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Schwächelnde Konjunktur hinterlässt heuer Spuren auf dem Arbeitsmarkt

Von Martin Roithner, 03. Jänner 2020, 00:04 Uhr
(Symbolfoto) Bild: Lauber

LINZ/WIEN. Trotz Rekordbeschäftigung wird die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit drei Jahren steigen.

Das Jahr 2020 beginnt für den Arbeitsmarkt mit einer guten und einer schlechten Nachricht: Obwohl so viele Menschen wie noch nie einer Beschäftigung nachgehen, wird die Arbeitslosigkeit heuer zulegen – und zwar erstmals seit drei Jahren. Grund dafür ist vor allem die sich eintrübende Konjunktur, wie das AMS gestern, Donnerstag, mitteilte.

Bundesweit dürfte die Zahl der Arbeitslosen leicht um "5000 bis 10.000 Menschen" steigen, sagt AMS-Chef Johannes Kopf. Das schwächere Beschäftigungswachstum werde das weiter steigende Arbeitskräfteangebot nicht ausgleichen können. Damit erreiche man wieder das Niveau von 2013. Seit 2017 ging die Arbeitslosenrate in Österreich zurück, davor war sie fünf Jahre gestiegen.

Oberösterreichs Arbeitsmarkt wird dem österreichweiten Trend folgen. "Wenn es so bleibt, rechnen wir für heuer mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosen, aber auch der Beschäftigten", sagt Iris Schmidt, stellvertretende AMS-Chefin in Oberösterreich. Ein Indikator seien die Leasingkräfte, wo es im Dezember mehr offene Stellen, aber auch mehr Arbeitslose gab. Viel hänge vom politischen Umfeld ab, sagt Schmidt. Einige Betriebe in Oberösterreich agierten schon seit Herbst vorsichtiger.

In Summe gesehen sei 2019 aber ein gutes Jahr für den heimischen Arbeitsmarkt gewesen, betonen Kopf und Schmidt. Zuletzt gab es 3,763 Millionen unselbstständig Beschäftigte. Die Arbeitslosigkeit sank im Vorjahr in allen Bundesländern (siehe Grafik). Mit 4,8 Prozent wies Oberösterreich nach Tirol (4,5) und Salzburg (4,6) die niedrigste Arbeitslosenquote auf. Österreichweit sank die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 4,6 Prozent auf 363.287.

Oberösterreich verzeichnete laut AMS in allen Altersgruppen einen Rückgang der Arbeitslosigkeit – mit Ausnahme der über 55-Jährigen. "Für diese Gruppe könnte es heuer auch schwierig werden", prognostiziert Schmidt. Dies liege aber nicht nur am Alter, sondern häufig auch an gesundheitlichen Gründen. Zwischen 50 und 54 Jahren seien Unternehmen eher gewillt, länger mit Mitarbeitern zu planen.

Halbe Million zusätzliche Jobs

Um Arbeitslose rascher in Beschäftigung zu bringen, sollen heuer 230 Millionen Euro in die Arbeitsmarktpolitik in Oberösterreich fließen. Das kündigte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner an. Ein Fokus werde auf Digitalisierung liegen, so Achleitner.

"Eine nachlassende Dynamik" auf dem Arbeitsmarkt erwartet der Unternehmensberater EY – sowohl in der Eurozone als auch in Österreich. Vor allem in der heimischen Industrie sei die Situation angespannt: Handelskonflikte, die schwächelnde chinesische Konjunktur und technologische Umbrüche lösten Unsicherheiten aus.

Wie das AMS rechnet auch EY für heuer mit einer Zunahme der Beschäftigtenzahlen. 2019 seien in der Eurozone etwa 1,8 Millionen zusätzliche Jobs entstanden, davon 50.000 in Österreich. Seit 2007 wurden hierzulande rund 525.000 zusätzliche Jobs geschaffen. Mehr waren es nur in Deutschland (5 Millionen), Frankreich (1,4) und in den Niederlanden (600.000). Der Anstieg ist auch in Oberösterreich zu erkennen: Gab es 1995 noch 515.181 Jobs, waren es 2018 666.000.

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Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner

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2  Kommentare
2  Kommentare
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thukydides (1.204 Kommentare)
am 03.01.2020 11:12

Nun, schlechte Nachricht. Der Niedriglohnsektor wurde etwas größer, sei es in Teilzeit, sei es in den schlecht bezahlten Branchen.

Aus Sicht OÖ ist das ja gewollt, FPÖVP wollen die Lohnsklaven ohnehin besser kontrollieren, und das geht über den immer schärfer werdenden ökonomischen Druck am besten. Da kann man die Menschen viel bessern an der Leine führen.

Und auf Bundesebene wurde dies während FPÖVP ebenfalls schon gemacht, und ist im neuen Regierungsprogramm natürlich auch eine ÖVP Linie.

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gent (3.909 Kommentare)
am 03.01.2020 11:22

Sie können einem leid tun!

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