Zahlreiche Zugausfälle bei den ÖBB: Kaputte Railjets bald einsatzbereit
WIEN. Den ÖBB fehlen ausgerechnet vor den Feiertagen Züge, mehrere Railjets sind defekt.
Es kommt zu Ausfällen, Verspätungen und dem Einsatz von altem Wagenmaterial - besonders auf der Südbahn. Doch damit soll Schluss sein. Am Mittwoch wurde ein Railjet fertig repariert, Donnerstag und Freitag sollen die nächsten folgen, versicherte Klaus Garstenauer, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG im Gespräch. "Wir sind gerüstet für das Weihnachtswochenende."
"Bis Weihnachten fahren unsere Railjets auch auf der Südstrecke wieder wie gewohnt", sagte der Vorstand. Die Probleme gab es seit dem Wintereinbruch Anfang Dezember. Da waren vier Railjets durch herabfallende Oberleitungen beschädigt worden. Ein bis zwei weitere der 60 Stück umfassenden Flotte sind wie sonst auch regelmäßig in Wartung. "Wir haben derzeit eine herausfordernde Situation, weil wir momentan zu wenig Züge haben. Ich entschuldige mich dafür bei all unseren Fahrgästen, die deswegen Verspätungen, Ersatzgarnituren und überlange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen", sagte Klaus Garstenauer, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG im Gespräch. "Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Railjets wieder flott zu bekommen", meinte der Vorstand. Das sei auch gelungen - die erste Garnitur war am Mittwoch bereits wieder auf der Strecke von Wien nach Lienz im Einsatz. "Die weiteren werden folgen und wir werden zum Weihnachtswochenende hin die Ersatzgarnituren auf der Südbahnstrecke wieder rausnehmen können", versprach der ÖBB-Vorstand.
Ersatzzüge genügten technischen Herausforderungen nicht
Während die Railjets auf der Westbahnstrecke weiter regulär unterwegs waren, mussten und müssen Passagiere auf der Südstrecke älteres Wagenmaterial oder gar S-Bahngarnituren in Kauf nehmen. Diese Ersatzzüge genügen den technischen Anforderungen der Westbahnstrecke an einigen Stellen nicht, weshalb sie auf der Südstrecke eingesetzt werden, rechtfertigte Garstenauer. Er verwies darauf, dass der Bahn acht Railjets der neuen Generation fehlen, die im zweiten Halbjahr 2023 bereits geliefert hätten werden sollen. "Sie werden ab April in Einsatz gehen und bis zur Jahresmitte werden wir hochfahren damit, das wird uns dann die Situation ein Stück weit erleichtern", kündigte der ÖBB-Vorstand an.
Für den starken Reiseverkehr über die Feiertage werde die Bahn alle verfügbaren Züge und Wagen im Einsatz haben und können damit auf der stark nachgefragten West- und Südstrecke ein Zusatzangebot von 32.000 Sitzplätzen anbieten, sagte Garstenauer. "Wir werden alles tun, um jeden an sein Ziel zu bekommen", versicherte er. Auf der Weststrecke bleiben jedoch noch einzelne Schnell-Züge (D-Züge, die als Entlastung vor oder nach den Railjets fahren) und Wochenend-Verbindungen bis nach den Weihnachtsferien eingestellt. Und auch in der Ostregion werden weiterhin einige Züge mit weniger Wagen geführt, kündigte Garstenauer an.
"Der Fahrplan ist fahrbar"
Gerhard Tauchner von der Eisenbahnergewerkschaft Vida sprach zuletzt von einem Managementfehler. Die ÖBB seien auf die Taktverdichtungen mit dem letzten Fahrplanwechsel am 10. Dezember schlicht nicht vorbereitet gewesen. Dem hielt Garstenauer dagegen. "Der Fahrplan ist fahrbar", sagte er. Das gehe mit den bestehenden Zügen und den Reserven. "Was wir derzeit erleben, ist leider eine Häufung von Schadensfällen. Das reicht von externen Verursachern über Lieferkettenproblemen bei Ersatzteilen und natürlich auch Lieferverzögerungen. Also dass wir hier auch hier eine Situation haben, wo zu wenig Züge einsetzbar sind", sagte Garstenauer. Es werde intensiv daran gearbeitet, diesen Rückstau abzuarbeiten, sobald das erledigt ist, "dann ist der Fahrplan natürlich fahrbar".
Gewerkschafter Tauchner hatte sich für ein Ausdünnen der Fahrpläne ausgesprochen, um zumindest die Zuverlässigkeit der Züge zu erhöhen. Die ÖBB habe das analysiert und in der jetzigen Ausnahmesituation sei es "besser für die Fahrgäste und für die Kapazität, wenn wir die bestehenden Züge mit weniger Waggons fahren, als dass wir ganze Leistungen planmäßig ausfallen lassen", sagte Garstenauer. Er selbst war schon von Ersatzzügen betroffen und ist auch schon mit einem Cityjet nach Klagenfurt gefahren. Dort gibt es keine 1.- und keine Business-Klasse, "also das ist nichts, was wir jetzt besonders anpreisen würden. Aber es ist besser, als nicht zu fahren", meinte er.
Nachdem die ÖBB gerade fleißig neues Material bestellt, hat man hier einfach Pech gehabt und zur falschen Zeit solche Schäden zu verkraften.
Manche sollten mal den Genuss sich gönnen mit der DB zu fahren, dann weiß man wie gut die ÖBB wirklich ist auch unter solchen ärgerlichen Bedingungen
Wäre interessant zu wissen, welche der hier Schimpfenden die ÖBB benutzen ?
Die Ausdünnung von Personal die den Fahrbetrieb aufrecht erhalten wirkt sich nunmehr spürbar aus. Weiters ist ein Ausfall von Wagenmaterial (Railjet) durch Beschädigung auf Grund Witterungseinflüsse eine Tatsache. Es ist aber genug älteres nutzbares Wagenmaterial vorhanden, nur nicht an der richtigen Stelle.
Flexibilität, Organisation und Kundenorientierung war noch nie ein Merkmal der ÖBB.
Wurde Wagenmaterial von der ÖBB nicht auch im großen Stil verkauft?
Ja, aber schon unter den Vorgängerregierungen. Unter der von Ihnen so verhassten Ministerin Gewessler kein einziger!
Floh1982
Selbstverständlich verkauft die ÖBB auch unter Gewessler ständig rollendes Material.
Sie sollten lieber recherchieren anstatt Aussagen zu verbreiten die mit einem einzigen Klick widerlegbar sind.
Ich frage mich, warum Autofahrer am meisten über die ÖBB schimpfen ?
Ev. dass sie sich für ihr rücksichtsloses Verhalten noch irgendwie rausreden können ?
im Fernverkehr eine Pünktlichkeit von nur 75 %.
Wobei ausgefallene Züge als pünktlich gewertet werden, ebenso gilt eine Ankunft 5:30 min nach Plan immer noch als pünklich obwohl diese Verspätung so gut wie sicher den verpassten Anschluss bedeutet.
Ständig ausgefallene RJX-Halbzüge.
teilweise extreme Preiserhöhungen beim Nightjet obwohl bei denen 2 Stunden und mehr Verspätung an der Tagesordnung sind.
Die Performance der ÖBB hat sich seit Einführung des Klimatickets extrem verschlechtert.
Danke Frau Gewessler (GRÜNE).
Was kann bitte Ministerin Gewessler dafür, dass unter früheren Regierungen zu wenig ins Wagenmaterial investiert wurde? Seit Gewessler im Amt ist, würden bereits 300 neue Züge bestellt, das sind Rekordinvestitionen! Nur leider stehen neue Züge nicht zum Kauf im Supermarkt bereit, von der Bestellung bis zur Zulassung dauert es mittlerweile bis zu 5 Jahre. Vorgänger Norbert Hofer (FPÖ) hat sich eben lieber mit Dummheiten wie Tempo 150 auf Autobahnen beschäftigt, statt mit Investitionen in die Bahn. Diese Versäumnisse spüren wir jetzt. Ihr Posting fällt somit in die Kategorie "ich habe zwar keine Ahnung, aber reiße groß die Pappen auf!"
Floh1982
Natürlich fallen die ÖFFIS in den unmittelbaren Verantwortungsbereich von Gewessler (GRÜNE).
Dazu gehören auch die extremen Performanceprobleme bei der Bahn.
Sie lässt sich ja auch für das Klimaticket ausgiebig feiern. Obwohl sie die Beantwortung der entscheidenden Frage - wie viele Menschen sind aufgrund des Klimatickets auf ÖFFIS umgestiegen - offen lässt.
FLOH1982
Für uns als Landbewohner wäre Tempo 150 überhaupt keine Dummheit - ganz im Gegenteil!
Für dich als verwöhnter Stadinger mit Öffis in alle Richtungen zu jeder Zeit vor der Haustüre, der somit nie auf eine Autobahn muss, allerdings schon.
Zur info: Es profitieren Leute sowohl von Tempo 150, als auch von neuen Zuggarnituren. Beides wäre somit wichtig!
Gewessler kann aber nix dafür, dass wir vor ein paar Wochen intensive Schneefälle hatten und Züge durch Baumwurf und Oberleitungsschäden beschädigt wurden. Dass diese (zu unserer eigenen Sicherheit) in der Werkstätte stehen und repariert werden müssen, ist nun einmal die logische Folge.
Würden Sie mit einem beschädigten Auto herumkurven? Noch dazu mit hohen Geschwindigkeiten?
Herr Rohrauer
die Zugausfälle gabs auch schon vor dem Schneefall.
Nur war halt nix in der Zeitung zu lesen.
Schon seit dem Frühjahr liegt die Performance im Fernverkehr bei nur 75 %.
Schon das ganze Jahr fallen tagtäglich Pendlerzüge aus - vornehmlich im Osten Österreichs rund um Wien. Ganze Linien stehen still weil ein Fahrdienstleiter krank ist.... .
An: betterthan...
Und was hat das mit Frau Gewessler zu tun? Die Züge, die jetzt fahren, wurden lange vor Gewesslers Amtsantritt bestellt.
Wenn man ihr das Klimaticket anlastet: ja, das steigerte die Fahrgastzahlen beträchtlich. Warum? Weil frühere Regierungen jede Menge Straßen bauten und die Bahn regelrecht aushungerten.
Herr Rohrauer
die Frau Gewessler ist 4 Jahre im Amt.
Es war also genug Zeit, die Schlagkraft zu erhöhen.
Doch das Gegenteil ist fakt:
die ÖBB ist noch ausgedünnter als vor ihrem Antritt.
Sowohl im Personalbereich. Als auch im Hardwarebereich.
Es stimmt schon, die Performance im Fernverkehr ist katastrophal (und war es auch schon lange).
Der Fehler von Gewessler war, dass man eine bereits marode Infrastruktur durch die Einführung des Klimatickets aus politischen Gründen noch weiter belastet hat. Als Resultat hat man zwar eine Rekordzahl an Klimaticketbesitzern, aber wirklich vom Auto auf Öffis umgestiegen sind sicher die wenigsten. Die allermeisten hatten bereits vorher eine Jahreskarte, und haben halt jetzt eine billigere Jahreskarte.
Viel schwerwiegender sind aber die Fehler der FPÖ-Verkehrsminister davor, die es völlig verabsäumt haben die Bahn auf Vordermann zu bringen, ja vielmehr dagegen gearbeitet haben. Das rächt sich jetzt halt und es wird noch Jahre dauern bis dieser Umstand behoben ist (und noch Jahrzehnte wenn wir wieder mit FPÖ-Unfähigkeit gestraft werden...)
Wiesi87
Gewessler ist nun seit 4 Jahren im Amt.
In diesen 4 Jahren hat Gewessler viel zur Verschlechterung der Infrastruktur im Individualverkehr getan.
Was hat sie zur Performanceverbesserung der Öffis getan?
Nichts.
Und das ist das Problem.
Welche Maßnahmen zur Performanceverschlechterung im Individualverkehr wurden getroffen?
Maßnahmen bzgl. Performanceverbesserung wurden in die Wege geleitetet, beispielsweise der Ankauf von neuem Rollmaterial. Außerdem die Neuaufstellung im Nachtreiseverkehr (Nightjet). Aber das dauert halt alles, Züge gibts eben nicht im Supermarkt zu kaufen, da hat man jahrelange Wartezeit.
Wiesi
bevor das alles da ist hat Gewessler den Menschen das Autofahren im Land nicht nur verteuert, nein besonders rund um Wien wird das Autofahren immer mehr zum Spießroutenlauf für die Menschen im Land.
Der Kluge schafft halt zuerst Möglichkeiten bevor er das zu Ersetzende verbietet / verunmöglicht.
Fakt ist: für die langjährigen ÖBB Stammkunden hat sich die Situation extrem verschlechtert.
Grüne Pipilangstumpfpolitik halt - die wie könnte es auch anders sein - an der Realität gnadenlos scheitert.
Was hat Fr. Gewessler verbrochen, dass rund um Wien das Autofahren zum Spießrutenlauf wird ?
Wenn sie jetzt wieder auf verhinderte Autobahnen zu sprechen kommen, sollten sie mal überlegen ob die beiden neuen Parallelbrücken der VOEST-Brücke in Linz das gebracht haben, was überall versprochen wurde.
Das Gleiche werden sie sehen wenn der neue A7 Knoten Auhof oder der Westring fertig ist. Verbessern wird sich beim Verkehr genau GAR NICHTS ! Stauen wird es vielleicht dann zwei Kilometer weiter weg.
Better ...
Ihnen wäre es lieber die Bahnen sind pünktlich, aber niemand sitzt drinnen, gell ?
Vermutlich sind sie einer, der niemals mit der Bahn fährt, aber schimpft wie ein Rohrspatz !
schubbi,
wäre die Bahn pünktlicher würde ich wieder deutlich öfter in einem Zug der ÖBB sitzen.
So aber bleibts beider Verlagerung vieler Kilometer zurück in den Diesel.
letztes Jahr 30.000 km, heuer ca. 18.000 km.
Wie man weiß, ist Suders Haupttätigkeit ja 24/7 besserwisserisches, negatives Posten - wieso sie diese "im Umherziehen" ausüben muss, bleibt schleierhaft...
Genauso hab ich mir das gedacht. Oder suchen sie doch nur nach einer Ausrede für ihr egoistisches Verhalten ?
Warum würden sie „wieder“ mit der Bahn fahren ? Haben sie es jemals gemacht ?
Wirklich, die hier am meisten schimpfen, sind diejenigen die nie mit der Bahn fahren
Schwache Leistung der ÖBB.