Lehrer fühlen sich nicht auf neues Fach vorbereitet
LINZ. Seit einem Jahr wird "Digitale Grundbildung" als eigenes Schulfach unterrichtet.
Seit 2022 ist "Digitale Grundbildung" als eigenständiges Fach Teil des verpflichtenden Lehrplans an Mittelschulen und der AHS-Unterstufe. Schülern soll dabei eine Orientierungshilfe in einer immer stärker digitalisierten Welt geboten werden.
Dass viele Lehrkräfte diese auch gebrauchen könnten, zeigt eine Studie der JKU, die 800 Lehrkräfte mit Erfahrung in "Digitaler Grundbildung" befragt hat. 673 davon haben an das Team von Studienautorin Carina Hörmann rückgemeldet.
Mehr als die Hälfte der befragten Lehrkräfte, die das Fach bisher unterrichtet haben, fühlt sich nicht ausreichend vorbereitet auf den neuen Pflichtgegenstand. 55,8 Prozent der Lehrkräfte schätzen ihr eigenes Wissen rund um Algorithmen und Programmierung als "Befriedigend" bis "Nicht genügend" ein. Hörmann sagt dazu: "Das ist nicht überraschend und vor allem nicht die Schuld der Lehrenden."
Begehrte Ausbildungsplätze
Denn 90 Prozent der Teilnehmer würden das neue Schulfach als durchaus sinnvoll erachten, fehlen würde es jedoch an Ausbildungsmöglichkeiten. Ein entsprechendes Lehramtsstudium für "Digitale Grundbildung" gibt es an der JKU noch nicht, es sei jedoch bereits in Planung. Überbrückungslösungen kämen währenddessen an ihre Grenzen: Fortbildungen seien zwar vorhanden, aber vergriffen. "Auf die wenigen Plätze gab es einen regelrechten Run", berichtet Hörmann.
Informatiklehrer gefragt
Für die Zukunft des Unterrichtsfaches wichtig sei laut der Studienautorin, dass neben dem Ausbau von Lehrgangsplätzen auch die Möglichkeit geschaffen werde, diese außerhalb der Unterrichtszeiten absolvieren zu können. Weiters müssten Anreize gesetzt werden, um die Zahl der Informatiklehrkräfte zu erhöhen.