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IBM entwickelt in Zürich Lösungen für die Probleme der Zukunft

03. September 2011, 00:04 Uhr
IBM entwickelt in Zürich Lösungen für die Probleme der Zukunft
IBM investiert pro Jahr sechs Milliarden US-Dollar in die Forschung. Bild: IBM

ZÜRICH. Wie kann Windenergie dort genutzt werden, wo sie wirklich gebraucht wird? Wie kann verhindert werden, dass in Europa jährlich so viel Energie verschwendet wird, wie Deutschland pro Jahr verbraucht? Wie kann der Verkehr geregelt werden, um Staus und überfüllte ...

ZÜRICH. Wie kann Windenergie dort genutzt werden, wo sie wirklich gebraucht wird? Wie kann verhindert werden, dass in Europa jährlich so viel Energie verschwendet wird, wie Deutschland pro Jahr verbraucht? Wie kann der Verkehr geregelt werden, um Staus und überfüllte oder ständig leere Züge zu verhindern?

Mit diesen Fragen setzen sich mehr als 350 Wissenschafter aus 40 Nationen im IBM Research Center in Zürich auseinander. „Wir widmen uns jenen Themen, von denen wir glauben, dass sie in den nächsten fünf Jahren signifikanten Einfluss auf die Gesellschaft haben werden“, sagt IBM-Technologie-Experte Dieter Jäpel. Seit fünf Jahren beschäftigt sich IBM mit dem „Smart Citys“-Konzept (siehe Interview unten), das die moderne Informationstechnologie in das tägliche Leben der Menschen integrieren soll.

Noch kleiner, noch besser

Daneben wurde zuletzt gemeinsam mit der ETH Zürich um 90 Millionen Franken ein neues Nanotechnologie-Zentrum gebaut. Dort werden Strukturen im Bereich von wenigen Milliardstel Millimeter erforscht, um künftig Computerchips noch kleiner und leistungsfähiger bauen zu können.

Mit einer Delegation aus Führungskräften der heimischen Wirtschaft und der Johannes Kepler Universität Linz stattete Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl dem IBM Research Center einen Besuch ab.

„Wir haben gesehen, dass ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort nur dann auf Erfolgskurs bleiben kann, wenn er am Puls der Zeit ist“, sagte Sigl. Das Konzept der Smart Citys sei auch in Oberösterreich ein Thema. „Gerade im Bereich der effizienten Energienutzung wird sich in den kommenden Jahren viel bewegen. Bei uns in Oberösterreich sind wir darauf aber sehr gut vorbereitet.“ (stef)

„Es geht nicht um Überwachung, sondern lebenswertes Leben“

Mit Hilfe der Informationstechnologie gesellschaftliche Probleme zu lösen – das hat sich Norbert Ender, Leiter des Smarter-Planet-Projekts bei IBM, zum Ziel gesetzt. Im OÖNachrichten-Interview spricht er über Chancen und Risiken des technologischen Fortschritts.

OÖN: Smart City, Smartphone, Smart Energy – überall wird von der smarten Welt gesprochen. Was macht für Sie ein smartes Produkt oder eine smarte Region aus?

Ender: Smart ist es, Prozesse effizient und nachhaltig zu gestalten. Das Wichtige ist, Prozesse nicht punktuell verbessern zu wollen, sondern diese Prozesse von Grund auf anders zu gestalten.

OÖN: Das bedeutet?

Ender: Dass Daten aus verschiedensten Bereichen ausgewertet und analysiert werden, um das Leben effizienter, sicherer und somit einfach lebenswerter zu machen. Das beginnt beim Verkehr, geht über die effiziente Nutzung von Energie und Ressourcen und reicht bis zur Bekämpfung von Krankheiten und Kriminalität.

OÖN: Wie kann man mit Computerprogrammen die Kriminalität bekämpfen?

Ender: Man muss den Computer als Hilfsmittel ansehen. Die Erfahrung eines Polizisten kann auch das beste Programm nicht ersetzen. Aber es kann die Arbeit unterstützen und erleichtern. Aus Daten wie Wetter oder Tageszeit können Orte herausgefunden werden, an denen es vermehrt zu Kriminalität kommt – dort können die Kapazitäten dann effektiv eingesetzt werden.

OÖN: Um solche Projekte durchzuführen, braucht es die Unterstützung der Politik. Wie offen ist die Politik für diese Konzepte?

Ender: Die Probleme werden mittlerweile erkannt, und es wird nach Lösungen gesucht. Darum gehen wir auch aktiv auf Städte, Regionen und Unternehmen zu. Reagiert wird allerdings meist erst bei akuten Problemen. Das ist aber normal. Ohne Leidensdruck zu spüren, werden wir Menschen uns auch nicht bewegen.

OÖN: In der Bevölkerung wird der technische Fortschritt bisweilen mit Skepsis betrachtet. Sie wollen die Technik in noch mehr Lebensbereiche einbringen. Könnte es da Widerstand geben?

Ender: Ich denke, die Bevölkerung sieht immer den Nutzen – ob da nun Technik drinsteckt oder nicht, ist egal. Die meisten Menschen interessiert das überhaupt nicht, wie etwas funktioniert. Die Hauptsache ist, dass es dem Einzelnen etwas bringt. Und das ist bei Smart Citys der Fall.

OÖN: Ein häufiger Kritikpunkt ist der Datenschutz. Werden wir dadurch noch mehr zum „gläsernen Menschen“?

Ender: Diese Vorbehalte sind berechtigt. Gerade in Mitteleuropa wollen die Menschen nicht überwacht werden. Bei unseren Systemen geht es aber nicht darum, personalisierte Daten zu sammeln, sondern darum, die Welt lebenswerter zu machen. Darum gibt es auch Forschungsprojekte, wie man Daten anonymisieren kann – und zwar sofort, nicht erst, wenn sie auf einem Server gespeichert sind.

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 09.09.2011 19:39

Auch bei uns zeigt sich der Urbanisierungs-Trend: Die Städte wachsen ständig, während Dörfer "veröden", Menschen wandern ab, Geschäfte sperren zu. In anderen Weltgegenden ist dieser Trend allerdings noch viel gewaltiger zu spüren: Megacities mit über 10 Millionen Einwohnern werden zum Problem! In einigen dieser Städte ist ja nicht einmal die Basisversorgung der derzeitigen Bewohner gewährleistet. Wenn es mit Hilfe smarter Technologie gelingt, diese Städte auch nur ein Stück lebenswerter zu machen, dann ist schon sehr viel erreicht! Den Urbanisierungs-Trend selber, den kann selbst die modernste Technologie nicht aufhalten.

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