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Wie Mühlviertler Wissen Gentests verbessern soll

14. August 2019, 00:04 Uhr
Wie Mühlviertler Wissen Gentests verbessern soll
Bioinformatiker Johannes Palme, Platomics-Gründer und -Chef Albert Kriegner sowie Marketingleiter Martin Lorenz (v. l. n. r.) Bild: Platomics

ROHRBACH/WIEN. Start-up tüftelt an digitaler Plattform zur Analyse genetischer Daten.

Gentests dienen dazu, das Erbgut eines Menschen zu untersuchen, um Erkrankungen abzuschätzen oder Ursachen für Krankheiten zu bestimmen. Hohe Kosten erschweren die breite Anwendung im medizinischen Alltag derzeit aber noch.

Die gebürtigen Mühlviertler Albert Kriegner und Martin Lorenz wollen dieses Problem lösen. Kriegner ist Chef des Wiener Start-ups Platomics, Lorenz fungiert als Marketingleiter. Herzstück der 2014 als Spin-off des Austrian Institute of Technology gegründeten Firma ist eine digitale Plattform, auf der genetische Daten gespeichert, analysiert und interpretiert werden. Diese Daten stammen von Gentests der Patienten.

Daten helfen bei der Diagnose

"Wir ersetzen nicht die Tests im Labor oder nehmen dem Arzt die Diagnose ab, helfen aber bei der Entscheidungsfindung", sagt Kriegner. Bei der Analyse fallen enorme Datenmengen an. Je mehr Daten in die Plattform einfließen, desto besser sei es, sagt Kriegner.

Mediziner könnten von den Ergebnissen früherer Gentests oder anderer Kollegen profitieren. Dadurch könne man Krankheiten rascher erkennen, Diagnosen und Therapien verbessern und Kosten sparen. Mehrere Spitäler in Österreich nutzen eine Testversion der Plattform bereits, sagt Marketingchef Lorenz. Noch heuer im Herbst soll eine marktreife Version erscheinen. Rückenwind erhofft sich das 20 Mitarbeiter große Start-up auch von der jüngsten Finanzierungsrunde, bei der an die zwei Millionen Euro von internationalen Investoren flossen.

Geld wollen die Mühlviertler pro durchgeführtem Test verdienen. Je nach Aufwand der Analyse wird eine Servicepauschale für Ärzte oder Krankenhäuser fällig. Für einen Gentest sind in der Branche teils bis zu 7000 Euro zu bezahlen. Kriegner schweben wesentlich niedrigere Preise vor, weil die Zahl der Tests und die Menge der Daten künftig zunehmen werde.

Datenschutz habe beim Start-up höchste Priorität, sagt Lorenz. Um Gentests analysieren zu können, bedürfe es der Zustimmung von Arzt und Patient. Der Patient könne jederzeit sehen, wozu seine Daten genutzt werden. (rom)

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3  Kommentare
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decordoba (3.803 Kommentare)
am 14.08.2019 06:26

Was diese Herrn vorhaben, gibt es schon. In den USA gibt es mehrere Gentest-Firmen, welche DNA-Analysen durchführen und die Ergebnisse auswerten. Es geht da vorwiegend um die Ähnlichkeit in der DNA des Probanden mit anderen Völkern. Aber sie können auch medizinische Zusammenhänge und Erbkrankheiten auswerten. Allerdings ist es in den meisten europäischen Staaten per Gesetz verboten, den Testpersonen die medizinischen Zusammenhänge mitzuteilen.
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Die Firma 23andME verlangt pro Test etwa 150 Euro + 50 Euro Versandkosten. Sie erlauben, die Rohdaten aus dem Test herunterzuladen. Diese kann man mit Programmen aus dem Internet auswerten, um Erbkrankheiten festzustellen. Mir wäre eine professionelle Auswertung lieber. Allerdings muss man in Österreich zu einem Facharzt gehen, der diese Daten auswertet. Dieser ist vom Patienten selber zu bezahlen.
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Ich habe diesen DNA-Test schon gemacht.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 14.08.2019 06:47

Der Preis ist nicht für alle Länder gleich. Auf der englischen Anmelde-Seite kann sich ein Österreicher nicht anmelden, aber es gibt eine Version, die Österreichern zugänglich ist.
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https://www.23andme.com/en-eu/

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Platomics (1 Kommentare)
am 19.08.2019 08:01

Vielen Dank für das Feedback. Unsere Herausforderung ist es, eine digitale Infrastruktur aufzubauen und Labore und Ärzte zu unterstützen, klinische belastbare Entscheidungen, wie z.B. Auswahl der richtigen Chemotherapie, zu treffen. Im Gegensatz zu den von Ihnen angeführten sog. "Live Style" Tests ist unser Produkt nach ISO13485, also nach den Gesichtspunkten eines Medizinproduktes, entwickelt.
Durch die europäische Medizinproduktverordnung IVDR ist ab Mitte 2022 genetisches Testen neu reguliert. Das führt dazu, dass ein Großteil der aktuell verwendeten Tests nicht mehr für die medizinische Verwendung zugelassen sein wird. Dies trifft vor allem europäische Labore und Krankenhäuser, die im Vergleich zu den amerikanischen "Großlaboren” nicht mithalten können und verdrängt werden. Hier hilft Platomics, genetisches Testen sicherer, besser und billiger zu machen.

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