wenn es für viele vielleicht ungewohnt ist, die direkt aus der Schule kommen. Urban: Ein genaues Thema vorzugeben, damit hätte ich Schwierigkeiten. Wenn du rauskommst aus der Blase, und die Kunsthochschule ist eine Blase, sagt dir auch keiner mehr, was du tun sollst.

Inwiefern gehen Sie von einem traditionellen Bildhauerei-Begriff aus?

Urban: Zuletzt haben die Studenten Werkzeugwägen gebaut, aber das darf man sich nicht so vorstellen, dass das ganz normale Werkzeugwägen waren. Da war zum Beispiel ein Einkaufswagen mit drübergenähtem Einhornkostüm dabei, ganz verschiedenste Dinge.

Janka: Wir arbeiten ja auch sehr spartenübergreifend. Urban: Wenn jemand ein Bild malen will, soll er ein Bild malen! Das aktuelle "Artwork of the month" ist auch ein Wandgemälde.

Die Studierenden "müssen" also bei Ihnen nichts Bestimmtes tun?

Janka: Die große Ressource, die beim Studium und für Künstler im Allgemeinen enorm wichtig ist, ist Zeit. Zeit ist so schützenswert.

Urban: An die Wand starren ist total wichtig! Dinge entstehen aus Langeweile. Wenn nicht ständig etwas um einen herum ist, fängt man an, etwas zu machen. Janka: Nichtstun ist auch total schwierig.

Wo liegt der Unterschied zwischen Kunst machen und Kunst lehren?

Urban: Beim Lehren ist man gezwungen, Sachen auszuformulieren, mit denen man im Kunstmachen konfrontiert ist und sich über manches selbst klarer zu werden.

Janka: Man macht das ja in erster Linie, um selbst etwas zu lernen. Es ist ja ein Austausch von Wissen.

 

Ausstellung: Morgen wird eine von Bildhauerei-Studierenden organisierte Ausstellung mit dem Titel "Draußen ist drinnen" eröffnet. Bei einer Tombola gibt es Werke von Gelatin zu gewinnen. Los-Preis: 2,50 Euro. Eröffnung: 22. 3., 19 Uhr, Kunstuni-Galerie, Hauptplatz 8,Linz, Ausstellung bis 7. 4.

 

Über die Künstlergruppe

Gelatin besteht aus vier Künstlern, die sich 1978 als Kinder in einem Sommercamp kennenlernten. Ihre Werke wurden bisher u. a. bei der Moskau Biennale, im Centre Pompidou in Paris, im Wiener 21er-Haus und im Kunsthaus Bregenz gezeigt. 2001 bespielten sie den österreichischen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Aktuell planen sie eine Ausstellung in New York.

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