Tiefgarage, Garten, Lift: Das lässt die Betriebskosten steigen
LINZ. Die Betriebskosten in Oberösterreich liegen laut Mietervereinigung zwischen 1,80 Euro pro Quadratmeter pro Monat und 2,50 Euro. Ein Drittel der Kosten entfällt auf Gebühren, der Großteil resultiert aus Wartungen.
Tiefgaragen statt Parkplätze, Gemeinschafts-Spielplätze und Grünanlagen, strengere Brandschutzvorrichtungen und das über eine Ö-Norm vorgeschriebene "Pickerl" für die Immobilie: All diese "Errungenschaften" sind vergleichsweise junge Faktoren, die sich als Treiber für die Betriebskosten herausstellen, sagt Nicole Hager-Wildenrotter, Geschäftsführerin der Oberösterreichischen Mietervereinigung.
Die Betriebskosten in Oberösterreich liegen laut Mietervereinigung zwischen 1,80 Euro pro Quadratmeter pro Monat und 2,50 Euro. "Ab 2,20 Euro würde ich genauer hinschauen. Das ist schon ein hoher Wert", so Hager-Wildenrotter. Mit diesen Werten liegt Oberösterreich unter dem Österreichdurchschnitt. Salzburg und Wien sind laut Statistik Austria die Spitzenreiter.
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Für ein Drittel der Betriebskosten ist die öffentliche Hand verantwortlich. Das sind zu einem größeren Anteil die Gebühren für Wasser, Kanal und die Müllentsorgung, zu geringeren Anteilen die Grundsteuer. "Die Kommunen sind nicht der Preistreiber", sagt Hager-Wildenrotter.
Detaillierte gesammelte Daten etwa über die Kanalgebühren in den Gemeinden gibt es nicht, heißt es im Gemeindebund. "Hier ist der Spielraum eng. Ausreißer müsste man lange suchen", sagt Franz Flötzinger vom Gemeindebund. Rascher steigt jener Teil der Betriebskosten, der im weitesten Sinn wartungs- und technikgetrieben ist.
Eine Liftanlage im Haus bedeutet zwangsläufig eine höhere monatliche Belastung. So werden heutzutage auch zweigeschoßige Häuser mit Lift ausgestattet. Dazu kommen etwa Brandschutzeinrichtungen. "Da kann die jährliche Überprüfung und Wartung schon 4000 bis 5000 Euro ausmachen", sagt die Mietrechtsexpertin. Dazu kommen die Wartung von Kohlendioxid-Warnanlagen in Tiefgaragen, die Garagenlüftung und die Wartung des Tores.
So gibt es seit 2012 eine Ö-Norm, die quasi ein "Pickerl" für die Immobilie bedeutet – und den Hausbesitzer bei herunterfallenden Fassadentafeln oder Brüstungen haftungsfrei stellt. "Diese Sicherheitsprüfung wird seit zwei, drei Jahren auch vermehrt durchgeführt", so Hager-Wildenrotter. Auch die Pflege von Gemeinschaftsanlagen und der Winterdienst kosten. "Hier gibt es in ländlichen Bereichen vereinzelt wenige Anbieter – auch das macht es teurer", sagt die Interessentenvertreterin der Mieter.
Alte Abrechnungen ansehen
Einige Male pro Woche würde ihr Team auch Mieter beraten, die mit höheren Betriebskosten konfrontiert sind als avisiert. "Wenn schon die Nettomiete relativ hoch ist, wird dort vereinzelt mit zu niedrigen Werten agiert", warnt die Mieterschützerin. Ihr Rat: sich eine Abrechnung zeigen lassen.
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Eine äussere Sichtprüfung und Kontrolle des Lifts wird oft mit Kosten von 50-500 Euro Monatlich verrechnet. Dieser Überprüfung kann jeder mündige Mieter übernehmen und könnte bei geringem Entgeld durchgeführt werden. Da muss nicht gleich der Attensam extra kommen.
http//www:aufzugswaerter.at
"Dieser Überprüfung kann jeder mündige Mieter übernehmen und könnte bei geringem Entgeld durchgeführt werden."
Sehr schlau, Herr Till Eulenspiegel / Alcea / Fortunatus.
Dann kann der Elektriker nächstes Mal bei Ihnen auch gleich die ärztliche Behandlung übernehmen. Oder der Fliesenleger den Gasherd reparieren.
Sie haben recht - Ausbildung wird völlig überbewertet.
Und über moderne Entrauchungsanlagen ist man spätestens in dem Moment froh, wenn es einmal brennt. Die halten den Schaden schon viel geringer.
Also, ich persönlich glaube, dass es in Tiefgaragen vor allem Warnanlagen für Kohlenmonoxid (CO) gibt! Kohlendioxid ist zwar im Moment sehr verrufen und wirkt auch erstickend, ist aber zumindest nicht giftig. Nicht so wie CO.
Hmmm?
Sorry aber die besagte Norm ist lediglich eine Norm das heißt Empfehlung und nicht Gesetz. Die Genossenschaften machen es um ihr eigenes Risiko zu mindern und zahlen tut's der Mieter. Für einen Hausmeister zahlen wir im Jahr gut 4000€ gesehen hab ich noch nie einen.
Alleswirdgut, wenn der Immobilienbesitzer nicht nach Norm baut, so wird er im Falle des Falles in Grund und Boden geklagt.
Ergebnis: er ist gezwungen, auf aktuellstem Stand der Technik zu bauen.
Schwachsinn! Nach Norm zu bauen wäre nochmal um 40%teurer. Es geht um Üblichkeiten. Dann müsste er auch alle Richtlinien einhalten. Sorry das passiert so nicht. Außerdem handelt es sich hier um eine Norm zur Bewertung und Instandhaltung von Immobilien.
Eine normgemäße Ausführung ist in vielen Fällen nicht nur Stand der Technik und damit für einen professionellen Bauträger eine indirekte Verpflichtung, sondern auch für Versicherungen und Förderungen nötig.
Nicht normgemäß ausgeführte und abgedichtete Fenster sind beispielsweise eindeutig ein Mangel.
So ist es, spoe. Mit dem Fenster haben Sie ein gutes Beispiel gebracht.
Wenn Sie in Ihrem Eigenheim Ihre Fensterstöcke so wie früher geschraubt und geschäumt einbauen ist das billig.
Und für Sie als Eigenheimbesitzer vermutlich ausreichend. Wenn Sie brav lüften, dann werden Sie auch kein Schimmelproblem haben. Und die Paar Euro für das Mehr an Heizkosten werden Sie aufbringen können.
Wollen Sie eine Förderung beanspruchen, oder sind Sie ein gewerblicher Vermieter, so müssen Sie beim Fenstereinbau mit Blindstock und Co das volle (mit Mehrkosten verbundene) Programm erfüllen.
Lüftet der Mieter nicht und bekommt deswegen Schimmel in den Raum , dann ist der nicht nach Stand der Technik vorgenommene Einbau des Fensters das Problem.
Alleswirdgut, Sie schreiben Unsinn. Sorry.
Wenn Sie als Eigenheimbesitzer nicht normgerecht bauen, dann ist es Ihre Sache, Ihr Risiko.
Wenn Sie als gewerblicher Vermieter nicht normgerecht bauen, dann haben Sie rechtliche Probleme auf vielen Ebenen.
all diese Errungenschaften erhöhen nicht nur die Wartungskosten, sondern im wesentlichen auch die "Herstellkosten". Diese Behördenauflagen verteuern also sehr wohl die Mieten, denn der Errichter muss es ja vorher bezahlen und will es dann über eine bestimmte Mietrendite wieder zurück.
Also im gestrigen Artikel nachrichten.at/nachrichten/spezial/hohe-mieten-teurer-grund-wird-wohnen-zum-luxus;art194059,3124528
wurde geschrieben, dass die Mieten inklusive Betriebskosten auf 7,15 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2017 gestiegen sind.
Wenn man also € 2,00 als Betriebskosten abzieht so Kostet die Miete € 5,15 pro Quadratmeter im Durchschnitt.
Miete für eine 70m² Wohnung Euro 360,50 und das ist vielen zu viel?????? weil......?
lieber jamei, schönen guten Morgen!
weil für den STart der Kampagne eine Neiddebatte hilfreich war?!
betterthantherest - gleichfalls Guten Morgen...
Neiddebatte? aber geh so etwas kennen doch manche gar nie nicht - oder?
Die bekommst du über die Genossenschaft auch in Linz in gewissen Vierteln (Bindermichl, Kleinmünchen z.B.) zu diesem Preis. Und wie schon viele Vorposter gesagt haben, sieht die Wohnung auch innen dementsprechend aus. Muss man dann hald für sich persönlich entscheiden.
Die Mieter werden auch schön schauen, was es kostet, wenn die technischen Voraussetzungen für das Laden von E-Autos in Tiefgaragen vorgeschrieben werden.
Was kostet es denn?
Sehr geehrter Herr Alleswisser, die Vorgaben dafür sind gerade in Ausarbeitung. Wenn sie fertig sind, kann man auch die Kosten abschätzen.
Fest steht schon jetzt: es wird zusätzlich kosten.
Das weißt du nicht?
Bitte Nick ändern.
So ist es, modernes Wohnen erhöht nicht nur die Betriebskosten, sondern auch die Gesamtinvestition beträchtlich. Tiefgarage, Aufzug, Wohnraumlüftung, automatische Jalousien, hochwertige Materialien wie große Glasflächen und viel Edelstahl.
Und das wiederum erhöht die Kaufsumme bzw. monatliche Nettomieten. Schnell ist die passende Verschwörungstheorie gefunden, um den Schuldigen auszumachen.
So ist es. Heute wird viel teurer gebaut weil die Mieter höhere Ansprüche haben.
Aber auch weil der Gesetzgeber es will - aus Energieeffizienzgründen, aus Sicherheitsgründen und aus ökologischen Gründen. Letztendlich zahlt der Mieter dafür, dass der Eigentümer viel Geld für Koordinatoren und anderem unproduktiven Personal zahlen muss sowie Gutachten und Bestätigungen diversester Ziviltechniker erstellen lassen muss.
Klar wird einem vom Gesetzgeber ja schon einiges vorgeschrieben, was extreme Kosten birgt.
Allein zB Barrierefreiheit-Gesetz: bei einem Gebäude mit mehr als 2 Geschossen ist zwingend ein Aufzug einzubauen, der alle Geschosse, auch Keller und Garage anfährt (ausgenommen Häuser mit bloß 1 Wohneinheit, Einfamilienhäuser und Reihenhäuser.)
(Was ist da übrigens bei Brand vorgesehen?)
Weiters ist der Aufzug barrierefrei auszuführen. Das heißt, eine bestimmte Kabinengröße darf nicht unterschritten werden, sodass ein Wenden mit dem Rollstuhl im Aufzug möglich ist. Die meisten bestehenden Aufzüge erfüllen diese Größe nicht. Ein nachträglicher Einbau eines Aufzuges in ein bestehendes Stiegenhaus wird nur in wenigen Fällen möglich sein.
Dass das alles unheimlich viel Geld kostet, liegt auf der Hand... und der Vermieter wird sich auch irgendwo die Kosten wieder holen müssen. Also kein Wunder wenn die Preise exorbitant steigen...