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Deutschland kurbelt Konjunktur mit 130 Milliarden Euro an

Von nachrichten.at/apa, 04. Juni 2020, 06:50 Uhr
Konsum stützt den Aufschwung
Ein "Herzstück" ist die Senkung der Mehrwertsteuer. Bild: (colourb.)

BERLIN. Senkung der Mehrwertsteuer, Hilfen für Kommunen, Zuschüsse für Familien und höhere Kaufprämien für Elektroautos. Die Koalitionsspitzen in Deutschland verständigten sich am späten Mittwochabend auf ein riesiges Konjunkturpaket für 2020 und 2021 im Umfang von 130 Milliarden Euro.

120 Milliarden entfallen dabei auf den Bund, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Anschluss sagte. Damit sollen Wirtschaft und Konsum der Bürger wieder angekurbelt und eine schwere Rezession infolge der Corona-Pandemie abgewendet werden. Nach den kurzfristigen Hilfen in der Corona-Krise reichen diese Konjunkturhilfen nun zum Teil weit über die derzeitige Legislaturperiode hinaus.

Zur Deckung der Ausgaben muss der Bund neue Schulden aufnehmen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sprach von einem Nachtragshaushalt, ohne den Umfang zu nennen. Dies führt nach den Worten von CSU-Chef Markus Söder keineswegs zu einer Überschuldung des Landes und auch nicht dazu, dass das Land handlungsunfähig oder die nächste Generation überlastet würde. Das Paket habe auch etwas mit Psychologie zu tun, mit Optimismus.

Merkel sprach von einem guten Ergebnis. Es gehe darum, die schwerste wirtschaftliche Krise in den Griff zu bekommen. Diese zeige sich an den mehr als sieben Millionen Kurzarbeitern. Das alles brauche eine mutige Antwort. Vizekanzler Scholz fasste es mit den Worten zusammen: "Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen."

Ein "Herzstück" des Paketes ist nach den Worten des CSU-Vorsitzenden Markus Söder eine Senkung der Mehrwertsteuer. Dagegen entschied man sich gegen eine Kaufprämie für abgasarme Benziner und Dieselautos, aber für deutlich höhere Prämien für Elektroautos. Bei den Stromkosten sollen die Bürger entlastet werden. Dafür soll die EEG-Umlage zur Förderung von Ökostrom-Anlagen ab 2021 über Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt abgesenkt werden. Ein Kinderbonus von einmalig 300 Euro pro Kind soll mit dem Kindergeld ausgezahlt werden.

Die finanziell schwer getroffenen Kommunen bekommen ebenfalls Milliardenhilfen vom Bund. Damit sollen Ausfälle bei den Gewerbesteuereinnahmen für 2020 und 2021 von Bund und Ländern zusammen ausgeglichen werden. SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans sagte, die enorme Entlastung werde die Kommunen investitionsfähig machen. Zudem will der Bund weitere Kosten für Unterkünfte übernehmen. Grundsätzlich sollen mit dem Paket Innovationen, Klimaschutz und Digitalisierung vorangebracht werden.

Die Bahn soll vom Bund Milliarden-Hilfen bekommen. Demnach sollen zur Aufstockung des Eigenkapitals weitere fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Geplant sind außerdem Hilfen von 2,5 Milliarden Euro für den Öffentlichen Personennahverkehr. Branchen, die von der Corona-Krise besonders belastet sind, sollen eine zusätzliche Unterstützung in Milliardenhöhe bekommen. Geplant sind "Überbrückungshilfen" im Umfang von maximal 25 Milliarden Euro.

Und schließlich will die schwarz-rote Koalition Deutschlands Wäldern und der Holzwirtschaft helfen, mit 700 Millionen Euro zusätzlich. Das Geld solle für die Aufforstung, den Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern bereitgestellt werden. Nach zwei Dürrejahren habe auch 2020 trocken begonnen, die Holzpreise seien stark gesunken.

Von den Oppositionspolitikern kam größtenteils scharfe Kritik. Es seien zwar "sinnvolle Entscheidungen für Kommunen und Familien" getroffen worden, erklärte Linksfraktionsvize Dietmar Bartsch, jedoch sei in dem Paket auch "viel Stückwerk und Strohfeuer".

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer befand, das Konjunkturprogramm enthalte zwar "einige gute, wichtige Aspekte", etwa die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer. Insgesamt aber habe sich die Koalition "mit diesem wilden Sammelsurium an unausgegorenen, sehr teuren, aber ineffizienten Vorschlägen mächtig verstolpert".

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5  Kommentare
5  Kommentare
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metschertom (8.078 Kommentare)
am 04.06.2020 10:42

Elektroautos werden gefördert!!!! Wie blöd sind diese Idioten an der Macht eigentlich? Und das grüne Gesocks spielt brav mit!

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LASimon (11.394 Kommentare)
am 04.06.2020 10:53

Richtig wäre gewesen, den Autokauf überhaupt nicht zu fördern. Das hat schon 2008/2009 viel gekostet, aber nichts gebracht. Die damalige "Abwrackprämie" führte lediglich zu Vorziehkäufen, dh Neuwagen wurden 1 Jahr früher gekauft. Im Jahr nach der Prämie gingen die Verkaufszahlen drastisch zurück, nachdem sie im Jahr zuvor merkbar angestiegen waren.

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 04.06.2020 07:42

Die Deutschen senken also ihre Mehrwertsteuer von 19 auf 16%.
Bravo.

Und was machen wir, oder die Regierung Kurz?
Anheben auf 22%?

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Zonne1 (3.665 Kommentare)
am 04.06.2020 09:30

Mwst von 19 auf 16% - versteh ich das richtig : Grundnahrungsmittel wie Redbull um 0,99€ kosten dann 0,965 € - ob das wirklich passiert?

Kauft Leute, Kauft ! egal was , aber Kauft !

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glingo (4.984 Kommentare)
am 04.06.2020 12:10

Grundnahrungsmittel haben ja nur 10% Mwst

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