Arbeitsräume neu zu denken ist mehr als ein Trend
"Es geht um Nachhaltigkeit, optimiertes Arbeiten und kreativen Freiraum – gerade wenn man sich vor Augen führt, wie viel Zeit wir an unserem Arbeitsplatz verbringen", sagt Margot Schatzl von der Österreichischen Möbelindustrie.
Es sind in der Regel nach wie vor acht Stunden, etwa ein Drittel des Tages, die der Mensch an seinem Arbeitsplatz verbringt. Ungefähr ein weiteres Drittel davon schläft er. Insofern hält er sich sogar für die Hälfte seines bewussten Erlebens an seiner Werkstätte auf. Der Tenor ist daher: Der Arbeitsraum muss als aktiver Lebensraum aufgefasst werden.
Arbeitsweise und Arbeitsabläufe spielen eine wichtige Rolle
Ein nachhaltiges Verständnis vom Arbeitsplatz umfasst zunächst ganz allgemeine Bedingungen: Direktes Sonnenlicht fördert die Entspannung und reduziert somit Stress. Die Raumtemperatur sollte in einem Bereich zwischen 21 ?C und 23 ?C liegen, um ein arbeitsförderndes Klima zu schaffen. Pflanzen sind im Büro nicht nur hübsch anzuschauen, sondern streuen auch Schallwellen und minimieren damit den akustischen Lärm.
Doch gerade auch die Arbeitsweise und Arbeitsabläufe unterstützende Innenausstattung spielt eine entscheidende Rolle. Heute gibt es Unternehmen, die ihre Büros nach der alten Feng-Shui-Tradition einrichten, ganze Arbeitsplätze mit Holz verkleiden, da der Werkstoff eine beruhigende Wirkung versprüht, oder ergonomische und aktivitätsfördernde Möbel in ihre Räumlichkeiten integrieren.
Welches Konzept passt zu welchen Anforderungen?
An vielen Arbeitsplätzen benötigen Mitarbeiter heutzutage gesonderte Rückzugsräume, um sich kreativ austauschen zu können. Diese sind allerdings nicht nur wichtig, damit die einen in ihrer Kreativität gefördert werden, sondern damit der andere Teil der Belegschaft auch konzentriert arbeiten kann.
Dennoch wird ein Raum nicht einfach durch sein schlichtes Vorhandensein zu einem Konferenzraum. Das Mobiliar muss auch dazu einladen und darüber hinaus Diskussionen sowie Aktivität fördern. Für Konferenzsäle empfiehlt sich beispielsweise das Konzept der Tafelrunde mit großen Tischen, an denen man sich versammeln kann. Gerade die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern ist der häufigste Ausgangspunkt für kreative Lösungen. Für weite und offene Räume eignet sich die moderne Open-Workspace-Variante. Mitarbeiter suchen sich ihren individuellen Arbeitsort, können aber durch die Nähe zueinander auch zusammenarbeiten.
Geht es um die Ausstattung des typischen Schreibtischraums, sind die Anforderungen ganz andere. Auch hier soll der dynamische Charakter umgesetzt werden, allerdings steht konzentriertes Arbeiten im Vordergrund. Stufenlos elektronisch verstellbare Bürotische, die je nach Bedarf ein Arbeiten im Stehen und im Sitzen ermöglichen, sind beispielsweise Teil der Lösung.
Entscheidend ist neben einer bequemen Haltung auch Ruhe
Auch der Sitzkomfort in Form einer medizinisch ausgerichteten Sitzgelegenheit gehört zu einem ganzheitlichen Anspruch dazu. Integrierte Lordosenstützen etwa entlasten zusätzlich die Lendenwirbelsäule, entspannen die Haltung und wirken sich so positiv auf die Konzentration auf.
Österreichische Möbel-Experten haben für solche Situationen ein Schranksystem entwickelt, das mit einer perforierten Front und dahinter liegendem Akustikvlies ausgestattet ist. Auf diese Weise werden Umgebungsgeräusche geschluckt im ganzen Raum oder nur am persönlichen Arbeitsplatz. Denn auch am Schreibtisch lassen sich spezielle Trennwände installieren, die Geräusche im Büro fernhalten und die Akustik am eigenen Platz verbessern.
Neben dem Arbeitsplatz spielen auch die Räumlichkeiten für die Pausenphasen eine wichtige Rolle. Großzügige Lounge-Ecken ermöglichen eine relaxte Haltung und eine lockere Unterhaltung unter Kollegen – sie sorgen somit für optimale Entspannung und Regeneration. Zwischen modernen Arbeitsbänken, ergonomischen Sitzgelegenheiten und grünen Pflanzenanlagen sprießt der heutige kreative Arbeitsfluss der Gesellschaft.