Vor 30 Jahren: Abfahrtsweltmeister Walcher starb bei Sturz
SCHLADMING. Vor 30 Jahren starb Abfahrtsweltmeister Josef "Sepp" Walcher. Der Steirer verunglückte bei einem Benefizrennen im Alter von nur 29 Jahren. Er hinterließ drei Kinder.
Sonntag, 29. Januar 1978 - der Tag des größten Triumphes in Walchers Rennkarriere: In Garmisch-Partenkirchen kürt sich der damals 23-jährige Schladminger zum Welmeister in der Abfahrt. In 2:04,12 Minuten bewältigte der Speedspezialist die Kandahar-Strecke und lässt den Deutschen Michael Veith und Landsmann Werner Grissmann hinter sich. Für Walcher selbst war es, wie er einmal erzählte, "bis ins Ziel eine perfekte Fahrt.“ Dabei begann die Fahrt zu WM-Gold mit einem Hoppala. „Beim Start riss mir die Schlaufe vom Skistock“, erinnerte sich Walcher, „ich musste nochmals antauchen, da bekam ich den Stock zwischen die Ski – ich dachte schon, jetzt ist alles aus. Ich bekam so eine Wut, wusste zwar nicht auf wen, aber redete mir ein, Sepp, noch ist nichts verloren."
Originalbericht aus den OÖN (30. Jänner 1978):
Im Weltcup-Winter 1978 zeigt sich Walcher in bestechender Form: Eine Woche vor den Weltmeisterschaften in Garmisch gewann der Steirer zwei Abfahrten in Kitzbühel, im Abfahrtsweltcup musste er sich am Ende nur Franz Klammer geschlagen geben. Die Ehrung zu Österreichs Sportler des Jahres 1978 war die Krönung einer erfolgreichen Saison.
21.Jänner 1978: Sepp Walcher und der Deutsche Josef Ferstl jubeln über Ex-aequo-Sieg in Kitzbühel. (Schaadfoto)
Seinen fünften und letzten Weltcupsieg feierte Walcher im Dezember 1978 bei der Abfahrt von Gröden. Danach verlor der Rennläufer - und mittlerweile dreifache Familienvater - den Anschluss an die Weltspitze. Walcher verpasste die Qualifikation für die Heim-WM 1982 in Schladming und gab mit 27 Jahren seinen Rückzug vom Skisport bekannt. Nach seinem Rückktritt führte der gelernte Bürokaufmann gemeinsam mit seinem Bruder die Skihütte "Mitterhausalm" und das Appartementhaus "Sepp Walcher".
Sonntag, 22. Jänner 1984 - am fünften Geburtstag seines Sohnes Markus setzt ein Skiunfall dem Leben von Sepp Walcher ein tragisches Ende. Der damals 29-Jährige verunglückte bei einem Benefizrennen in seinem Heimatort Schladming. Er stürzte nahe der Mittelstation Hochwurzen in einer Linkskurve und prallte mit dem Kopf gegen eine Latte der Pistenabsperrung. Walcher brach sich dabei das Genick. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber zum Krankenhaus Schladming geflogen, dort konnten Ärzte aber nur noch den Tod des ehemaligen Rennläufers feststellen. Um ihn trauern Ehefrau Hertha, die Söhne Markus und Michael und Tochter Kristin. "Während sich Österreichs Skisportanhänger nach den Erfolgen in Kitzbühel und Verbier knapp vor den Olympischen Spielen in einem Siegesfieber befanden, zeigte ein schrecklicher Unfall die problematische Seite des Rennsports auf", schrieben die OÖNachrichten am 23. Jänner.
Originalberichte aus den OÖN (1984):
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an die erinnert man sich sehr gerne, wenn sie nicht mehr auf unserer Erde sind, dazu gehört klipp und klar Sepp Walcher und Rudi Nierlich !!!
100%Zustimmung.
In Gedanken leben sie weiter...